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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen
Autoren: Sindy Gerlach
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weiß es und ich auch. Wir freuten uns beide und gleich fing sie an schneller zu laufen. Auf der Wiese wurde sie immer schneller und nach fünf Minuten galoppierten wir davon.
    Es ist wie in meinem Traum. Einfach nur wunderbar, über eine Wiese zu reiten, die so viele prächtige Farben hatte. Manchmal fragte ich mich, wie viele Farben es gibt? Und ob die Wissenschaftler alle kannten?
    Meine Stute und ich ritten noch schneller, bis es nicht mehr ging. Es war ein schönes Gefühl, die Sonne zu spüren.
    Plötzlich wurde Lacsine langsamer. Ich sah mich um und entdeckte ein Rappen mit einem Reiter. Die beiden standen etwas entfernt von uns. Die wollen bestimmt auch zur Lagune. Der Junge sah uns und lächelte.
    Ich erstarrte.
    Er saß genauso auf seinem Pferd wie ich. Kein Sattel, nur Trense und keine Schuhe. Er drückte etwas mit dem Fuß in die Seite des Pferdes und flüsterte ihm was zu. Jäh wieherte es, als verstände er den Jungen und spurtete los. Gegen ein Rennen hatte ich nichts einzuwenden. Lachend ließ ich Lacsine angaloppieren und rasch waren wir mit dem Rappen auf einer Höhe. Der Junge drückte wieder sanft in die
Seiten, und der Hengst versuchte, noch schneller zu laufen. Es gelang ihm nicht. Ich machte es dem Jungen nach und meine Stute zog voll nach vorn. Keine fünf Minuten später erreichten wir die Lagune vor ihnen. Als Lacsine stand, stieg ich ab. Ich musste mich nicht umdrehen. Ich spürte den Hengst genau hinter mir.
    Der Junge stieg ebenfalls ab. Ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, führte er sein Pferd an mir und Lacsine vorbei zum Strand, wo er es laufen ließ.
    Ich ließ Lacsine ebenfalls los und ging zu einem Baum, in dessen Schatten ich mich setzte. An den rauen Stamm gelehnt, sah ich hinaus aufs Meer. Als neben mir etwas raschelte, blickte ich mich erschrocken um.
    »Jas?« Mehr brachte ich nicht hervor.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte er. »Tut mir leid.«
    Als er dies sagte und ich in seine Augen sah ... oh, Mann … der bringt bestimmt jede zum Schmelzen. In diesem »Tut mir leid« war so viel Süße und der Blick erst einmal. Seine Augen waren richtig flüssig braun, fast golden. Oh Gott, was machte er bloß mit mir. Ich konnte mich kaum noch bewegen, kaum noch atmen. Als er kurz wegblickte, wurde mein Verstand wieder klarer.
    Er streckte mir die Hand entgegen und ich ergriff sie. Mit einem Ruck saß ich wieder da, wo ich war. Bloß etwas näher bei ihm, wie mir auffiel. Er ließ meine Hand los und musterte mich eingehend. Zuerst meine Haare, mein Gesicht, meinen Körper, meine nackten Füße und zum Schluss hob er wieder den Blick und starrte direkt auf meinen Puls, der an meinem Hals immer schneller schlug. Während er dies tat, musterte ich ihn schnell. Er trug heute ein kurzes Flanellhemd. Der Kragen war weit offen und man sah seine perfekte Brust. Dazu noch passende Shorts.
    Wie viele Mädchen würden jetzt gerne an meiner Stelle sein?
    Ich sah ihn an und bemerkte, dass er mit einer meiner Haarsträhnen spielte. Ich ließ ihn gewähren.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so gut reitest?« Er sah mir in die Augen und ich antwortete automatisch: »Ja, schon sehr lange und du?«
    Er lächelte. »Seit meinem fünften Lebensjahr würde ich sagen.« Und dann: »Wir haben ja in letzter Zeit nie richtig miteinander gesprochen. Wie alt bist du?«
    Ich merkte, wie ich rot wurde. »Ich bin sechzehn und du?« Er sah kurz weg. Ich nutzte die Chance und holte tief Luft. Er sah mich wieder an. »Ich bin auch sechzehn. Du kannst echt gut reiten.«
    »Danke, du auch.«
    Wir sahen uns schweigend an, bis er die Stille durchbrach. »Sag mal, hast du Lust zu schwimmen?«
    Ohne meine Antwort abzuwarten, sprang Jas mit einer blitzschnellen Bewegung auf, nahm mich auf seine Arme und trug mich zum Wasser. Unsere Blicke trafen sich. In seinem Blick sah ich pure Neugier. Plötzlich flackerte etwas auf und verschwand im nächsten Moment wieder aus seinen Augen. Durst? Hunger? Begierde? Keine Ahnung, aber es kam so schnell, wie es auch wieder weg war.
    An der Art, wie er mich hielt, gab er mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Ich bemerkte, dass er stehen blieb, und sah mich um. Wir standen im Wasser. Mein Kleid wurde etwas nass und er sah mich immer noch so an. Langsam ging er weiter.
    »Was hast du vor?« Er sagte nichts. Er blickte mich nur an und ging weiter hinein. Als ich völlig nass war, blieb er stehen. Ich hörte, wie er langsam die Luft einzog. Er beugte sich hinab
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