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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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weder Hitze noch Kälte spürten. Sie waren gegen alles Normale taub. Mir fauchte die Hitze so stark entgegen, dass ich den Kopf zur Seite drehte, weil ich den Eindruck bekam, geröstet zu werden.
    Es war schwer feststellbar, woher das Feuer so plötzlich gekommen war. Holz war nicht angezündet worden. Es konnte sein, dass der Zombie einen Gashahn aufgedreht hatte.
    Die Vorbereitungen waren getroffen. Vor dem Ofen stehend drehte sie sich um.
    Genau darauf hatte ich gewartet. Ich gab mich schwächer, als ich war, und schloss sogar die Augen bis auf einen schmalen Spalt. Das Licht der Kerzen und der Schein aus dem Ofen reichten aus, um mich sehr deutlich sehen zu lassen.
    Die lebende Tote wurde von der Rückseite her angestrahlt. Sie hielt den Kopf leicht gesenkt, um mich anschauen zu können. Mir schoss die Frage durch den Kopf, ob ich es in diesem Fall mit einem normalen Zombie zu tun hatte, oder ob die weibliche, lebende Leiche dem nicht entwachsen war?
    Zombies waren mir nicht neu. Ich kannte sie seit Jahren. Immer wieder hatten meine Freunde und ich es mit diesen schrecklichen Gestalten zu tun gehabt. Man konnte sogar behaupten, dass ich sie studiert hatte. In der Regel kannte ich sie als tumbe Gestalten und nicht als Personen, die methodisch vorging, wie das hier der Fall war.
    Und so dachte ich darüber nach, ob ich es wirklich mit einem normalen Zombie zu tun hatte und ob nicht mehr dahinter steckte. Ich wusste, dass Crowley’s Geist hier noch vorhanden war und dachte daran, dass dieses Erbe anders aussah.
    Er war als Mensch mächtig gewesen, weil er sich mit den finsteren Mächten verbündet hatte. Die hatten ihn zwar sterben lassen, aber auf sein Erbe griffen sie gern zurück.
    Eine andere Art von Zombie!
    Darauf einigte ich mich gedanklich. So musste es einfach sein, denn dieses Ding tat das Gleiche, was auch ein Mensch getan hätte, wäre er der Mittelpunkt einer derartigen Aktion gewesen.
    Das Feuer brannte. Die Hitze breitete sich aus. Über mein Gesicht und meinen Körper floss ein Schauer nach dem anderen. Ich tat noch nichts und wartete auf die günstigste Gelegenheit. An Aufgabe war nicht zu denken.
    Auch die Stille im Keller war verschwunden. Das Feuer fauchte und zischte. Durch dicke Rohrleitungen, die zur Decke führten und darin verschwanden wurde das Krankenhaus erwärmt. Wegen mir hätte man darauf verzichten können, aber ich wollte durch mein Verbrennen das Feuer nicht noch mehr anheizen.
    Wer genug Fantasie besaß, konnte in den Flammen einen makabren Tanz erkennen. Ich besaß die Fantasie zwar auch, schob die Gedanken lieber von mir weg und beobachtete die Untote. Durch den Widerschein hatte ihr Körper eine andere Farbe erhalten. Er schimmerte in einem Rot mit wechselnden Farbtönen, und das vom Kopf bis zu den Füßen.
    Zwischen uns bestand noch eine gewisse Distanz, die allerdings schnell zurückgelegt werden konnte. Aber der weibliche Zombie ließ sich Zeit, wenn er sich auch nicht so fortbewegte, wie ich es von Untoten gewohnt war. Sein Gang war geschmeidiger als der seiner Artgenossen, die ich schon aus ihren Gräbern hatte kommen sehen. Sie sahen stets schlimmer aus, doch im Prinzip wollten alle das Gleiche. Diesmal sollte es mich treffen.
    Diese Untote hielt sich sicher auf ihren nackten Beinen. Schwankte nicht, ging normal, und ich wurde allmählich nervös. Der Schmerz in meinem Kopf hatte sich teilweise verflüchtigt. Er würde mich nicht mehr beim Denken und Handeln stören.
    Sie verzog das Gesicht, sodass es zu einer widerlichen Maske wurde. Es konnte auch am Schein des Feuers liegen, der seltsame Schatten über ihre Züge malte.
    Mit dem nächsten Schritt erreichte sie meine Füße. Dort blieb sie für einen Moment stehen. Es wurde nicht gesprochen, nicht mal geatmet, denn jetzt hielt auch ich die Luft an. Es gab in diesen Momenten nur uns beide, und nur einer von uns konnte der Sieger sein.
    Sie schob sich noch weiter vor. Ihr Fußknöchel rutschte dabei an der rechten Seite meiner Wade entlang. Als sie den nächsten Schritt machte, da bückte sie sich bereits.
    Ich entspannte mich in dieser Lage. Dabei musste ich einfach locker bleiben. Nicht verkrampfen, alles auf mich zukommen lassen. Wenn es nach ihr ging, war ich die Nahrung für den Ofen, aber so weit würde es nicht kommen.
    Nach einem kurzen Ruck senkte sie den Oberkörper und bückte sich. Sie streckte mir die Hände entgegen, und genau auf diesen Moment hatte ich gewartet...
    ***
    Der Prophet fühlte sich wie ein
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