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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht
Autoren: Ake Edwardson
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ist ein ziemlich gewagter Verdacht«, sagte Ringmar. »Wir müssen vorsichtig vorgehen.« »Wer ist es?«, fragte Winter. »Morelius, Simon Morelius. Er ist Po... « »Ich weiß, wer das ist«, sagte Winter. »Aber jetzt ganz ruhig.«
    Er war ruhig. Gott war zugegen und hielt ihn fest. »Weißt du, woher Morelius stammt?«, fragte er. »Nein.«
    »Hat er im Augenblick Dienst?«
    »Ich hab's schon überprüft. Er hat frei.«
    »Ist er zu Hause?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab noch nicht angerufen. Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.«
    »Hast du die Nummer?«
    Es meldete sich niemand, als Winter anrief.
    Er legte auf und verlangte Lorensberg über die Vermittlung.
    »Hallo, hier ist Winter. Ja... ich weiß... da ist eine Sa... ja, genau.«
    Er fragte nach Morelius, genau wie Bertil kurz vorher. Morgen wieder da. Freizeit nach Neujahr abbummeln. Müssen Sie ihn sprechen? »Ja.«
    »Vielleicht ist er zu Hause.« »Nein.«
    »Schon bei seinen Eltern in Kungsbacka probiert?«
    »Was? Nein.«
    »Er stammt wohl von dort.«
    »Aus Kungsbacka?«
    »Ja. Das hat neulich irgendjemand erzählt, ich glaub, sogar er selber.« Winter hörte im Hintergrund Gespräche im Revier auf der Chalmersgatan, klingelnde Telefone... »Wir sprachen darüber im Zusammenhang mit diesem Mord. Sie stammte doch auch aus Kungsbacka, nicht? Die Frau, die ermordet wurde?«
    »Ja«, sagte Winter und sah Ringmar an, der gespannt zuhörte. Winter legte auf, erhob sich und nahm das Telefonbuch aus dem Bücherregal.
    In Kungsbacka gab es einen Eintrag unter dem Namen Morelius. Elna Morelius. Frau. Sie meldete sich beim dritten Klingeln. Nein, ihr Sohn war nicht zu Hause. Um was es denn gehe? Eine dienstliche Angelegenheit? Natürlich würde sie ihm sagen, dass er sich melden sollte. Aber er hatte schon eine ganze Weile nicht mehr angerufen. Sie wünschte, er würde öfter anrufen. Ja, so ist das. Wann er sich das letzte Mal gemeldet hat? Noch nicht lange her. Ihm ging es nicht gut.
    Winter versuchte zu denken.
    »Was ist der Beruf Ihres Mannes, Frau Morelius?«
    »Mein Mann? Was ist das für eine Frage? Mein Mann ist tot.« Sie war still, und Winter wartete. »Mein Mann war Pastor«, sagte sie schließlich.
    Morelius. Winter sah sein Gesicht über der Uniform schweben. Die Funkstreife den Vasaplatsen rauf und runter auf Patrouille.
    Ein richtiger Polizist. Patrik. Maria. Immer in der Nähe, wenn etwas passierte.
    Als Winter in Valkers Wohnung gekommen war, hatte Morelius dort drinnen gestanden. Die Silhouette. Er hatte auf die Wand gezeigt.
    Winter dachte jetzt an Lareda Veitz, was sie gesagt hatte. Sie hatte gestern angerufen, aber er hatte keine Kraft gehabt, nicht in dem Augenblick.
    Winter sah Ringmar an.
    »Wir fahren hin«, sagte Winter. »Jetzt.« Er stand auf, spürte die Waffe, die gegen die Rippen schlug.
    »Zu Morelius? Nach Askim?«
    »Was zum Teufel soll ich denn sonst meinen!?«
    »Erik... «
    »Du kannst hier bleiben, wenn du willst«, sagte Winter, ging zum Bügel und nahm seinen Mantel. Am liebsten wäre er durch die Korridore gerannt, gerannt wie ein Verrückter, geflogen.
    Ringmar rief wieder an, bei Morelius meldete sich niemand.
    »Wollen wir einen Wagen von Frölunda anfordern?«
    »Ja, aber keiner geht rein, bevor wir nicht da sind.«
    Winters Hände hatten gezittert, wieder hatte er die Sig-Sauer an seiner Brust gespürt. Jetzt liefen sie beide. »Ich fahre«, sagte Ringmar.
    Es war Abend. Ringmar fuhr schnell südwärts. Winter befestigte das Blaulicht auf dem Dach, als sie in einem Stau in Höhe von Liseberg stecken blieben, Ringmar stellte die Sirene an, und sie schlängelten sich über die Schnellstraße.
    Der Nebel kroch in einem halben Meter Höhe über die Felder zu beiden Seiten vom Söderleden. Ringmar fuhr bei Järnbrott runter. Winter dachte an Elfvegrens in dem gefälligen Villenviertel auf der anderen Seite der Schnellstraßenkreuzung. Sie hatten nichts mehr über den Mann gesagt, von dem Louise Valker erzählt hatte. Louise Valker aus Kungsbacka. Er sah Ringmar schnell an. Wenn sie hier nichts fanden, würde das nächste Ziel heute Abend Elfvegrens Eigenheim sein.
    Sie sahen das Blaulicht des Streifenwagens vom Frölundarevier. Ein Pulk kleiner Jungen hatte sich schon versammelt. Das Licht huschte kreiselnd über ihre Gesichter.
    »Stellt es ab«, sagte Winter, als sie den Wagen erreichten.
    »Nummer sieben«, sagte Ringmar hinter ihm, und Winter drehte sich um. Ringmar zeigte auf den Eingang 7D. Die Häuser
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