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Das Wahnsinnsweihnachtswunder

Das Wahnsinnsweihnachtswunder

Titel: Das Wahnsinnsweihnachtswunder
Autoren: dtv
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Name ist Chimney, äh   … Hund. Ich arbeite für das Weihnachtsunternehmen SensationalChristmasWonderworks Sons & Daughters unltd. Vielleicht haben Sie ja schon mal davon gehört. Heute Abend führen wir ein großes Weihnachtskonzert auf. Doch leider sind uns die Noten dafür durch eine unglückliche Verkettung von Umständen abhandengekommen. Und wenn mich nicht alles täuscht, sind einige der Blätter in diesem Bus hier gelandet. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sie |58| mir wieder übergeben könnten, damit unser Konzert stattfinden kann. Es ist   … äh   … sehr dringend. Ich danke Ihnen«, sagte ich und machte eine kleine Verbeugung.

    |58| »Oh ja!«, rief die alte Dame neben mir und lächelte. »Wir haben sie, hier sind sie!«
    Sie hielt mir eine Rolle Papier entgegen. »Wir haben uns schon gefragt, wem sie wohl gehören mögen. Eine wirklich wunderbare Musik«, schwärmte sie und die Leute im Bus lachten und nickten.
    »Wir haben nämlich schon mal hineingeschaut und ein bisschen gesungen«, erklärte die alte Dame und es stellte sich heraus, dass sie Chorleiterin im Kirchenchor der örtlichen St. Church’s Cathedral war. Ich war gerührt. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich stammelte etwas von vielen Dank und das Unternehmen wird sich erkenntlich zeigen, doch konnte ich nicht weitersprechen. Denn ich blickte aus |60| dem Fenster und sah, wie die Lichter der Straße plötzlich an uns vorüberflogen. Es gab keinen Zweifel, der Bus fuhr immer schneller. Ich wandte mich nach dem Fahrer um und wollte meinen Augen nicht trauen. Er saß immer noch lächelnd da, den Fuß auf dem durchgedrückten Gaspedal und das Lenkrad fest in der Hand, während er direkt auf eine rote Ampel zuraste. Er machte nicht die geringsten Anstalten zu bremsen. Über die Kreuzung floss dichter Verkehr und ein Zusammenstoß schien unvermeidlich.

    |60| »Alle Mann festhalten!«, rief der Fahrer. Ich schloss die Augen und mir wurde flau im Magen. Doch mit einem Mal erstarb das laute Rumpeln der Reifen auf der Straße und mich überkam ein leichtes Gefühl des Schwindels. Ich öffnete die Augen wieder einen Spalt und sah, dass wir über die Kreuzung hinwegschossen. Der Bus hatte abgehoben.
    Ein Raunen ging durch die Reihen der |62| Passagiere. Wir flogen über die kleiner werdenden Lichter der Stadt hinweg, während sich über uns schon der Abendhimmel senkte.

    |62| »Dort ist es, das Metropolitan Christmas Building.« Der Fahrer schmunzelte in seinen Bart und zeigte auf das ehrwürdige Gebäude, das sich vor uns in seiner ganzen strahlenden Größe erhob. So weit ich es von oben erkennen konnte, hatten die Kinder bereits die anderen Notenblätter aus dem Baum gerettet. Ich atmete erleichtert durch. Wir beschrieben mit unserem fliegenden Bus einen weiten Bogen um das Gebäude herum, während wir mehr und mehr an Höhe gewannen.

    |64| Das 10.   Stockwerk erstrahlte hell in weihnachtlichem Glanz und ich fand, dass der Auftritt von SensationalChristmas-Wonderworks sich auch aus dieser ungewöhnlichen Perspektive sehen lassen konnte. Bald waren wir so hoch gestiegen, dass wir über das Dach hinwegflogen und von oben in die zahlreichen Schornsteine sehen konnten, die wie eine Ansammlung gemauerter Kerzen auf das Dach geklebt schienen.
    Der Fahrer zwinkerte mir zu und grinste. »Das ist der schnellste Weg in das Gebäude«, sagte er.
    Ich nickte. Doch dann fiel mir noch etwas ein.
    »Wollen Sie nicht auch mitkommen?«, fragte ich. »Ich würde Sie alle sehr gerne einladen, auf   …«
    »…   das beste aller Feste«, fiel mir der Fahrer ins Wort und lachte. Er drehte sich um zu den anderen Fahrgästen. »Na, was ist, kommen wir mit?«
    |65| »Aber selbstverständlich«, strahlte die alte Dame und blickte über ihre Schulter, »nicht wahr?« Die anderen Fahrgäste lachten und nickten ebenfalls.
    »Okay«, sagte der Fahrer. »Aber ich glaube, für uns ist es besser, wir parken auf der Straße und kommen zu Fuß rein. Das macht die Sache weniger kompliziert.«
    Ich nickte wieder. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür. Ich drückte die Rolle mit den Notenblättern fest an mich und dann sprang ich in die Tiefe.

Ich machte meinem Namen alle Ehre und sauste durch den Kamin des Metropolitan Christmas Buildings direkt in den großen Weihnachtswundersaal. Hätte ich vorher gewusst, was das bedeutet, ich hätte es nie und nimmer gemacht. Es war eng, rußig und dunkel. Und auch wenn der Weihnachtsmann noch so oft behaupten mag,
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