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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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schloß sich die Luke, die der Fußboden der drucksicheren Rauperkabine darstellte.
    Die Luft verpuffte in das Vakuum, als sich unter dem Fahrzeug die Klappe herabließ und die beiden Männer zwischen den mächtigen Gleisketten hervorgekrochen kamen. Sie trugen einige wissenschaftliche Geräte bei sich und zwei einfache automatische Pistolen. Laudas schleppte das handliche Allzweckgerät in der einen und eine große Stablampe in der anderen Hand.
    Grüßend winkten sie Nichelson zu, dessen grimmiges Gesicht deutlich hinter der klaren Plastikwand zu erkennen war. Laudas schaltete den Sprechfunk ein.
    „Ziemlich heiß in der Sonne“, gab er bekannt, und sowohl Hader wie auch Nichelson konnten ihn hören. „Die Kühlanlage ist bei weitem nicht so gut wie die des Raupers. Mal sehen, wie die Heizung funktioniert, wenn wir in den Schatten kommen. Man muß ja mächtig aufpassen, daß man nicht erfriert oder gebraten wird.“
    „Sie würden als Kalbsteak einen guten Eindruck auf mich machen“, eröffnete ihm Nichelson kaltherzig, „während mir Hader als tiefgekühlte Konserve – vielleicht als Hähnchen – lieber wäre.“
    Als sie in den Schatten traten, mußten sie die Kühlung des Raumanzugs sofort abstellen und die Heizung in Tätigkeit setzen. Der Unterschied zwischen zwei Schritten bestand aus annähernd 300 Grad Celsius.
    Rechts und links von ihnen türmten sich die Felsen in den schwarzen Himmel hinein, glatt und drohend. Vor ihnen war ebenfalls Schwärze, die aber jetzt von dem starken Licht des Scheinwerfers zerstreut wurde und ihre Geheimnisse preisgab.
    Wenn es bereits Geheimnisse zu entdecken gegeben hätte …
    In ihren Gehirnen war zwar immer noch der Zehn-Sekunden-Impuls der telepathischen Sendung, aber er war inzwischen wieder einer Änderung unterlegen. Selbst Laudas hätte nicht zu sagen vermocht, worin diese Änderung bestand, aber er fühlte instinktiv, daß vor ihnen im Unbekannten kein Feind lauerte, sondern etwas ganz anderes. Vielleicht nicht gerade ein Freund, jedoch eine neutrale und alles überragende Macht.
    Das Scheinwerferlicht traf auf eine Felswand, die den Abschluß der knapp zwanzig Meter tiefen Schlucht bildete; kaum fünf Meter breit bildete die Schlucht somit einen Talkessel von etwa hundert Quadratmetern Fläche.
    „Na und?“ machte Nichelson gelangweilt, als Laudas ihm von dieser Feststellung berichtete. „Haben Sie vielleicht eine großartige Sendestation mit kleinen grünen Männern erwartet? Oder das Geheimversteck von Dr. Mabuse? Was meinen Sie wohl, warum ich zurückgeblieben bin?“
    Laudas verkniff sich eine scharfe Entgegnung.
    „Hören Sie, Sie Heuchler! Versuchen Sie, doch einmal, zwei Minuten lang vernünftig zu sein …“
    „Wollte ich das, so hätte ich mir schon auf der Erde eine andere Mannschaft aussuchen müssen“, wehrte Nichelson diese Zumutung empört ab.
    Aber Laudas verlor nicht so schnell die Geduld.
    „Die Impulse sind noch genauso vorhanden wie zuvor im Rauper. Sie haben sich lediglich geändert und sind mehr richtungsweisend geworden. Außerdem mechanischer, obwohl ich nicht zu sagen vermag, wieso das eigentlich der Fall ist.“
    Das Wunder geschah: Nichelson vergaß seine Scherze.
    „Wie ist die Wand beschaffen, die den Canon abschließt?“ fragte er über den Sender. „Macht sie einen künstlichen Eindruck? Oder ist sie mit Sicherheit der natürliche Abschluß der anscheinend künstlichen Halbhöhle? Können Sie das feststellen? Und in welche Richtung weisen die telepathischen Impulse?“
    „Genau auf die Wand!“ gab Laudas Auskunft, ohne die anderen Fragen zu beachten. Er fühlte einen unheimlichen Schauder sein Rückgrat herabrieseln. „Es ist, als stünde jemand hinter dieser Wand und sagte: Herein!“
    „Dann folgt doch dem Ruf. Die Wand wird sicherlich eine Öffnung aufweisen. Ihr müßt sie nur zu finden wissen. Ha, wenn ich bei euch wäre!“
    Er kam nicht mehr dazu, seine diversen Fähigkeiten weiter anzupreisen, denn in diesem Augenblick stieß Laudas einen gellenden Schrei aus, der Nichelson das Blut in den Adern stocken ließ.
     
2. Kapitel
     
    „Jetzt!“ sagte ein Servomechanismus.
    Der Ursprung der psycho-elektrischen Körperauren befand sich in allernächster Nähe. Ihre Feldstärke überschritt einen vorgegebenen Richtwert, und die Exterozeptoren der Dritten Stufe stürzten sich in emsige Aktivität.
    Eine lange Reihe von Servomechanismen schnappte rasch hintereinander ein. Blanke Kontakte legten sich
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