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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
Autoren: Trudi Canavan
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Sarkasmus ausgescholten zu werden.
    Aber ihre Mutter hörte ihr nicht zu. »Es wird einer der Hohepriester sein«, sagte ihre Mutter, wobei sie im Wesentlichen mit sich selbst sprach. »Wir brauchen jemanden, der stark ist - kein frivoles junges Mädchen mit einer Vorliebe für Heiden. Die Götter haben recht daran getan, diese Auraya hinauszuwerfen.«
    »Sie ist nicht hinausgeworfen worden. Sie ist zurückgetreten, um den Siyee zu helfen.«
    »Da habe ich aber etwas anderes gehört.« Das Gerücht, in das sie eingeweiht war, ließ die Augen ihrer Mutter triumphierend aufleuchten. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie sich geweigert habe zu tun, was die Götter von ihr verlangten, und dass sie ihr deshalb ihre Kräfte genommen hätten.«
    Ella knirschte mit den Zähnen. »Nun, ich unterhalte mich ständig mit Yranna, und sie hat nichts dergleichen erwähnt. Außerdem verbringt eine gute Heilerin ihre Arbeitszeit nicht damit zu schwatzen.«
    Ihre Mutter kniff die Augen zusammen und reckte das Kinn vor. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, hörte Ella jemanden ihren Namen rufen. Sie blickte auf, und ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie Priester Naen und Priester Kleven näher kommen sah. Beide wirkten beunruhigt.
    »Was ist mit dem Mann mit dem Schnitt auf der Stirn geschehen, Ella?«, fragte Kleven.
    »Er … er ist wütend geworden, als er hörte, dass wir hier in der Falle sitzen.«
    »Also hast du ihn betäubt?«
    Sie ließ ihre Mutter auf der Bank sitzen, erhob sich und eilte zu Kleven hinüber, bevor sie mit leiser Stimme erklärte: »Ja. Er war … sehr wütend. Ich habe Schlafdunst benutzt, und als ich keine abträglichen Nebenwirkungen bei ihm bemerken konnte, habe ich ihm eine winzige Dosis Schlafleicht gegeben.«
    »Schlafleicht? Bei einem Mann, der einen Schlag auf den Kopf bekommen hat?«, rief Kleven aus. Er schüttelte den Kopf und ging auf den Flur zu. Ellas Herz setzte einen Schlag aus, und sie eilte hinter ihm her.
    »Jeder, der eine Kopfverletzung hat und ein seltsames Benehmen an den Tag legt, sollte genau beobachtet werden«, erklärte Kleven ihr, während er in den Raum trat. Er zog die Decke von Mal Werkzeugmachers Kopf und entblößte den Knebel.
    »Was ist das?«, fragte er. Er zog die Decke ganz weg und stieß einen leisen Schrei aus, als die Verbände, mit denen die Hände und Füße des Mannes gefesselt waren, sichtbar wurden.
    »Er hat mich angegriffen«, erklärte sie ihm.
    Er sah sie scharf an. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ja. Er hat mich nicht angerührt.«
    »Du hättest mir davon erzählen sollen.«
    »Das wollte ich auch tun, aber … Meine Mutter hat mich abgelenkt.«
    Er nickte, dann wandte er sich wieder dem bewusstlosen Mann zu. Als er sich daranmachte, die Verbände zu lösen, überlief sie ein Frösteln. »Ist das klug?«, fragte sie zögernd.
    »Naen wird ihn im Auge behalten. Wie viel Schlafleicht hast du ihm verabreicht?«
    »Nicht viel. Etwa einen Löffel voll.«
    Bei Klevens Berührung flackerten die Augenlider des Mannes. Er war noch nicht aufgewacht, würde es aber bald tun.
    »Halt«, sagte sie, ohne nachzudenken. »Du darfst ihn nicht aufwachen lassen. Du musst ihn noch einmal betäuben.«
    Kleven musterte sie forschend. »Warum?«
    Sie seufzte. »Es ist unfassbar, aber du musst mir glauben. Ich bin vor ihm gewarnt worden und habe den Befehl erhalten, ihn festzusetzen. Es war …« Sie verzog das Gesicht. »Ich weiß, es wird dir schwerfallen, das zu glauben - aber der Befehl kam von Yranna.«
    Kleven zog die Augenbrauen hoch. »Von der Göttin?«
    »Ja. Sie hat zu mir gesprochen. In meinen Gedanken. Und nein, normalerweise höre ich keine Stimmen im Kopf.«
    Der Priester betrachtete sie nachdenklich. Sie sah den Zweifel in seinen Augen, konnte aber nicht erkennen, ob er zögerte, ihr zu glauben oder das Risiko einzugehen, gegen den Befehl eines Gottes zu verstoßen.
    »Woher soll ich wissen, ob du das nicht erfunden hast?«
    »Ich kann es nicht beweisen, wenn es das ist, was du meinst. Aber ich kann darauf hinweisen, dass ich bisher niemals unvernünftig gehandelt habe - ebenso wenig wie ich irgendwelche Anzeichen von Wahnsinn gezeigt habe.«
    »Das ist wahr«, stimmte Kleven ihr zu. »Aber es ergibt keinen Sinn, dass Yranna zu dir sprechen sollte, ohne sich auch an uns Übrige zu wenden. Falls dieser Mann eine Gefahr für das Hospital darstellt, müssen wir alle es wissen.«
    »Das hat mich ebenfalls verwirrt«, gestand sie.
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