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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition)
Autoren: Hubert Mergili
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Unterschied zu einem Versager machte. Das Ende war das Gleiche.
    Alle Sucher des Barons, unterstützt von den Wurrler würden ihn jagen. Es gab dann in keiner der vielen Welten einen Ort, an dem er sich sicher vor den Nachstellungen und der Rache des Barons fühlen konnte. So oder so, der Baron würde ihn auf alle Fälle jagen, bis er sein vermeintliches Eigentum zurück bekam.
    Eine neue Frage drängte sich Gallan förmlich auf. * Was hatte der Baron mit den Hörnern vor? * Gallan wusste von der Machtgier seines Herrn und er verspürte bei dieser offenen Frage einen kalten Schauer zwischen seinen Schulterblättern.
    * Erhoffte sich der Baron durch die Hörner noch mehr magische Macht zu erlangen? Ja …, die Antwort lautete eindeutig ja. *
    Seit Gallan in Kishos Dienste trat, handelten sich die meisten Aufträge um magische Artefakte, die er unbedingt in seinen Besitz bringen wollte. Er schickte seine Sucher in die entlegensten Welten, um diese Gegenstände zu stehlen. Zu diesem Zweck trug jeder seiner Sucher einen goldenen Ring mit einem roten Rubin, der mit den richtigen Worten das Tor zu anderen Welten öffnete.
    Gallan wusste von einem Kristallschädel, den ein Volk in einer Welt die Jaselon hieß, als ihr Heiligtum verehrte. Kisho wählte zwei Sucher aus, die den Auftrag erhielten den Schädel zu stehlen egal wie. Viele Monate später kam einer der Sucher schwer verletzt und dem Tode nahe zurück.
    In einem Leinensack überreichte er unter Aufbietung seiner letzten Kräfte dem Baron den Schädel und brach tot zusammen.
    Weder eine würdige Bestattung oder ein Wort der Trauer, fand Kisho für nötig, nein er machte sich sogleich zu seiner Artenfaktenkammer auf und ließ sich vier Tage lang nicht sehen. Gallan und einige Sucher gaben ihrem Kameraden das letzte Geleit und beerdigten ihn außerhalb der Festungsmauern, nahe bei einem Hügel.
    Oder der reich verzierte Opferdolch eines Stammes im Westen von Andoran, dem man nachsagte, er hielte die Seelen der Geopferten gefangen. Kisho nahm sich selbst der Angelegenheit an und beseitigte so nebenbei den ganzen Stamm, um in den Besitz des Dolches zu kommen.
    Es gab noch zahlreiche Beispiele von Kishos Gier nach solchen magischen Gegenständen und jeder, den er in seiner Kammer aufbewahrte, hatte eine Geschichte zu erzählen.
    Gallan konzentrierte seine Gedanken wieder auf sein eigenes Dilemma. Selbst wenn er die abgeschlagenen Hörner an einem sicheren Ort versteckte, konnte er den Baron damit nicht unter Druck setzen. Kisho besaß perfide Mittel, um ihn zum Sprechen zu bringen und auch wenn Kisho ihn nicht sofort tötete, sondern in seine Kerker sperrte, kam es im Endeffekt auf dasselbe hinaus.
    Mit Schaudern dachte Gallan an die nassen, dreckigen und finsteren Verliese in der Festung des Barons. In sie kam man zwar schnell hinein, aber nicht mehr heraus, solange der Baron nicht damit einverstanden war.
    Keine seiner Überlegungen führte zu einem befriedigenden Ergebnis für Gallan. Ihm blieb nichts anderes übrig, als herauszufinden, wo sich die Stute versteckte.
    Der Sucher zog seinen Speer aus der Erde und wandte sich um.
    Gallan stieß einen lang gezogenen Pfiff aus, dem ein leises Wiehern antwortete. Am Kamm des Hügels erschien ein nachtschwarzer Rappe, der sich im Schritt auf seinen Herrn zubewegte und dann regungslos neben ihm stehen blieb. Der Sucher befestigte seinen Speer mit den dafür vorgesehenen Riemen neben dem Sattel und bestieg mit einem eleganten Schwung sein Pferd.
    *Es bleibt dir nichts anderes übrig, als alle erreichbaren Welten nach der Stute abzusuchen, * dachte er sich beim Aufsteigen. »Jarduk alter Junge wir haben noch eine Menge zu erledigen,« sagte er mehr zu sich selbst als zu dem Rappen.
    Gallan streifte seinen linken Handschuh ab blickte kurz auf den Ring und sprach die Formel, die den Ring zum Leben erweckte. Der goldene Ring mit dem daumennagelgroßen Rubin an seinem Finger glühte blutrot auf.
    Ein feiner roter Lichtstrahl verließ den Ring, wanderte über JarduksOhren hinweg immer weiter nach vorne, bis er zehn Schritte entfernt plötzlich verharrte. Ein kleiner Kreis entstand, der sich rasch vergrößerte. Die Ränder des Kreises gerieten in eine wirbelnde Bewegung, die schneller und schneller wurde, während sich das Gebilde weiter ausdehnte.
    Im Zentrum des wirbelnden Objekts herrschte tiefschwarze Dunkelheit, die allmählich bis auf einen schmalen Rand den Ring ausfüllte. Gallan wartete, bis ihm die Öffnung für Pferd und
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