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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Belanglosigkeiten und vermieden die wirklich wichtigen Fragen. Sie liebten sich noch zweimal in dieser Nacht, beide Male zärtlich und voller Leidenschaft.
    Irgendwann kurz vor Tagesanbruch erwachte Gwen für kurze Zeit aus ihrem Schlummer. Sie meinte, etwas gehört zu haben. Motorengeräusche und das Licht von Scheinwerfern.
    Sie löste sich aus Logans Umarmung und blickte müde in die Ferne. Von ihrer erhöhten Position aus hatte sie einen guten Blick nach allen Seiten. Die Welt lag noch im Schlaf. Ein paar Sterne funkelten auf sie herab. Im Süden stand der Orion, gut zu erkennen an der typischen X-Form und dem Gürtel in der Mitte. Im Osten lag die alte Stadt, dunkel und bedrohlich. Sie blickte eine ganze Weile in diese Richtung, konnte jedoch nichts erkennen. Offenbar ein Irrtum. Vermutlich hatte sie nur schlecht geträumt.
    Es würde noch etwa eine Stunde dauern, bis es hell wurde. Zeit genug, noch einmal die Augen zu schließen. Mit einem zufriedenen Seufzen sank sie zurück in Logans Arme.

61
    A lcmona lag etwa zwei Kilometer westlich auf einem Hügel. Es war umgeben von alten Bäumen und hölzernen Palisaden. Ein Wachturm ragte auf, dahinter die Dächer einiger Häuser.
    Gwen war noch nie hier gewesen, wusste aber, dass die Ortschaft erst vor kurzem angegriffen worden war. Juna hatte ihr von dem Kampf erzählt. Wie es ihr und ihren Mitstreiterinnen gelungen war, die Feinde in die Flucht zu schlagen und das Dorf zu retten. Auf die Entfernung waren keine Spuren des Kampfes mehr zu erkennen.
    Das Dorf thronte wie ein Adlerhorst auf dem Hügel, umgeben von saftigen Weiden und goldgelben Feldern, auf denen hüfthoch das Getreide stand. Nicht mehr lange, dann würde die Ernte eingefahren werden. Dieses Jahr würde es eine gute Ernte geben, das konnte man sehen. Die Kammern würden bis unters Dach voll sein und dafür sorgen, dass auch nächstes Jahr niemand zu hungern brauchte.
    Logan zog am Zügel. Halla senkte den Kopf und blieb stehen.
    »Da wären wir«, murmelte Logan. »Ab hier musst du alleine weiterlaufen.«
    Gwen drehte sich überrascht um. »Und du?«
    Er sah sich um. »Siehst du die Buche dort vorne? Ich werde da auf dich warten. Du solltest vorgehen und die Lage sondieren. Wenn alles in Ordnung ist, kannst du ja wiederkommen und mich abholen.«
    Sie schaute ihn lange und durchdringend an. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. »Du hast gar nicht vor, auf mich zu warten, oder? Du willst dich aus dem Staub machen.«
    »Ich …« Eine Weile hielt er ihrem Blick stand, dann senkte er den Kopf. »Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?«
    »Für mich schon.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Was soll das? Hattest du nicht gesagt, du würdest mich begleiten?«
    »Ja, habe ich«, erwiderte Logan mit leiser Stimme. »Das Problem ist … es wird nicht funktionieren. Ich habe über die ganze Sache noch einmal gründlich nachgedacht. Mein Gefühl sagt mir zu bleiben, aber mein Kopf sagt etwas anderes.«
    »Du hast es mir versprochen.«
    Logan schwieg beschämt.
    »Und die letzte Nacht? Was ist damit?«
    »Das war wunderschön«, flüsterte er. »Das Schönste, was ich je erlebt habe. Glaub mir, das Gefühl, dich verlassen zu müssen, ist so schlimm, dass es mich beinahe zerreißt. Aber ich kenne die Menschen. Sie werden nicht auf uns hören, nur weil wir beide verliebt sind. Sie werden uns nicht zusammenlassen. Nie und nimmer werden sie das. Dich werden sie nach Hause schicken und mich in irgendein stinkendes Loch werfen, wo ich dann auf meine Verhandlung warten darf.«
    »Nicht, wenn ich dabei ein Wörtchen mitzureden habe«, erwiderte Gwen trotzig. »Ich bin eine freie Bürgerin. Ich …«
    »Gwen …« Er nahm ihre Hände.
    »Ich habe Rechte. Eines davon lautet, dass ich mir aussuchen darf, mit wem ich zusammen sein will …« Sie spürte, wie die Verzweiflung sie übermannte. Sie wollte nicht heulen. Nicht jetzt. Doch sie konnte es einfach nicht verhindern.
    »Gwen … nicht.« Logan zog sie zu sich heran. »Eure Gesetze gelten nur für Frauen, ich aber bin ein Mann. Ich kenne deine Kultur nicht, aber wenn ich etwas weiß, dann das. Warum ist Juna geflohen? Sie war eine Frau. Sie wurde geliebt und bewundert. Eine Kriegsheldin. Doch selbst sie sah keinen anderen Ausweg. Glaubst du, sie hat nicht genauso gelitten wie wir beide jetzt? Glaubst du, sie hätte sich nicht dieselben Fragen gestellt?«
    »Dann lass uns zusammen weggehen«, schniefte sie. »Ich besorge uns nur schnell etwas
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