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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
Autoren: David Weber
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durchdrangen die elektronische Abwehr der Monicaner wie weißglühende Schusterahlen. Antiraketen konnten Dutzende von ihnen vernichten, doch für jede Rakete, die abgeschossen wurde, kamen fünf durch. Die falschen Abbilder einkommender Gefechtsköpfe, von den Drachenzähnen erzeugt, überlasteten schlichtweg die Ortungskapazität der Schlachtkreuzer. Ihre Sensoren wurden von blendenden Ausbrüchen weißen Rauschens nutzlos gemacht. Sie waren eine drittklassige Navy und traten gegen die vermutlich beste Kampfflotte der erforschten Galaxis an, und sie waren in allen Disziplinen deklassiert, außer im Mut.
    Janko Horster sah es kommen. Er bemerkte, dass sogar die ›Fachleute‹ von Technodyne den gewaltigen technischen Vorteil der Manticoraner weit unterschätzt hatten. Er begriff, wie deklassiert seine Leute − und er − im Vergleich mit den Besatzungen der manticoranischen Kampfschiffe wirklich waren. Seine Schiffe waren Schlachtkreuzer, in einem Ausmaß bewaffnet und gepanzert, den keiner seiner Opponenten erreichte. Aber nutzte Panzerung, wenn Hunderte und Aberhunderte von Laser-Gefechtsköpfen krallten, rissen und stachen? Was nutzten massive Energiebatterien, die zertrümmert und zerbrochen waren, nur noch Wrackteile aus Panzerstahltrümmern, und die Besatzungsmitglieder tot oder im Sterben am Boden lagen, ehe sie dem Feind auf Angriffsentfernung nahe kamen?
    Der Weltraum selbst schien rings um die beiden Schiffe zu schaudern, die sich im Herzen eines Glutofens wanden, umschlossen von einem sengenden Kessel aus atomaren Flammen, als ein Laser-Gefechtskopf nach dem anderen detonierte und seine Wut auf sie schleuderte. Panzer und Rumpfplatten barsten, Atemluft zischte wie Blut aus klaffenden Wunden, und Männer starben − einige sofort, als hätte man eine Lampe ausgeknipst, andere schreiend unter Schmerzen, einsam in den Trümmern ihrer Schiffe gefangen.
    Als die Cyclone und die Hurricane in Energiewaffenentfernung zum ersten manticoranischen Schiff kamen, waren sie kaum mehr Wracks zu nennen: Sie hatten keine Impellerkeile und keine Energieversorgung mehr. Sie hinterließen eine Spur aus Atemluft, Rettungskapseln und Trümmern.
    Doch sie starben nicht allein. Deklassiert waren sie vielleicht, mit lückenhafter Ausbildung und schlechter Doktrin gestraft, aber an ihrem Mut gab es nichts zu bemängeln. Und so gerechtfertigt Aivars Terekhovs Handeln auch sein mochte, die Wut, die sie bei seinem Angriff empfanden, brannte mit sauberer Weißglut in ihnen. Dreihundert ihrer Raketen erreichten Terekhovs Geschwader, ehe der Schneidbrenner seines Angriffs ihnen ein Ende machte, und der Zerstörer Janissary und der Leichte Kreuzer Audacious starben mit ihnen. Die Hexapuma, die Warlock, die Aegis und die Aria überlebten. Vier Schiffe, mehr blieb von Terekhovs Geschwader nicht übrig, und jedes einzelne davon war schwer beschädigt.
     
    »… und Surgeon Commander Simmons verließ die Vigilant erfolgreich mit einer Pinasse voller Verwundeter, ehe sie explodierte. Sie kommen in Kürze an Bord, Sir«, sagte Amal Nagchaudhuri müde. Da Ansten FitzGerald nach wie vor bewusstlos und Naomi Kaplan noch schlimmer verwundet war, während Ginger Lewis wie eine Titanin schuftete, um die brutalen Wunden der Hexapuma zu flicken, fungierte Nagchaudhuri als diensttuender Taktischer Offizier. Er sah erschöpft aus, fast wie ein ausgezählter Boxer, und Terekhov hatte Verständnis, denn er fühlte sich ganz genauso.
    »Gut, Amal«, sagte er forsch, und der Signaloffizier fragte sich, woher der Kommandant seine Energie nahm. Niemand konnte nach allem, was sie durchgemacht hatten, so wach und aufmerksam sein, doch dem Captain gelang es. »Wir müssen irgendwo Platz für die Verwundeten finden«, fuhr er fort. »Aber Gott sei Dank kommt ein richtiger Arzt an Bord!«
    »Jawohl, Sir«, stimmte Nagchaudhuri zu. Er drückte die Bildtaste, und der nächste Schirm voller Notizen erschien. »Wir haben sechs Beta-Emitter im Bugring verloren, im Heckring acht Betas und zwo Alphas. Unsere Höchstbeschleunigung liegt bei dreihundert Gravos, aber Ginger arbeitet daran. In der Backbordbreitseite sind nur noch zwo Graser übrig − und an Steuerbord gar keiner, aber Ginger glaubt, sie bekommt einen davon wieder in Gang. An Steuerbord haben wir acht funktionstüchtige Werfer, und elf an Backbord, aber unsere Magazine sind leergeschossen. Wir haben nicht einmal mehr Antiraketen. Die Heck-Jagdbewaffnung ist so gut wie Schrott, und ich glaube nicht, dass
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