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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie
Autoren: mvg verlag
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nachgesagt. Sie stellte jedoch lediglich eine sachliche Wertung dar und man mag dem Künstler durchaus zugestehen, dass er bei der Beurteilung von musikalischen Leistungen über andere Kriterien verfügt als ein Hörer mit weniger geschultem Hintergrund.
    Schnell zeigte sich, dass 14 nicht an die großen Erfolge der bisherigen Alben von David Garrett anknüpfen konnte. Allerdings ließ sich »Erfolg« bei diesem Album auch nicht im Hinblick auf Verkaufszahlen definieren.
    14 erreichte nicht die oberen Ränge der Charts, war in finanzieller Hinsicht aber dennoch lukrativ, da die Produktion des Albums kaum Kosten verursacht hatte. Das Material war vorhanden und musste nur noch auf die Datenträger gespielt werden. Beim Cover konnte man auf bereits existierendes Bildmaterial zurückgreifen, aufwendige und teure Aufnahmen in einem Fotostudio waren nicht erforderlich. Böswillige Naturen könnten behaupten, dass es sich bei 14 um einen besonders geschickten Fall von Resteverwertung handelte: Man musste nur das Material aus der Schublade holen und der mittlerweile bekannte Name des Künstlers würde dann für einen zufriedenstellenden Abverkauf sorgen. Aus unternehmerischer Sicht eine Vermutung, die auch die Deutsche Grammophon gehegt haben mag.
    Für David Garrett bedeutete 14 jedoch wesentlich mehr. Um den Stellenwert des Albums für den Künstler nachzuvollziehen, muss man sich nur die Überzeugung vor Augen halten, die David nach eigenem Bekunden in seinem Leben vertrat. Der erfahrene und immer noch junge Musiker beschreibt sich selbst als einen Menschen, der nie zurück, sondern immer nach vorne blickt, für den Stillstand Rückschritt bedeutet und der sich nur durch immer neue Aufgaben und Projekte weiterentwickelte.
    Zu einer solchen Lebensphilosophie passte 14 überhaupt nicht. Doch die Entscheidung, das alte Material zu veröffentlichen, war auch nicht durch Davids professionelle Einstellung motiviert. Sie wurde von dem Menschen David Garrett initiiert, der sich aller öffentlichen Verlautbarungen zum Trotz immer wieder mit seiner Vergangenheit beschäftigte – so schwer es ihm auch fiel und so sehr er auch mit einem prall gefüllten Terminkalender gegen die stillen Momente des Nachdenkens anging.
    Nun hatte sich David so weit entwickelt, dass er dem Blick zurück immerhin nicht mehr auswich. Gleichzeitig suchte er nach einem Weg, um innerlich mit der Vergangenheit abzuschließen. Andere Menschen würden in so einem Fall vielleicht das Gespräch mit den Eltern suchen, sich den Kummer von der Seele reden und versuchen, Schuldvorwürfe auszuräumen. In der Familie Bongartz schied dieser Weg jedoch aus. Was sollte David mit einem Vater klären, der fest davon überzeugt war, bei der Erziehung des Sohnes keine Fehler gemacht zu haben? Der der Überzeugung war, David nicht angetrieben zu haben, da der Sohn sich immer wieder selbst motiviert habe? Worüber sollte er mit einer Mutter sprechen, die immer wieder betonte, was für ein lebhaftes Kind David gewesen sei, wie gerne er auf Bäume geklettert sei und Fußball gespielt habe? Gegen eine solche selektive Wahrnehmung würde David nicht ankommen.
    Also musste ein anderer Weg gefunden werden, um mit der Kindheit abzuschließen. Das beste Mittel zur Vergangenheitsbewältigung bildete für David Garrett natürlich die Musik. Das Album 14 , das am Ende der ersten Karriere und vor dem Beginn eines neuen Lebens entstanden war, war für David das Mittel, dieses Kapitel seiner Lebensgeschichte zu beschließen.
Der Blick nach vorn
    Nach der Veröffentlichung des Albums 14 setzte sich Davids Leben mit der gewohnten Routine fort. Die angekündigten Tourneen wurden absolviert, im April 2013 veröffentlichte das Management außerdem bereits Termine für eine weitere Klassiktournee im Folgejahr. Im Grunde bestand ja auch keinerlei Notwendigkeit, an Veränderungen zu arbeiten. Die Premiere des Paganini-Films verlieh Davids Popularität einen weiteren Schub, der wiederum Basis für weitere erfolgreiche Projekte werden könnte, sei es durch die Veröffentlichung des von David erstellten Soundtrack des Films auf CD oder durch eine DVD zum »Making-of«, die Einblicke hinter die Kulissen böte.
    Solche Projekte wären weitere Momentaufnahmen, die auf Davids bisheriger Karriere fußen. Tatsächlich aber darf man davon ausgehen, dass der Künstler sich
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