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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen
Autoren: Sindy Gerlach
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Jungen weg. Verdattert stand ich da. Langsam ging ich die Treppe hinauf und zum Englischraum. Doppelstunde - auch das noch. Mist. Wir hatten ja eh nur noch eine Stunde, denn die Direktorin hatte fast eine ganze Stunde lang geredet. Zum Glück. Auch wenn ich gut in Englisch bin und dieses Fach mag.
    Ich prallte mit jemandem zusammen. Zerstreut sah ich auf und wollte gerade losmaulen, als ich Jas erkannte. Ich brachte nichts heraus und er sah mich nur an. Dann grinste er und ging in den Raum. Ich fing mich wieder und folgte ihm. Es war nur noch ein Platz übrig. Genau neben ihm. Ich ging an den Tischen vorbei und manche Jungen fingen an zu pfeifen. Ich verdrehte meine Augen und beachtete sie nicht. Konzentrierte mich, so schnell wie möglich ohne zu stolpern auf meinen Platz zu kommen.
    Es klingelte und ich setzte mich schnell hin. Mrs. Rit kam herein und begrüßte uns herzlich auf Englisch. Sie war eine kleine zierliche Frau, mit rotem Haar und einer Brille. Sie war sehr freundlich und liebenswert und eine gute Lehrerin. Trotzdem zog sich der Unterricht unendlich in die Länge. Ich redete nicht mit Jas. Sah ihn nur ab und zu schüchtern an. Als es endlich klingelte, ging ich so schnell wie möglich aus dem Raum und suchte nach Emma und Elli. Vergeblich. Ich seufzte und ging zu meinem Schließfach. Gedankenverloren räumte ich meine Bücher hinein.
    »Hallo, Vanessa.«
    Ich sah blitzschnell auf und konnte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Jas. Zuerst musste ich weiter nach oben gucken, damit ich überhaupt sein Gesicht fand. Er war mindestens 1.85 Meter groß. Er kannte meinen Namen?
    Er war etwas näher herangetreten und sprach dann: »Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte dich bloß fragen, was du als Nächstes hast?«
    Langsam begann mein Kopf wieder klarer zu werden.
    »Ähm...« Ich wollte gerade nach meinem Stundenplan greifen, als ich bemerkte, dass er ihn schon längst in der Hand hielt. Wann und wie hatte er den in die Finger gekriegt? Er verglich seinen mit meinem.
    Er lächelte und sah wieder auf, blickte mir direkt in die Augen und sagte dann leise: »Ich würde sagen, wir haben Englisch, Mathe, Deutsch, Geschichte und Sport gemeinsam.« Er lachte leise. Ein wunderschönes Lachen.
    Mensch, Mädchen, jetzt reiß dich wieder zusammen. Ich sah auf und er musterte mich eingehend. Ich wollte etwas sagen, aber bekam nichts heraus. Er schaute weg und plötzlich waren seine Brüder an seiner Seite. Sie wechselten einige Blicke und es sah fast aus, als kommunizierten sie stumm miteinander. Dann senkte Nick den Blick und sagte mit einem Lächeln: »Emma und Elli sind draußen und fragten, wo du bleibst.«
    Ich war erstaunt, dass er mich ansprach, und stammelte vor mich hin. »Oh ... ich ... ich gehe dann mal zu ihnen.« Schnell machte ich meinen Schrank zu und eilte nach draußen. Ich hielt Ausschau nach den beiden und fand sie auf einer Bank nahe einem Baum. Außer Atem setzte ich mich zu ihnen. Sie hatten sich anscheinend über die neuen Schüler unterhalten.
    »Sieh dir mal diese Brillenschlange an und diesen ekligen Jungen dort. Ihh, der sollte sich mal seine Haare waschen und sich einen ganz neuen Look überlegen.« Emma und Elli schüttelten sich angewidert und lachten lauthals.
    Sie verstummten plötzlich, lächelten und winkten jemanden zu. Ich sah mich um. Sie winkten zu Nick und Rob. Die beiden saßen mit Jas, meinen Brüdern und noch einigen anderen Jungen an einem Tisch. Ich drehte mich wieder um.
    »Und, wie war Englisch so?«
    »Es zog sich. Ratet mal, wer neben mir saß?«
    Sie überlegten kurz und sprachen dann: »Bestimmt Jas. Du strahlst irgendwie so.«
    Okay, gut geraten. Aber ich strahle nicht. Ganz sicher nicht. »Ich strahle nicht und ganz bestimmt nicht bei so einem wie Jas.«
    Emma und Elli sahen sich an und verdrehten die Augen. Dann wandte sich Emma mir wieder zu.
    »Welche Fächer habt ihr denn gemeinsam?«
    »Englisch, Deutsch, Mathe, Geschichte und Sport.«
    »Ach, und du hast wirklich kein Interesse an ihm?«
    Plötzlich lachte jemand laut auf. Dieses Lachen würde ich überall erkennen. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Jas war.
    Worüber er lachte, wusste ich nicht. Ich wollte die beiden gerade etwas fragen, aber es klingelte und wir gingen gemeinsam in den Unterricht.
    Der Tag zog sich, dann endlich konnten wir nach der Doppelstunde Sport nach Hause gehen.
    Und so ging es die nächsten zwei Wochen weiter. Ich arbeitete den Stundenplan ab, machte meine
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