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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen
Autoren: Sindy Gerlach
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entdecken, aber ich wartete. Worauf? Keine Ahnung.
    Eine weiche Hand legte sich um meinen rechten Oberarm und ich zuckte zusammen. Es war Róse. Ich wollte ihr etwas sagen, aber an dem Blick, mit dem sie mich ansah, merkte ich, dass etwas nicht stimmte.
    »Du musst schnell weg hier, Vanessa. Das ist kein Ort für dich.« Ich sah sie fragend an. Sie versuchte, mich wegzuziehen. In die entgegengesetzte Richtung. Ich stemmte mich dagegen. Ist das alles real? Es fühlte sich so an.
    Meine Aufmerksamkeit widmete sich anderen Dingen zu. Aus den Schatten trat eine hohe schlanke Gestalt und lächelte mich an. Das Lächeln war nur für mich bestimmt. Langsam kam er auf mich zu. Er sah zu seiner Schwester hinüber und sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Du solltest nicht hier sein. Das weißt du«, sagte sie.
    Er antwortete nicht und sagte bloß: »Lass sie los! Du tust ihr weh. Ich will bloß mit Vanessa reden. Mehr nicht.« Róse ieß ganz langsam den Arm sinken. Sie nickte und plötzlich standen Rob und Nick an ihrer Seite. Jas lachte. »Was soll das denn?«
    Keiner antwortete ihm. Alles blieb still. Mein Atem war das Einzige, was man hörte. Jas Blick fing den meinen und ich begann automatisch, auf ihn zu zulaufen. Rob versperrte mir den Weg.
    »Nein. Geh weg! Was ist bloß los mit euch? Er will doch bloß mit mir reden.« Ich sah sie an. Jas schmunzelte und die anderen drei sahen ernst und konzentriert aus. Róse sprach schnell zu Nick. »Bring sie hier weg. Du weißt wohin. Erkläre es ihr. Du weißt, was ich meine.«
    Nick nickte und griff nach meinen Armen. Er zog mich schnell davon. Ich hörte bloß ein Aufbrüllen und erschauderte. Wie der Schrei eines wilden Tiers.
    Plötzlich blieben wir stehen. Ich erkannte nicht sofort, wo wir waren. Wir standen vor meinem Haus. Er sah sich um und sagte dann schnell: »Es ist besser so. Glaub mir. Du wirst es schon verstehen. Du kannst nicht mehr allein im Wald umherlaufen. Das ist viel zu gefährlich.«
    Gerade, als ich etwas sagen wollte, verschwand er und … mein Wecker klingelte. Ich schreckte hoch und sah mich verwirrt im Zimmer um. Alles war wie immer.
    Gedankenverloren aß ich später mein Frühstück und fühlte mich die ganze Zeit über gefangen in dem Traum.
    Es war ein Traum gewesen. Das stand schon mal fest. Was hatte Nick gesagt? Ich werde es verstehen? Was denn? Was werde ich verstehen? Was er gesagt hatte, war schon rätselhaft, aber Robs, Nicks und Róses Verhalten, war auch nicht gerade besser gewesen. Jas wollte doch bloß mit mir reden. Mehr nicht. Oder?
    Meine Mutter stand vor mir und redete irgendwelches Zeug. Irgendetwas mit Schule und so. Ach so, Schule. Schnell stand ich auf und stieg, immer noch gedankenverloren, ins wartende Auto. Der Traum ging mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf.
    Róse wollte mich warnen. Aber wovor? Vor dem Wald? Vor Jas? Unmöglich, oder doch? Ich wollte es Emma und Elli erzählen. Aber ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte und ich wollte es eigentlich niemanden sagen. Ich kam also zu dem Schluss, dass es nur ein Traum war.
    Wenn es aber wirklich nur ein Traum war, wieso zermarterte ich mir den Kopf darüber? Es war alles so real gewesen.
    »Vanessa. Hallo, ich rede mit Ihnen.« Ich schreckte auf und sah Mr. Brady vor mir stehen. Er war ein kleiner Mann mit Halbglatze. Fasziniert betrachtete ich die Sonne, die durch die Fenster schien und sich auf der kahlen Kopfhaut spiegelte.
    »Wie bitte?«
    Er blickte mich genervt an. »Guten Morgen, Fräulein Malke. Möchten Sie sich gerne hinlegen und meinen Unterricht verschlafen?«
    Einige Schüler kicherten. Emma, die rechts neben mir saß, stupste mich an.
    »Nein, nein will ich nicht.« Ich setzte mich ordentlich hin.
    »Dann passen Sie jetzt besser auf und konzentrieren sich.« Er ging wieder nach vorn und erzählte weiter.
    Elli beugte sich zu mir herüber und fragte: »Was ist denn mit dir los? Hast du schlecht geschlafen oder was? Du bist heute schon den ganzen Tag so drauf.«
    Ich schaute sie genervt an und verdrehte meine Augen. Das hieß: Warte noch bis zur Pause. Sie seufzte und lehnte sich wieder zurück. Der Unterricht verging langsam und ich war froh, als es endlich klingelte. Ich nahm schnell meine Tasche und ging auf die Tür zu.
    »Vanessa, kommen Sie bitte noch einmal her.«
    Emma und Elli sahen mich an und blieben stehen. Ich nickte ihnen zu und sie gingen hinaus. Keiner war mehr im Raum, außer Mr. Brady und ich.
    »Ich weiß, dass es Montag ist, aber Sie
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