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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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zöge mich etwas nach dort hin, unabänderlich und gewissermaßen diktatorisch. Geht es Ihnen auch so, meine Herren?“
    Hader nickte langsam.
    „Ich habe das gleiche Gefühl, wenn ich mich auch noch dagegen auflehne. Aber nicht mehr lange, und mein Wunsch, in jene Spalte dort einzudringen, wird zum unbedingten Wollen.“
    „Ich will schon lange“, sagte Nichelson entschlossen. „Glauben Sie, ich würde jetzt zurückkehren, nachdem wir endlich das Geheimnis des Mondes entdeckt haben? In den Felsen dort hält sich ein Telepath versteckt. Und ein derartiger Telepath kann nur bedeuten: Ein intelligentes Lebewesen von einer anderen Welt!“
    „Von einer anderen Welt?“ wiederholte der Biologe verblüfft.
    „Ja, natürlich. Oder glauben Sie, auf der Erde gäbe es einen Menschen, der über derartige Geisteskräfte verfügte? Überlegen Sie doch nur: Wir drei werden in gleichem Maß von den Gedanken des Fremden beeinflußt, der uns mit aller Gewalt in jene Spalte locken will. Dabei sind die telepathischen Befehle absolut nicht böse, das fühle ich irgendwie. Es ist so, als wolle das Wesen einfach auf sich aufmerksam machen.“
    „Es ist wie bei einem sehr entfernten Sender“, meinte Laudas nachdenklich, „der in regelmäßigen Abständen Schwunderscheinungen zeigt. Auch solches Fading ist meist regelmäßig, ähnlich wie diese telepathische Sendung.“
    „Sendung?“ wiederholte Hader erstaunt. „Ja, Sie wollen doch nicht etwa sagen, daß jenes Wesen seine telepathischen Botschaften mit Hilfe eines Senders verstärkt und ausstrahlt?“
    „Warum nicht?“ entgegnete Laudas achselzuckend. „So unwahrscheinlich dies auch klingen mag. Warum aber dann dieses Fading? Oder handelt es sich etwa um etwas ganz anderes? Jedenfalls dauern die Impulse ungefähr stets gleich, fast wie ein automatisch wiederholtes Signal.“
    „Automatisch?“ flüsterte Nichelson verblüfft und stoppte knapp zehn Meter vor dem Felseinschnitt. „Es hört sich tatsächlich wie eine Wiederholung an, die immer und immer wieder gesendet wird. Eine telepathische Sendung auf Band vielleicht? Das wirft den stärksten Neger um!“
    „Sehen Sie, nun sagen Sie schon: Es hört sich an …! Dabei ist es kaum etwas anderes als eine mentale Impression. Sie ist aber derart kräftig und echt, daß wir sie in diesem Stadium leicht mit einer akustischen Wahrnehmung verwechseln.“
    Nichelson nickte Hader zu. „So ist es. Genauso ist es! Und was nun?“
    Laudas machte sich am Sender zu schaffen.
    „Ich werde die Verbindung mit Gorma herstellen. Mal sehen, was er zu der Sache meint. Wir werden ihm am besten vorschlagen, daß wir den Rauper verlassen und uns jene Schlucht einmal ansehen. Hoffentlich gibt er sein Einverständnis.“
    Die beiden Männer warteten schweigend, bis sich Gorma meldete.
    Nichelson erstattete Bericht.
    „Hm“, brummte Gorma. „Hören Sie. Sie dürfen auf keinen Fall zu dritt das Fahrzeug verlassen. Wenn Ihnen etwas passiert, kann ich Ihnen nicht helfen. Im Rauper befindet sich eine eingebaute Schnellfeuerkanone mit 30-mm-Geschossen, wie Sie wissen. Einer bleibt im Fahrzeug und deckt die beiden anderen. So wird es gemacht, oder ich verweigere die Erlaubnis zum Verlassen des Raupers. Nun?“
    Nichelson warf den anderen einen resignierenden Blick zu, zuckte die Achseln und antwortete:
    „Selbstverständlich werde ich im Fahrzeug bleiben, um auf die beiden anderen aufzupassen, Boß. Wäre ich als Frau geboren worden, hätte ich ohnehin die Laufbahn eines Kindermädchens eingeschlagen.“
    Er wandte sich vom Mikrophon ab und beschäftigte sich mit den Kontrollen des Raupers. Dabei murmelte er so etwas wie: „Und dafür bin ich Kommandant des Expeditionstrupps!“ Seine ganze Enttäuschung lag in dieser trübsinnigen Feststellung.
    Laudas wechselte mit Gorma einige technische Daten und Ortsangaben, ehe er die Verbindung endgültig unterbrach.
    „Hätten wir ihn bloß nicht angerufen!“ beschwerte sich Nicholsen mit komischer Entrüstung bei Laudas. „Jetzt kann ich in diesem Kasten sitzenbleiben, während ihr auf Abenteuer auszieht und Livingstone suchen geht!“
    Mit sehnsüchtigen Blicken betrachtete er den nahen Felsen.
    Laudas und Hader hatten sich gegenseitig geholfen, die Druckanzüge für den Ausstieg vorzubereiten. Sie drückten Nichelson mitfühlend die Hand – Hader nicht, ohne ihm dabei schadenfrohtraurig auf die Schulter zu klopfen – und kletterten in die unter der Kabine befindliche Luftschleusenkammer. Dann
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