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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
Autoren: David Weber
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Unmuts schließlich. »Hier Blau-Drei. Zweiter Stock Hauptverwaltung, Ostseite. Ich sehe Bewegung auf dem Südteil der Macek Avenue. Fünf … nein, Korrektur, sieben menschliche Wärmequellen. Ende.«
    »Das ist schon besser, Blau-Drei«, knurrte Jezic, von Blau-Dreis sofortiger Klarstellung mehr als nur ein wenig besänftigt. Genauer gesagt, von der Klarstellung und dem Umstand, dass es ganz danach aussah, als wäre die Information zutreffend.
    »Team-Leader an alle«, fuhr der Captain fort. »Bereithalten zur Ausführung. Und nicht vergessen, verdammt noch mal, diesmal brauchen wir Gefangene, nicht bloß Leichen! Team-Leader, Ende.«
    Er bewegte sich von seiner eigenen Position, die fünfzig Meter von seinem offiziellen Gefechtsstand entfernt war, nach vorn und klappte das Visier vor die Augen. Für wirklich modernes Gerät hätte er bereitwillig zwei Finger seiner linken Hand gegeben, doch was er besaß, musste genügen. Wenigstens enthielt das Visier einen brauchbaren Restlichtverstärker und eine gute Infrarotsicht, sodass er keine aktiven Sensoren einzusetzen brauchte, um die Macek Avenue abzutasten.
    Da sah er sie! Er spürte, wie ihn das Adrenalin durchströmte, und atmete tief ein. Zu seinem Erstaunen bemerkte er, dass seine Hände am Gewehr bebten − nicht aus Angst, sondern vor Erwartung … und ungezügelter Wut. Es gefiel ihm nicht. Der Leiter der Sondereinsatzkommandos der KNP sollte sich stets professionell verhalten. Die mörderische Kampagne Agnes Nordbrandts der vergangenen dreißig Tage hatte dieser Professionalität allerdings stärker zugesetzt, als er sich eingestehen wollte.
    Jezic wartete einige Herzschläge lang, dann war er sicher, dass ihm sein plötzlich auflodernder Hass nicht an der Stimme anzumerken war, und drückte wieder die Comtaste.
    »Team-Leader an Blau-Eins.«
    »Hier Blau-Eins. Kommen«, hörte er Lieutenant Aranka Budaks Stimme aus dem Kopfhörer.
    »Blau-Eins, die Zielpersonen nähern sich Ihrer Position im Parkhaus. Sie sind zum Zugriff ermächtigt, sobald alle sieben identifizierten Gegner die Grenze Ihrer Zone überquert haben. Es gilt Regelsatz Bravo. Bestätigen.«
    »Team-Leader, Blau-Eins ist ermächtigt, sieben − wiederhole, sieben − Gegner in Gewahrsam zu nehmen, sobald sie alle in meine Zone eingedrungen sind. Regelsatz Bravo ist in Kraft. Blau-Eins, Ende.«
    Jezic grunzte zufrieden. Er wusste nicht, wie der Geheimdienst die Sicherungsmaßnahmen der FAK in diesem Fall hatte überwinden können. Was er insgeheim vermutete, hatte mit möglichen ernsthaften Verletzungen des Rechtes einer Person zu tun, eine Selbstbezichtigung ablehnen zu können. Ohne Zweifel würde das Gericht dazu einige ernste Worte zu sagen haben, und dagegen hätte Jezic keine Einwände gehabt. Der Gedanke, dass seine Truppe auf solche Verhörmethoden zurückgriff, erfüllte ihn nicht gerade mit Glücksgefühlen. Allerdings gab es Momente, in denen man gewisse Informationen einfach benötigte, und auf keinen Fall vergoss er Tränen wegen der Empfindlichkeiten von Terroristen und Mördern. Sobald eine Polizei jedoch begann, solche Methoden anzuwenden, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Verdächtige, die keine Terroristen waren, sich den gleichen Missständen ausgesetzt sahen. Vor allem aber fiel es mit jedem Mal leichter, es aus immer weniger gravierenden Gründen erneut zu tun. Kam es häufig genug vor, wurden Nordbrandts Anschuldigungen zur hässlichen Wahrheit.
    Doch wo immer die Information herstammte, er war froh, sie zu haben, und hatte sie so genau studiert, wie die Zeit es zuließ. Wenn ihr … Informant nur recht hätte, wer diesen Anschlag anführte!
    Er schob den Gedanken − wieder − beiseite und beobachtete schweigend die sich entwickelnde Situation. Er hatte gehofft, die Mistkerle kämen über die Macek. Deshalb hatte er die Flanke Aranka gelassen. Lieutenant Budak und ihr Trupp waren seine besten Leute − und nach seiner Ansicht die besten in der gesamten Nationalpolizei. Wenn er schon nicht selbst an der Flanke stehen konnte, gab es auf ganz Kornati niemanden, den er lieber an dieser Stelle gesehen hätte.
     
    Juras Divkovic schlüpfte so leise wie die Nachtluft durch die verregneten Schatten.
    Im Gegensatz zu den ersten Anhängern Agnes Nordbrandts hatte Divkovic nie bezweifelt, dass auf den Straßen Blut vergossen würde, ehe alles vorbei war. Das gesamte System war innerlich so verfault, so morsch von Korruption, Amtsmissbrauch, Bereicherung und unehrlichen
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