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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition)
Autoren: Hubert Mergili
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habe, kümmere jetzt er sich um Gerwin.
    Seither sorgte Gerwin um das Haus, hielt es sauber und half Julian, wo er nur konnte.
    »Dann lassen wir sie nicht länger warten,« sagte Julian mit leiser Erregung in der Stimme. Er nahm seinen Stab auf und folgte Gerwin, der mit der Laterne vorausging. Inzwischen war es dunkle Nacht geworden. Der Lärm des Festes drang bis zu ihnen herauf, als sie die kleine Anhöhe hinab ins Dorf gingen.
    Begleitet von begeisterten und anfeuernden Zurufen, trafen Julian und Gerwin auf dem Dorfplatz ein. Zurufe wie, „Julian setze Dich zu uns“ oder „welche Geschichte wirst Du heute zum Besten geben“ begleiteten ihn.
    Levin der Dorfvorsteher kam auf sie zu und führte Julian zu seinem Platz am Tisch der Dorfältesten.
    Kaum hatte er an dem reichlich gedeckten Tisch Platz genommen, als sich die Dorfjugend vor dem Tisch versammelte. Mit Händeklatschen und aufmunternden Rufen forderten sie Julian auf, eine seiner zahlreichen Geschichte von sich zu geben.
    »Langsam Kinder,« rief ihnen Julian belustigt zu. »Gönnt einem alten Mann den Genuss eines saftigen Bratens und er wird euch mit einer unterhaltsamen Geschichte belohnen. Ich erzähle euch eine Geschichte, die sich vor langer Zeit zugetragen hat. In ihr spielen Einhörner Zwerge Trolle, aber auch Menschen mit. Sie ist traurig und lustig zugleich, aber auch lehrreich.«
    Erwartungsvolle Spannung auf die kommende Erzählung legte sich über den Dorfplatz. Die Dorfjugend setzte sich in einem Halbkreis vor seinem Tisch. Geduldig warteten sie ab, bis Julian seinen Braten fertig gegessen hatte. Julian wischte sich den Mund mit einem Tuch ab, wobei sein Blick durch die Runde ging.
    »Seid Ihr nun bereit meine Geschichte zu hören,« fragte er laut, sodass es auch jeder verstand.
    Begeisterte Zustimmung schlug dem Alten entgegen und alle Bewohner forderten ihn durch rhythmisches Händeklatschen auf, mit der Geschichte zu beginnen. Julian erhob sich und wanderte wie jedes Mal, wenn er eine Geschichte zum Besten gab, durch die Reihen seiner Zuhörer. Damit bemühte er sich, seinen Erzählungen, durch Gesten und Bewegungen noch mehr Leben einzuhauchen.
    »Vor langer, langer Zeit nicht weit von Elveen entfernt, ……«
    begann Julian damit, seine Geschichte mit klarer fester Stimme zu erzählen. Seine Hand machte eine ausladende Bewegung in Richtung der Hügel, ehe er weiter sprach, »trug sich Folgendes zu …………
    Gebannt hingen die Zuhörer an den Lippen des alten Manns. Sie tauchten in ihrer Fantasie in die Geschichte ein, die Julian nun zum Besten gab.

Kapitel 3
    Riana
    Andoran
    Das donnernde Grollen der Hufe ließ die Erde erzittern und in einer Staubwolke tauchte eine Herde Einhörner auf, die im rasenden Galopp über den Hügel hinwegfegte. Die Herde hielt auf eine bewaldete Erhebung zu, die ihnen Schutz vor ihren Verfolgern versprach.
    Abgekämpft und erschöpft lief Riana, eine junge Stute neben ihrer Mutter Servina her. Servina machte sich Sorgen um ihre Tochter und die Gefährten der Herde, denn lange konnten sie dieses Tempo nicht mehr halten. Ihre Tochter und die anderen brauchten unbedingt eine Ruhepause, sonst würden sie alle vor Erschöpfung zusammenbrechen.
    Servinas Lungen brannten bei jedem Atemzug, den sie tat, und sie konnte sich vorstellen, was ihre Tochter durchmachte bei dem mörderischen Tempo, das sie seit fast zwei Tagen hielten. Servina geriet ins Straucheln, fing sich jedoch sofort wieder. Die Wunde, die ihr einer der Hunde bei dem Überfall beibrachte, schmerzte beeinträchtigte und schwächte sie.
    An jenem Nachmittag vor zwei Tagen schlichen sich finstere Kreaturen unbemerkt von ihnen an die friedlich grasende Herde heran und fielen mit ihren furchterregenden Hunden über sie her. Nur mit Glück gelang es der Herde von Servina geführt, diesem Überfall zu entgehen.
    Die kleinen bärtigen, in schwarzes Leder gekleideten Kreaturen gaben aber nicht auf und verfolgten sie unerbittlich. Es grenzte an Magie, dass sie der Herde überhaupt folgen konnten. Ihre pockennarbigen Gesichter zu Fratzen verzerrt jagten sie die Herde, bis an den Rand der Erschöpfung. Einmal gelang es den Kreaturen nahe genug an die Herde heranzukommen, dass Servina ihren abstoßenden Gestank den sie verbreiteten wahrnehmen konnte. Sie rochen nach Verwesung, Leder und Fäulnis.
    Den meisten Schrecken unter der Herde verbreiteten die Hunde, welche die Kreaturen bei ihrer Jagd mit sich führten. Sie waren groß wie ein neugeborenes
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