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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium
Autoren: Edward E. Smith
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die Formel eines unglaublich komplexen Moleküls entstehen – eine Formel, die seinen Geist zu sprengen und den ganzen Raum zu erfüllen drohte. »Du wirst feststellen, daß es sich um ein sehr großes Molekül mit ausgesprochen hohem Molekulargewicht handelt, das in der Folge eine sehr geringe Stabilität besitzt. Eine von außen eindringende Vibration auf der Resonanzfrequenz einer seiner Molekulargruppen würde es sofort vernichten und alle geistigen Ströme unterbrechen, die es stützt.«
    Es dauerte eine Minute, bis Thorndyke die entsetzlichen Konsequenzen des Gesagten zu Bewußtsein kamen.
    »So etwas braucht Kinnison nicht, Worsel«, sagte er. »Sein Geist ist stark genug, um ...«
    »Es kostet ihn eine ungeheure Kraftanstrengung, wenn er jemanden umbringen will«, unterbrach ihn Worsel leise. »Außerdem kann er sich jeweils nur um einen Gegner kümmern, abgesehen von der schnellen körperlichen Erschöpfung. Für meine Methode ist dagegen nur der winzige Bruchteil eines Watt und so gut wie keine geistige Energie erforderlich.«
    »Aber deine Methode bedeutet unwiederbringlich den Tod des Wesens.«
    »Aber natürlich«, erwiderte Worsel. »Ich verstehe nicht, warum es euch Menschen widerstrebt, eure Gegner zu töten. Ich halte es für wenig sinnvoll, sie nur zu betäuben.«
    »QX – lassen wir das jetzt.« Thorndyke wußte, daß es sinnlos war, den Velantier von der grundsätzlichen Richtigkeit menschlicher Ethik zu überzeugen. »Auf jeden Fall ist bisher noch kein Projektor entworfen worden, der klein genug ist, um einen solchen Impuls abzustrahlen.«
    »Das weiß ich – aber dafür gibt es dich. Kim müßte das Objekt in einem Ring oder im Armband seiner Lens tragen können. Vielleicht ließe es sich auch irgendwo unter seine Haut operieren.«
    »Bei Klono – wenn sich die Sache erst herumspricht ...«, sagte Thorndyke erschaudernd.
    »Keine Sorge. Bei keinem der Opfer wird sich die Todesursache feststellen lassen. Außerdem wirst du nur eine einzige Waffe für Kim anfertigen, so daß die Gefahr der Verbreitung sehr gering ist.«
    »Willst du keine haben?«
    »Wozu brauche ich ein solches Ding? Nein, nur für Kinnison – zum Schutz unseres Freien Lens-Trägers.«
    »Kim ist der einzige, dem ich das Teufelswerk anvertrauen würde ... QX, gib mir nähere Angaben über die Impulsstruktur und die Frequenz, und ich werde sehen, was ich machen kann.«

2
    Admiral Haynes, neugewählter Präsident des Galaktischen Rates, setzte die gigantische Maschinerie in Gang, die die Erde vor einem Angriff schützen sollte. Er rief seine strategischen Berater zusammen, die ihm bereits bei der Planung der Invasion in die Zweite Galaxis geholfen hatten. Sollte er die Vereinten Flotten der Galaktischen Patrouille, deren Einheiten ihre Heimathäfen teilweise noch nicht wieder erreicht hatten, wieder zusammenrufen? Nein, das war noch nicht nötig. Der Gegner brauchte noch einige Zeit, bis er wieder eine kampfbereite Flotte zur Verfügung hatte. Dafür war ein ausgedehntes Erkundungsprogramm um so notwendiger, wofür die Planeten in den Außenbezirken der Galaxis zuständig waren – Planeten, die sich auf die Leere zwischen den Galaxien konzentrieren und sich um nichts anderes kümmern sollten. Auf diese Weise hoffte man vor jeder Überraschung sicher zu sein.
    Als Kinnison von dieser Maßnahme hörte, verspürte er ein leichtes Unbehagen, das er nicht zu ergründen vermochte. Er hatte das Gefühl, als müßte er sich an etwas erinnern, als müßte ihm ein Gedanke kommen, der die Situation entscheidend beeinflussen konnte. Doch so sehr er sich auch bemühte, der Gedanke kam nicht.
    Währenddessen wurde der Verteidigungsplan BBT geboren, der von der Voraussetzung ausging, daß die bevorstehende Auseinandersetzung im wesentlichen von dem Einsatz von Planeten abhängig würde. Entsprechend versuchte man sich umzustellen, denn nichts vermochte einen im freien Flug herangeführten und dann plötzlich träge gemachten Planeten aufzuhalten – es sei denn, man versetzte ihn vorzeitig in den trägen Zustand und nutzte seine große kinetische Energie zu eigenen Zwecken. Aber wie sollte man so etwas bewerkstelligen? Die Super-Bergenholms, die auf diesen Welten installiert waren, standen sicher im Schutz gewaltiger Verteidigungsanlagen.
    Das Problem wurde von den Ingenieuren schließlich durch den Bau sogenannter ›Super-Zerstörer‹ gelöst – gigantischer, schwerfälliger Schiffe, die einem im trägheitslosen Zustand fliegenden
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