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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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einer Lage er sich befand und dass er etwas tun musste, um sein Leben zu retten.
    Mit der linken Hand wischte er sich über das Gesicht und über die Augen, die er sofort danach wieder öffnete. Jetzt konnte er etwas erkennen.
    Ja, er steckte noch immer in diesem verdammten Krankenzimmer, in dem es allerdings nicht still war. Die tappenden Geräusche erinnerten ihn an etwas. Er hörte sie vor sich. Seine Augen hatten sich mittlerweile an die graue Dunkelheit gewohnt. Er riss sie trotzdem weit auf, um so viel wie möglich zu sehen.
    Sie waren nicht mehr da!
    Im ersten Augenblick wollte er losjubeln. Keine zwei Untoten mehr, die ihm hätten gefährlich werden können. Aber da gab es noch das verdammte Tappen, und das hatte er sich nicht eingebildet.
    Plötzlich schob sich die Nackte aus der Dunkelheit auf ihn zu und machte den Eindruck, als würde sie geradewegs aus dem Reich der Toten kommen, um sich an den Lebenden zu laben.
    Tapp... tapp...
    Das Geräusche der nackten Füße machte Jesaja fast irre. Doch er musste die Nerven behalten, und er dachte an Sinclair, der dies auch getan hatte und sich nicht hatte unterkriegen lassen.
    Für die Nackte gab es kein Hindernis mehr. Der Geist des toten Crowley trieb sie an. Aber Jesaja hatte geschworen, all das zu vernichten, was noch an ihn erinnerte.
    Die lebende Leiche gehörte dazu.
    Sie tat den letzten Schritt, und Jesaja ließ sie kommen und traf keine Anstalten, sich zu erheben. Er konnte sich vorstellen, dass die Nackte ihn mit ihren bloßen Händen umbringen wollte. Deshalb musste sie ganz dicht herankommen.
    Sie stand vor ihm. Sie bückte sich. Sie streckte dabei die Hände aus, wollte ihn packen und hochziehen.
    Jesaja benötigte schon seine ganze Nervenkraft, um nicht durchzudrehen. Er schauderte zusammen, als er die Berührung spürte und sich Finger in seine Schultern gruben .
    Mit einem Ruck wurde er in eine sitzende Position gerissen. Keine Hand hatte zuvor nach seiner Kehle gegriffen. So war der böse Albtraum ausgeblieben. Er hörte dabei keinen Laut. Es roch auch nicht streng nach verwestem Fleisch, aber die kalten Totenfinger, die sich seinem Hals näherten, sagten ihm, dass er jetzt handeln musste.
    Er zerrte die rechte Hand hinter seinem Rücken hervor. Das Kreuz gab ihm Wärme, es gab ihm die nötige Kraft, und dann schleuderte er seine Hand in die Höhe. Er hatte sie zur Faust geballt. Das Kreuz aber schaute noch weit genug hervor, und es kam in Kontakt mit der bleichen Haut der Nackten.
    Wieder passierte es.
    Das blaue Licht erschien. Die vier Buchstaben an den Kreuzenden verwandelten sich ebenfalls und strahlten einen blauen Schimmer ab. Es war nicht mehr so dunkel im Zimmer, und auch jetzt regte sich der Prophet nicht. Er blieb einfach sitzen, um zu schauen. Seine Augen strahlten dabei auf, denn er erlebte in diesen Momenten, dass das Kreuz auch bei ihm funktionierte.
    Die Tote verging. Sie musste sich der Kraft des Kreuzes beugen. Sie zitterte, sie schlug um sich, sie wankte zurück, und ihr Körper wurde dabei immer durchscheinender.
    Der Prophet saß da und schaute. Er hatte gewonnen, und nun verfolgte er die Vernichtung der untoten Gestalt mit glänzenden Augen. Der blaue Körper verging wie bei der ersten Gestalt. Eine Festigkeit gab es nicht mehr. Er wurde auseinander gezogen. Nebelstreifen huschten davon, und sie besaßen die blaue Farbe ebenfalls, solange sie durch den Raum schwebten und sich auflösten.
    Es war vorbei...
    Jesaja konnte es kaum glauben. Doch in seinem Innern tobte eine wilde Freude. Er verglich sich mit einem Menschen, der es geschafft hatte, ein großes Ziel zu erreichen. Das war wie ein Wunder. Er als Mensch hatte ein Wesen besiegt, das allein durch das Böse geschaffen worden war.
    Kraft und Freude durchströmte ihn. Seine Augen strahlten, und er hätte sich gern selbst auf die Schulter geklopft.
    Nun war es für ihn ein Leichtes, aus dieser steifen Haltung wieder auf die Beine zu kommen. Mit dem Gleichgewicht hatte er noch leichte Probleme, doch die bekam er in den Griff.
    Tief saugte er die Luft ein, ähnlich wie ein Mensch, der kurz vor dem Ertrinken aus dem Wasser geholt worden war. Und er tat es bewusst. Er wollte es genießen, wieder atmen zu können, denn er wusste verdammt genau, wie knapp er dem Tod entkommen war.
    Das Zimmer war leer.
    Leer?
    Der Gedanke stach durch seinen Kopf. Er hatte das Gefühl, schreien zu müssen, und machte sich die schlimmsten Vorwürfe, nicht auch auf das geachtet zu haben, was neben
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