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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen existierte das gleiche Phänomen. Auch sie bestanden nur mehr aus Klumpen. Ebenfalls rann der Schleim am gesamten Körper hinab, bis er die Hüften erreicht hatte, um von dort in dicken Tropfen wieder nach unten zu fallen.
    Macumba schüttelte seine Arme. Dabei bewegte er zusätzlich die Schultern, die Schleimtropfen wurden zur Seite geschleudert. Sie vereinigten sich mit der Masse, und plötzlich lagen die Hände der beinlosen Gestalt frei.
    Die dicken und klumpigen Finger sahen aus wie abgeschnittene Stöcke. Es war nicht zu sehen, ob sie Nägel besaßen, der Schleim tropfte noch von den abgeflachten Spitzen, als Macumba den rechten Arm hob, die Finger spreizte und sie gegen seine breite Stirn drückte. Es sah so aus, als wollte er sie in die Haut und damit auch in den Schleim hineinpressen. Dann krümmte er sie, wie jemand, der etwas festhalten wollte. So war es auch.
    Er hatte sie hineingedrückt in den dicken Schleim, der auf seinem Gesicht lag. Nach dem Auftauchen mußte er sich noch mehr verdickt oder erhärtet haben, denn er zog ihn ab wie eine zweite Haut. An einer Stelle nur hatte Macumba zugegriffen. Es reichte aus, um den gesamten Schutz von seiner Gestalt zu ziehen, so daß darunter der wahre Körper zum Vorschein kam.
    Eine massige Gestalt, klumpig wirkend, dick und auch in der Breite außergewöhnlich. Hätte der Körper Beine besessen, so hätte es diesen Mühe bereitet, ihn zu tragen. So aber blieb die Gestalt auf dem ungewöhnlichen Kissen hocken, das auch schweben konnte und sich in eine Richtung bewegte, wo Macumba seine drei Diener im Auge behalten konnte. Erzeigte sich jetzt so, wie er tatsächlich war. Und auch mit seiner Kleidung!
    Er trug einen dunkelroten Umhang, der ebenfalls seidig schimmerte. Bis zu den Hüften reichte er, besaß jedoch am Hals einen Ausschnitt, der von einem blauen Schal verdeckt wurde. Es war mehr ein Schalkragen, weil er regelrecht in die Höhe wuchs und im Nacken eine Art Schutz bildete. Das Gesicht zeigte jetzt einen Mund, Augen, eine klumpige Nase und an den Seiten breite Ohren, deren Knochen verknorpelt waren. Die Augen lagen tiefer im Gesicht. Sie wirkten wie dunkle Tropfen, die aus einer Pipette in die Höhlen hineingefallen waren. Die Farbe des Gesichts erinnerte an den Begriff
    »Schwarzer Kontinent«. So war Afrika früher einmal genannt worden, denn aus diesen Tiefen war Macumba hervorgestiegen. Jetzt, wo er sich gereinigt hatte, war er auch wieder bereit. Seine drei Diener starrten ihn an. Sie bewegten ihre Lippen, als wollten sie etwas sagen, aber sie brachten keinen Ton hervor, nur das scharfe Atmen floß aus ihrem Mund.
    Dafür sprach Macumba.
    Er war ein Phänomen, für einen Geist oder für den Geist des Bösen gab es keine Grenzen und auch keine Sprachprobleme. Er konnte sich in den verschiedensten Sprachen und Dialekten unterhalten, die Welt war für ihn einfach geworden.
    Diesmal hatte er eine Sprache gewählt, die in den Tiefen des afrikanischen Kontinents gesprochen wurde. Sie stammte aus Zentralafrika, wo es jetzt noch Kulturen gab, deren Hintergrund kaum erforscht worden war. Aber sie besaßen das Wissen und auch ihre eigene Sprache, die sich entwickelt hatte.
    Macumba redete von den vergangenen Zeiten und den Weißen, die so viel zerstört hatten.
    »Aber wir werden zurückschlagen«, erklärte er. »Wir holen uns alles wieder. Wir werden uns den Weißen anpassen und sie mit den Waffen schlagen, mit denen sie uns in die Knie gezwungen haben. Mit der Gewalt. Dort sind sie besonders empfindlich, und diese Gewalt wird extrem werden, wenn wir sie mit unseren alten Erkenntnissen mischen. Diese Stadt London sollte zu einem Schmelztiegel werden, sie ist es nicht geworden, weil die Weißen in ihrer Arroganz nicht nachgelassen haben. Noch immer unterdrücken sie uns Farbige, sie haben uns in dieser Stadt sogar in Ghettos getrieben. Es gibt Vororte, wo nur Schwarze leben. Sie werden wir finden, nachdem wir es geschafft haben, die Herrschaft an uns zu reißen. Wer diese Stadt regieren will, der muß auch die Unterwelt beherrschen und die alten Kräfte dort ausrotten. Kräfte, die einen Sammelnamen besitzen. — Mafia, aber diese Mafia besitzt hier in London noch einen speziellen Namen: Logan Costello. Ihn werden wir vernichten. Endgültig, für alle Zeiten. Wir schicken ihm die Zombies. Diese Stadt ist reif, um von einem Voodoo-Syndikat beherrscht zu werden.«
    Macumba hatte gesprochen. Dabei hatte sich sein Mund automatisch bewegt.
    Seine drei

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