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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna
Autoren: Thomas Thiemeyer
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er nur nicht gelogen hatte! Aber wer würde schon lügen, wenn er solche Schmerzen erleiden musste? Ihr Plan war, die Haupttore zu öffnen und die Hauptstreitmacht in die Anlage hereinzulassen. Da draußen waren die Frauen den Waffen der Männer hoffnungslos unterlegen. Wahrscheinlich waren bereits Dutzende von Toten zu beklagen, von den Verletzungen, die diese teuflischen Schusswaffen anrichteten, ganz zu schweigen. Aber sobald sie erst einmal drinnen waren, hätten die Männer ihnen nichts entgegenzusetzen.
    Sie mussten sich beeilen.
    Edana hob die Fackel und warf einen Blick auf den Plan. Sie befanden sich jetzt schon ziemlich weit unterhalb des Hauptkomplexes. Irgendwo rechts von ihnen stand der riesige Treibstofftank, aus dem die Männer das Benzin für ihre Fahrzeuge zapften. Links waren die Baracken und vor ihnen das Haupttor. Wenn sie die Skizze richtig interpretierte, konnten es nur noch zwanzig bis dreißig Meter bis zur Zisterne sein. Wasser plätscherte bereits von der Decke. Mit grimmigem Gesichtsausdruck setzte sie ihren Weg fort.
    *
    David wischte den Schweiß von seiner Stirn. Die Bomben waren schwerer, als sie aussahen. Schwarze, rundliche Körper aus massivem Metall. Vorne ragte ein Metallstift heraus. Meister Sven hatte ihn eindringlich gewarnt, ihn nicht zu berühren. Der Stift war dafür vorgesehen, beim Aufprall ins Innere gedrückt zu werden und einen Funken zu schlagen, der das in den Eisenmantel gepresste Schwarzpulver entzünden und zur Detonation bringen würde. Kleine Flügel am Hinterteil der Bombe sorgten für eine gleichmäßige Flugbahn: Kopf nach unten, Zünder voraus. Das war die Theorie. Ob das Ganze funktionierte und wie groß der Schaden war, den diese Dinger anrichteten, vermochte David nicht zu sagen. Er erwartete allerdings nichts Spektakuläres.
    Die Klammern, die die Bomben unter der Tragfläche hielten, waren geöffnet und bereit zum Beladen. Ächzend hob David eine weitere Bombe hoch und drückte sie in die Haltevorrichtung. Mit einem Schnappen schlossen sich die Metallfinger darum. Noch drei Stück, dann war es geschafft.
    Inzwischen hatte Juna Proviant und weitere Vorräte sowie Zündpatronen in der Flugmaschine verstaut. Dann kam Grimaldi an der Reihe. Sie hatten eine Holzbox gefunden, die ausreichend groß war und über einen Deckel mit Luftlöchern verfügte; damit war verhindert, dass ihr kleiner Freund aus Panik über Bord sprang. Gemeinsam wuchteten sie die Kiste an Bord, setzten Grimaldi hinein und legten den Deckel obendrauf.
    »So, geschafft«, sagte David.
    »Dann los.« Juna blickte auf die Anordnung von Schaltern, Hebeln und Instrumenten und machte dabei ein Gesicht, als würde sie nicht für eine Sekunde glauben, dass sie tatsächlich abheben könnten. David konnte ihr das nachfühlen. Je näher der Moment der Wahrheit rückte, desto weniger war er von seinem Plan überzeugt. Das Vertrauen, das Meister Sven in seine Konstruktion gesetzt hatte, schrumpfte von Minute zu Minute. Die Holzstreben wirkten wackelig, der Metallrahmen war rostig, und der Stoff, mit dem Rumpf und Tragflächen überzogen waren, hatte an einigen Stellen Löcher. Außerdem war das Ding definitiv schwerer als Luft, wie sollte es da fliegen?
    »Sitzt du auch gut? Die Gurte müssen stramm angelegt werden, sonst hebt es dich aus deinem Stuhl.« Er zog seinen eigenen Gurt fest und ließ den Verschluss einrasten. »Und setz eine von diesen Brillen auf, sie helfen gegen den Fahrtwind.«
    »Wie schnell werden wir denn?«
    »An die zweihundert Stundenkilometer hat Meister Sven gesagt. Aber was das genau bedeutet, kann ich dir auch nicht sagen. Kein Mensch hat sich jemals so schnell fortbewegt, jedenfalls nicht während der letzten fünfundsechzig Jahre.« Probehalber bewegte er den Steuerknüppel. Die Ruder schienen zu funktionieren. Ebenso die Fußpedale, mit denen man die Querruder an den Tragflächen steuerte. Svens Einweisungsstunde war ihm Gott sei Dank noch in bester Erinnerung. »Alles klar«, sagte er. »Hast du die Bremskeile von den Rädern entfernt?«
    Juna nickte. Mit ihrer Brille sah sie aus wie eine Eule.
    »Na gut. Dann wollen wir mal die Motoren starten.«
    David drückte auf den Zündknopf. Strom floss durch die Kabel in die Zündpatronen und entlud sich dort mit lautem Knall. Zuerst dachte David, etwas sei kaputt gegangen, bis er bemerkte, dass sich die Propeller drehten.
    Ein lautes Dröhnen erklang, und Qualm drang aus den Auspuffrohren. Binnen weniger Sekunden war der hintere
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