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Das Wunder der Dankbarkeit

Das Wunder der Dankbarkeit

Titel: Das Wunder der Dankbarkeit
Autoren: Manfred Mohr
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bald – schliefen sie wieder ein. Schon nach wenigen Tagen waren die Kinder entwöhnt und schliefen dann wirklich durch. Die leuchtenden Augen von Bärbel sehe ich noch heute vor mir, so froh war sie, endlich wieder mal eine ganze Nacht durchschlafen zu können.
    So fallen mir noch viele Kleinigkeiten ein, die jede für sich ein warmes, dankbares Gefühl in mir auslösen, ein Gefühl wie: Du bist anderen wichtig, sie schätzen dich, sie erkennen dich an. Es lohnt sich also, wenn du auch mal zum Lobeinsammeln ausschwirrst.
    Übung Lob sammeln
    Mach dich mit Schmetterlingsnetz und Botanisiertrommel auf und sammle Lob und Wertschätzung ein. Denk an Momente zurück, in denen du gelobt und wertgeschätzt wurdest. Schreib sie dir auf. Je mehr Zeit du dir nimmst, umso mehr Situationen fallen dir ein. Lob ist ein Ausdruck von Dankbarkeit. Nimm wahr, wie glücklich und dankbar du noch heute bist über diese vielen kleinen Anerkennungen. Und wenn’s dir mal schlecht geht und du unzufrieden bist, dann nimm die Liste zur Hand und lies sie durch. Im Nu wird es dir besser gehen, wetten?!
    Nein sagen lernen
    Wenn wir es ernst meinen mit dem Selbstwert und der Selbstliebe, dann müssen wir zwangsläufig auch nein sagen. Denn wir können nicht auf unser Wohl achten und mehr von dem machen, was uns guttut und wichtig ist, und gleichzeitig alle Wünsche der anderen befriedigen. Das Neinsagen fällt vielen Menschen allerdings schwer, denn sie möchten niemanden kränken oder vor den Kopf stoßen. Sie sind sehr auf andere bedacht und übersehen dabei leicht ihre eigenen Bedürfnisse oder über hören ihre innere Stimme. Auch für mich war das die schwierigste Übung von allen. Von Natur aus bin ich eher zu freundlich und neige dazu, mehr zu geben, als ich eigentlich möchte. Früher sagte ich oft ja, obwohl mir nach einem Nein war. Hinterher habe ich es bereut, aber da konnte ich meist nicht mehr zurück. Das hat sich inzwischen geändert. Nein ist für mich normal geworden – und das habe ich unseren Zwillingen zu verdanken. Mit Kindern ist die Grenze, was Kraft und Zeit betrifft, sehr schnell erreicht. Jeder, der eigene Kinder großgezogen hat, kann das sicher nachvollziehen. Es geht gar nicht anders, als beizeiten nein zu sagen.
    Und von unseren Kindern habe ich auch gelernt, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn ich nein sage. Natürlich freuen sie sich nicht darüber, aber sie nehmen es einem auch nicht übel, ja, ich möchte sogar behaupten, dass sie es einem letztlich danken – meistens jedenfalls. Denn ein Nein setzt ihnen eine Grenze, die sie zur Orientierung in der Welt dringend brauchen. Deshalb akzeptieren sie ein Nein erstaunlich oft, solange es auch genügend Jas gibt. Kinder legen es dem Erziehungspersonal gern als Schwäche aus, wenn sie immer ihren Kopf durchsetzen können und alles dürfen. Insgeheim finden sie es ganz toll, ja sie fordern es sogar heraus, Regeln und Grenzen zu bekommen.
    Bei uns hatte Bärbel in Sachen Erziehung recht klare Vorstellungen: Süßigkeiten waren in den ersten Lebensjahren der Kinder eher eine Seltenheit, feste Essens- und Schlafenszeiten dagegen die Regel. Die Kinder haben das akzeptiert, und es tat ihnen offensichtlich gut. Sie konnten sich an anderer Stelle ihre Freiheiten holen.
    Ganz so bereitwillig wie unsere Zwillinge haben allerdings nicht alle auf meine öfter werdenden Neins reagiert. Und das ist ja auch verständlich, denn mein Umfeld war schließlich den „alten“ Manfred und sein häufiges Ja gewöhnt. Nun hielten mich manche wohl für egoistisch, weil ich ihnen etwas abschlug, was ich früher gemacht hätte, und wandten sich von mir ab. So schmerzlich das vielleicht sein mag – für mich und meine Selbstachtung war diese Entwicklung sehr wichtig und richtig. Und sie hat auch ihr Gutes, denn es treten neue, andere Menschen in mein Leben, die mehr dem „neuen“ Manfred entsprechen – und die sein Nein akzeptieren und vielleicht sogar schätzen.
    Übung Nein!
    Falls du auch zur Spezies der J a- Sager gehörst, nimm dir ein Herz und lerne, öfter mal nein zu sagen. Häufig sagen wir nämlich nur ja, um anderen zu gefallen, um gut anzukommen oder um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Doch dabei sind wir nicht freundlich zu uns selbst. Manchmal ist eben ein ehrliches Nein angebracht! Auch wenn das anfangs schwerfallen mag. Ein Ja zu mir zeigt sich nun mal oft in einem Nein zum anderen.
    Du kannst es dir angewöhnen, bei jeder Bitte oder Frage, die an dich herangetragen
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