Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Aufzüge nicht funktionierten, dass sie manchmal zwischen den Stockwerken anhielten. Wie hätte ich das wissen können?«
    Für einen Moment glaubte ich ihm wieder. Es leuchtete ein, dass Lavery darüber Bescheid wusste. Aber jeder Idiot, der einmal in dem alten Haus gewesen und mit dem Aufzug gefahren war, wusste, dass er nicht richtig funktionierte. Unsere drei Aufzüge im Büro machten auch jeden Tag Probleme.
    »Geben Sie mir die Karte, Ms. Cooper, und wenn es zu einem Prozess gegen Professor Lavery kommt, werde ich aus Paris zurückkommen und gegen ihn aussagen. Also, wo ist die Karte? Wo haben Sie sie heute Vormittag hingetan?«
     
    37
     
    »Sie wissen doch, wovon ich spreche?«
    Ich zwang mich, mich zu konzentrieren. Sobald er wusste, wie er die Karte in die Hände bekommen konnte, hatte er keinen Grund mehr, mich am Leben zu lassen. Ich dachte an das Papier in meiner Hosentasche und fuhr mir mit der Hand unbewusst an den Hals, als ich mir Lolas Schicksal vergegenwärtigte und das, was man mit dem dicken Seil, das Shreve mitgebracht hatte, alles anstellen konnte. Es existierten noch zwei Kopien, und ich musste ihn glauben machen, dass er ohne mich nicht in ihren Besitz gelangen würde.
    »Ich wusste nichts von der Bedeutung der Karte, als sie uns in die Hände fiel. Bis vor ein paar Tagen kannte ich ja nicht einmal die Geschichte Ihres Großvaters. Aber ich weiß, wie ich Ihnen die Karte beschaffen kann.«
    Er redete ganz ruhig mit mir, während er neben dem Stuhl kauerte. »Hören Sie, Ms. Cooper. Ich bin französischer Staatsbürger. Wenn Sie mir die Karte besorgen und ich Freelands Lösegeld finde, gehe ich zurück nach Frankreich und schenke die Hälfte des Geldes dem College oder irgendeinem guten Zweck, den Sie mir nennen.«
    Ich hörte zu. Er musste doch wissen, dass wir von Frankreich seine Auslieferung beantragen konnten. Oder war er sich so sicher, sich aus einer Mordanklage herausreden zu können?
    »Wir reden hier über Millionen von Dollar.«
    Ich senkte den Kopf, um ihn nicht ansehen zu müssen.
    »Ah, allzeit die ehrliche Staatsanwältin. Wenn Sie erst einmal die Behörden und die Univerwaltung überzeugt haben, wie Charlotte gestorben ist, bin ich aus dem Schneider. Und Sie haben dann noch immer Claude, den Sie für Lola Dakotas Tod verantwortlich machen können.«
    »Sie brauchen mich, um an die Karte ranzukommen, Mr. Shreve. Das Original ist im Safe in Paul Battaglias Büro.«
    »Ihr Team ist zu effizient, als dass Sie nicht ein paar Kopien davon gemacht hätten. Ich habe mir erlaubt, in Ihrem Aktenordner zu suchen - der, der in meinem Auto war -, aber keine Karte.«
    »Nur eine Kopie.« Ich zog die eiskalte Luft ein und betete, dass das, was ich als Nächstes sagen würde, Mike keinen Schaden zufügen würde. »Detective Chapman hat die Kopie. Und ich kann Ihnen helfen, sie zu bekommen.«
    »Wie?«
    Bis Tagesanbruch war es nur noch etwa eine Stunde, und bis dahin musste ich mir etwas einfallen lassen, »Weil er alles tut, was ich ihm sage.«
    »Kein Wunder, dass Sie Probleme mit Ihrem Freund haben. Sie sind sich da ziemlich sicher, nicht wahr?«
    »Chapman ist ein sehr intelligenter Mann, Mr. Shreve. Wenn Sie mir gestatten, ihn anzurufen und ein Treffen mit ihm zu arrangieren, dann können Sie ihm das Gleiche über Charlotte Voight und Lola Dakota sagen, was Sie mir erzählt haben.«
    »Mich ergeben?«
    »Wenn Charlottes Tod ein Unfall war und Lavery Lola umgebracht hat, dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    Ich musste mich aus diesem schwarzen Loch herausreden, hinaus ins Freie, wo uns im Morgengrauen vielleicht jemand sehen würde.
    »Ich würde lieber nach Hause fliegen, ins sechste Arrondissement, und es Ihnen überlassen, der New Yorker Polizei die Nachricht zu überbringen. Wo ist Benninos Miniaturmodell von Blackwell's Island, Ms. Cooper? Wissen Sie das auch?«
    Ich nickte langsam mit dem Kopf, während ich versuchte, mir eine mögliche Antwort auszudenken.
    »War das ein >Ja    »Ja, ich weiß es.« Shreve selbst hatte mich auf die Idee gebracht, als er Lolas Versteck erwähnt hatte. »Es ist im Haus von Lily, Lolas Schwester.« Warum war ich in all den Tagen seit dem Mord nicht schon darauf gekommen? Lola musste Unterlagen mitgenommen haben, um sich in den Wochen in New Jersey zu beschäftigen. Sie war viel zu sehr mit ihrer Arbeit verbunden, als dass sie das nicht getan hätte. Falls sie zu der Zeit Jennings Totenhauskomplott auf die Spur gekommen war, dann war das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher