Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Urzeit-Monstrum

Das Urzeit-Monstrum

Titel: Das Urzeit-Monstrum
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Grund? Oder hatte es dieses Ungeheuer erst jetzt geschafft, sich aus den Tiefen hoch an die Oberfläche zu wühlen?
    Harry kam noch auf keine Lösung. Er war nach allen Seiten hin offen.
    Zudem wollte ihm ein gewisser Gedanke nicht aus dem Kopf. Es konnte durchaus möglich sein, daß dieses Monstrum vielleicht nicht aus eigenem Antrieb handelte, sondern möglicherweise gelenkt worden war.
    Von einer Kraft, die hier irgendwo auf der Insel lauerte und sich noch versteckt hielt. Tief atmete er aus.
    Der warme Atem strich an seinem Gesicht hoch. Er ging einige Schritte auf das Watt zu, um es genauer kontrollieren zu können. Es lag wieder ruhig da. Er drehte sich um.
    Die Rätsel waren nicht kleiner geworden, und in seinem Kopf hatte sich bereits ein Gedanke festgesetzt. Harry Stahl konnte sich vorstellen, daß dieser Fall über seine Kräfte gehen würde. Er brauchte Hilfe. Allerdings weniger von der örtlichen Polizei, als von einem Mann, der in London wohnte, Geisterjäger war, und zu Harrys guten Freunden zählte: John Sinclair.
    Es war Harry nicht peinlich, ihn anzurufen. Damit gestand er sich keine Niederlage ein, denn es war abgemacht, daß er John Sinclair immer dann informierte, wenn es Fälle gab, die von einem Mann allein nicht gelöst werden konnten.
    Diese Zusammenarbeit hatte sich schon des öfteren bewährt, und auch jetzt wollte Harry wieder darauf zurückgreifen.
    Nicht weit entfernt durchschnitt der schmale Pfad die Breite der Böschung. Harry stiefelte an dieser schrägen Ebene hoch, und er blieb stehen, als er das Ende erreicht hatte.
    Von dort aus schaute er sich um.
    Der Blick zurück ließ ihn leicht frösteln, obwohl er von dem Monstrum nichts mehr sah. Es hatte sich wieder in das Versteck in der Tiefe zurückgezogen.
    Harry traute dem Frieden nicht. Er sah düstere Wolken über Sylt schweben, und auch der Druck im Magen nahm zu. Lange zögern wollte er auf keinen Fall. Noch an diesem Morgen würde er den Geisterjäger in London anrufen.
    Mit diesem für ihn erfreulichen Gedanken ging er zurück zu seinem Hotel, das in Keitum lag.
    Boris Beckmann wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber das Erwachen gefiel ihm überhaupt nicht. Es war schlimm, er kam sich vor wie von der normalen Welt fortgetragen und schwebte irgendwo im luftverdünnten Raum zwischen Galaxien und Sternen.
    Er war da, aber es gab ihn trotzdem nicht. Etwas hielt ihn gefangen. Er trudelte durch eine fremde Welt, und er spürte auch die fremden Einflüsse.
    Er rollte sich herum.
    Der Fall.
    Der Aufschlag.
    Der Schrei!
    Obwohl Beckmann ihn selbst ausgestoßen hatte, war er an seine Ohren gedrungen wie aus weiter Ferne, als hätte sich jemand anderer bei ihm gemeldet.
    Er spürte auch den Druck an seiner Stirn, der schon in einen leichten Schmerz überging. Die Botschaft stand für ihn fest. Er war mit der Stirn aufgeschlagen. Zwar nicht auf den harten Boden, sondern auf den Teppich. Er hatte diesen Aufprall gedämpfter mitbekommen.
    Boris Beckmann blieb liegen. Er konnte nicht mehr aufstehen.
    Er fühlte sich völlig ermattet, leer, ausgesaugt und ausgepumpt. Als hätte man von ihm nur mehr eine Hülle zurückgelassen und alles andere aus seinem Körper weggezogen.
    Zwar lag der Mann auf dem Bauch. Den Kopf aber hatte er zur linken Seite gedreht. Der Mund war nicht geschlossen. So tropfte der Speichel auf den Teppich und näßte auch das Kinn des Mannes, was Beckmann jedoch nicht weiter störte oder stören durfte, denn er konnte nichts dazu.
    Er war nur der Spielball, der Gegenstand, der den anderen Mächten gehorchen mußte.
    Sie bestimmten, wann er schlapp oder wann er in Hochform war, um sich an die Staffelei zu setzen und die Werke zu malen, die ihm in gewissen Kreisen Ruhm und Geld eingebracht hatten.
    Er wollte lachen.
    Es wurde nur ein Gurgeln, denn er hatte daran gedacht, was wohl seine Kunden und Käufer sagen würden, wenn sie ihn jetzt so liegen sahen.
    Auf dem Boden, neben dem Bett. Als Unterlage nur einen dünnen Teppich, kaum dicker als eine Matte. Sie würden ihn auslachen, sie würden sich von ihm abwenden, sie würden gehen und vieles mehr.
    Er rollte sich auf die Seite.
    Es war mühsam genug, dies zu schaffen. Sein Körper schien sich zu weigern, die Befehle auszuführen, die das Gehirn ihm schickte. Er war einfach fertig. Er kam sich vor wie ein Boxer, der mehr als zehn Runden durchgestanden und durchlitten hatte.
    Auf der Seite blieb er auch nicht liegen; er ging in eine Rückenlage und schaute nun an die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher