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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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dich quer!« schrie Washington zurück.
    »Ich hab's dir doch gerade gesagt - ich stehe mehr auf Frauen, verstehst du?«
    Ein Kugelhagel war die Antwort. Soweit Mulvaney erkennen konnte, kam er vom Heckteil des Lincoln. Vincent Washington fühlte sich heute morgen anscheinend nicht ganz wohl, dachte Mulvaney mit einem Schulterzucken. »Okay, Jungs, wie habt ihr euch entschieden?« Mulvaney hatte den letzten Schnellader in seinen Revolver gesteckt. In der Beretta waren noch zehn Schuß.
    Er steckte sie in seinen Gürtel zurück. Die Maschinenpistole, in der Munition für etwa vier kurze Feuerstöße war, hielt er in der rechten. Hand.
    Mulvaney drehte sich nach Fields um, der gerade seine beiden Kanonen lud. Als er damit fertig war, gab er Mulvaney ein Zeichen, und Mulvaney begann, um den kleinen Hügel herumzurobben. Bei Lone Ranger und Tonto im Fernsehen funktionierte das immer - man umzingelte die Bösewichte und griff sie dann von hinten an. Im Fernsehen umkreiste der Maskierte immer die Bösewichte, während sein treuer Indianer sie in Schach hielt. Als ob Fields seine Gedanken gelesen hätte, feuerte er in diesem Moment die Schrotflinte wieder ab. Mulvaneys Ohren klangen noch immer nach. Er arbeitete sich weiter um den Hügel herum und schaute nach oben. Das Vorderteil des Lincoln hing schwankend über ihm in der Luft. Mulvaney lächelte. Wo der Wagen auflag, war der kleine Hügel aus Schnee und Eis ziemlich schmal.
    Mulvaney wartete auf den nächsten Schuß aus der Schrotflinte und sprintete dann zu den Überresten des Fords hinüber. Der Wagen war nicht als Polizeifahrzeug gekennzeichnet. Mulvaney benutzte ihn als Kugelfang und ging hinter der Kühlerhaube des Wagens in Deckung, um den Motorblock zwischen sich und den Kerlen hinter dem Continental zu haben. Vom Hügel herunter wurde auf ihn gefeuert. Mit dem Rücken gegen das linke Vorderrad gelehnt, rief er seinem Partner über das Eis hinweg zu: »Lew, gib mir Deckung! Mit der Schrotflinte!«
    »Alles klar, Mann.«
    Mulvaney hatte seinen Revolver in der Tasche verstaut und hielt jetzt die Maschinenpistole mit beiden Händen umklammert. Er richtete sich soweit auf, daß er über die Motorhaube sehen konnte und feuerte in den Schnee auf der Spitze des kleinen Hügels, genau in die Stelle, auf der der Lincoln Continental balancierte. Kleine Eisbrocken spritzten nach allen Seiten. Mulvaney ließ die leere Maschinenpistole auf den Boden fallen und holte den .357er heraus, während Fields die Schrotflinte abfeuerte. Mulvaney schoß den Smith-Revolver leer. Der Lincoln geriet ins Wanken, das Vorderteil kippte nach unten. Einer von Washingtons Männern sprang schreiend auf die Motorhaube, Fields holte ihn mit der Schrotflinte herunter. Die Motorhaube des Lincoln schwankte jetzt heftig, und plötzlich schlitterte der Wagen hügelabwärts. Der zweite Ganove klammerte sich wie ein Irrer an den Wagen. Sieht richtig drollig aus, fand Mulvaney. Er zog die Beretta heraus und verpaßte dem Kerl zwei Kugeln, dann noch zwei weitere. Der Typ hielt noch seine .45er umklammert, die noch einmal losging, als der Tote auf der Rückseite des Hügels herunterrollte.
    Mulvaney sah jetzt Vincent Washington und den anderen Ganoven. Sie rannten quer über den Parkplatz, dann verlor er sie aus den Augen. Der Lincoln stürzte kopfüber auf den Parkplatz, die Motorhaube flog weg, und ein Feuerball schoß heraus. Mulvaney legte sich flach auf das Eis, den Kopf neben die Räder des Fords, die Hände über den Ohren. Trotzdem hörte er die Explosion, gleich darauf noch eine zweite. Er hörte sie nur, denn er hatte die Augen zu fest geschlossen, um das Aufblitzen sehen zu können.
    Durch seinen Mantel und seine Strickmütze hindurch spürte er, daß Gegenstände auf seinen Rücken und seinen Hinterkopf
    geschleudert wurden. Er stand auf, rutschte auf dem Eis aus, fand aber das Gleichgewicht wieder, rannte weiter und schrie Lew Fields durch das Prasseln des brennenden Continentals hinweg zu:
    »Komm mit, Lew!«
    Mehr als 100 m vor ihnen rannten Vincent Washington und sein Kumpan, aber es sah eher nach Schlittschuhlaufen aus. Mulvaney blickte jetzt zum erstenmal, seit die Sache losgegangen war, zur Museumsseite des Parkplatzes hinüber. Dort stand der Cadillac, in dem der Kolumbianer, der Anglo und ihre drei Helfershelfer gekommen waren.
    Der Cadillac steckte in einer Schneewehe fest. Die drei Männer versuchten gerade, ihn herauszuschieben. Es war eine einzigartige Chance: Entweder konnte er sie
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