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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue
Autoren: Andrew Grant
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ich sie symbolisch zusammenschweiße, kann ich Tausende andere Leben retten.«
    » Tatsächlich? Und wer hat Sie damit beauftragt?«
    » Jeder hat ein Ziel im Leben, Mr. Trevellyan. Eine eigene Aufgabe, die er erfüllen muss. Sie haben Ihre, und das hier ist meine.«
    » Woher wissen Sie das? Vielleicht ist es Ihre Aufgabe, Ihre Kliniken zu betreiben und all die unschuldigen Amerikaner zu retten, um die Sie sich solche Sorgen machen.«
    » Das hatte ich zuerst auch gedacht. Ich habe Leben gerettet. Ein paar. Und das hat mir gereicht. Bis mir klar wurde, was mit dem, was ich geschaffen hatte, möglich war.«
    » Wer hat Ihnen denn die Augen geöffnet? Ihre neuen Partner, die mit Dollars unter Ihrer Nase wedelten?«
    » Ich habe Ihnen doch gesagt, es ging nicht ums Geld. Die goldene Gans ist tot. Meine Kliniken sind wegen dieser Sache aufgelöst. Und es gibt keine neuen Partner, damit habe ich Sie nur hinters Licht geführt. Ich habe die Jungs aus dem Irak selbst hergebracht, weil die alte Crew so langsam war.«
    » Was hat den Ausschlag dafür gegeben?«
    » Das ist schwer zu sagen. Man könnte es Schicksal nennen. Ich hatte eine ganz besondere Gelegenheit, ich war nur zu blind, um sie zu ergreifen. Ich war damit zufrieden, im Tal herumzukriechen, anstatt nach dem Gipfel zu streben. Darum bekam ich einen Weckruf. So sehe ich das jedenfalls.«
    » Wer hat Sie denn angerufen? Ihre Bank? Ihr Buchmacher?«
    » Meine Frau, in gewisser Weise.«
    » Oh ja, jetzt schieben Sie die Schuld auf die bessere Hälfte. Wie originell!«
    » Haben Ihnen Ihre Freunde vom FBI nichts von ihr erzählt?«
    » Nichts Konkretes. Nur Gerüchte, dass Sie geheiratet hätten.«
    » Das stimmt. Vor sieben Jahren. Und nur weil ich meinen Kopf zu lange in den Sand gesteckt habe, wurde sie mir genommen.«
    » Wurde sie entführt? Hat man Sie zu dem hier gezwungen?«
    » Um Himmels willen, nein! Sie wurde getötet. Von der US-Armee. Und wissen Sie auch, wann?«
    » Natürlich nicht.«
    » Am 20 . März 2008 . Wie finden Sie das?«
    » Nun, das ist eine furchtbare Tragödie und so. Aber im Ernst, was soll’s? Wahrscheinlich wurden an diesem Tag Dutzende von Menschen getötet.«
    » Wie begriffsstutzig sind Sie eigentlich? Das Datum? Der fünfte Jahrestag der Invasion? Meine Frau, eine Irakerin? Und ich, ein Amerikaner? Der einzige Mensch auf der Welt, der die Möglichkeit hat, diesen Krieg zu beenden, ohne weitere Menschenleben zu verschwenden? Abgesehen von den nutzlosen Idioten, die daran beteiligt sind, natürlich.«
    » Sie glauben, da gibt es eine Verbindung?«
    » Natürlich gibt es da eine Verbindung. Das Tragische daran ist nur, dass meine Frau sterben musste, damit ich es begreife. Und jetzt, wo sie tot ist, werde ich jedes mir zur Verfügung stehende Mittel nutzen, um ihrem Tod eine Bedeutung zu geben.«
    » Einschließlich Ihrer Kliniken? In dem Sie sie benutzen, um Ihre Opfer zu finden?«
    » Zu finden, zu überwachen und zu kontrollieren. Wie sonst kann ich sicherstellen, dass ich die richtige Anzahl von funktionierenden Zündern am richtigen Ort zur richtigen Zeit im Einsatz habe?«
    » Ja, wäre schwierig. Und das auslösende Signal? Wie wird es gesendet? Über einen Webserver?«
    » Genau.«
    » Ist der schon bereit?«
    » Nein. Die Serveraktivität wird auf ein Minimum beschränkt. Es wird alles erst im letzten Moment geschehen.«
    » Ist das nicht riskant? Ich hätte an Ihrer Stelle schon alles im Voraus richtig eingestellt.«
    » Dann wird man geschnappt. Das FBI überwacht jedes einzelne Byte, das verschickt wird. Man muss so lange unsichtbar bleiben, bis es zu spät ist, es aufzuhalten.«
    » Wie aktivieren Sie es?«
    » Ich logge mich übers Netz ein.«
    » Externer Zugang? Das kenne ich. Das ist ein Albtraum. Was ist mit Hackern?«
    » Unmöglich. Es gibt nur zwei autorisierte Geräte. Meins und ein Ersatzgerät. Die Software ist geschützt, und der Server reagiert auf nichts anderes.«
    » Und wenn eines davon gestohlen wird?«
    » Das wäre egal. Die Software wird alle vierundzwanzig Stunden ungültig. Außerdem braucht man einen achtstelligen Zugangscode von meinem Sicherheitschip, der sich jede Minute ändert, und einen zwölfstelligen PIN-Code von zwei verschiedenen Tungsten-Mitarbeitern.«
    » Und das haben Sie gerade gemacht, nicht wahr? Sie haben die Software für heute geladen und sich eingeloggt.«
    » Genau«, antwortete er mit einem Blick auf die Uhr. » Wir haben noch fünf Minuten. Zeit, das System scharfzumachen.
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