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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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retten.«
    »Ich lüge nicht. Es ist in dem anderen Raum.«
    Halcon und Guzman sahen sich an. »Keine Tricks. Guzmans Abzugsfinger ist äußerst empfindlich. Gehen Sie voran.«
    Austin stieg als Erster die Stufen empor, gefolgt von Zavala und dann Guzman und Halcon, bis sie den Rand der Grube erreicht hatten.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?«, fragte Halcon und hielt vergeblich nach einem Eingang Ausschau.
    »Das
war tatsächlich eine Lüge, aber dies hier nicht.«
    Die Gestalt in dem Sarkophag hatte Halcons Aufmerksamkeit erregt.
    »Wer ist das?«, fragte Halcon.
    »Darf ich?«
    Guzmans kalter Blick folgte jeder seiner Bewegungen, als Austin in den steinernen Sarg griff und das schimmernde Objekt vom Hals der Mumie nahm. Er reichte es Halcon, der es genau musterte und dann verwirrt die Stirn runzelte.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er argwöhnisch.
    »Stellen Sie sich Folgendes vor«, sagte Austin. »Sie sind ein Maya und sitzen seit Hunderten von Jahren auf einem riesigen Schatz. Sie warten darauf, dass die Männer, die den Schatz gebracht haben, irgendwann zurückkehren, um ihn wieder einzufordern.
    Eines Tages kommt ein weißer Mann aus dem Osten an ihre Tür und sagt, er will sein Gold. Bevor Sie seinem Wunsch nachkommen können, stirbt er. Sie fragen sich, ob er womöglich den Gott Venus verkörpert, die gefiederte Schlange Kukulcan, aber genau wissen Sie das nicht. Also gehen Sie auf Nummer Sicher, begraben ihn bei seinem Schatz und meißeln eine Karte in einen Stein, der vor der Pyramide aufgestellt wird und nur vom Gott Venus verstanden werden kann. Die Vorlage für diese Karte finden Sie auf den Pergamentrollen, die er in der Hand hält. Falls dies Sie noch immer nicht überzeugt, dann erklären Sie mir bitte, was ein christliches Kreuz in einem Tempel der Maya verloren hat.«
    »Das kann nicht sein!«, sagte Halcon ungläubig.
    »Don Halcon, darf ich Sie mit dem Großadmiral der Weltmeere bekannt machen? Christoph Kolumbus.«
    Halcon starrte die Mumie einen Moment lang an und lachte dann humorlos auf. Er warf das Kreuz zurück in den Sarkophag.»Behalt es, du armer Narr.«
    Während alle Augen auf den Sarg gerichtet waren, drückte Austin den Beutel, der um seinen Hals hing. Einige Sekundenspäter ertönte ein fernes Dröhnen, kurz darauf noch einige weitere gleichartige Laute.
    »Was ist das?«, fragte Halcon und schaute sich um.
    Guzman ging zu der Treppe und lauschte. »Klingt wie Donner.«
    Während der Handlanger abgelenkt war, bückte sich Austin und hob mit einer schnellen Bewegung eine der scharfen Lanzenspitzen auf, mit denen er und Zavala vergeblich versucht hatten, den Deckel des Sargs aufzuhebeln. Er legte seinen kräftigen Arm um Halcons schmalen Hals und drückte ihm die geschliffene Spitze tief in die Haut.
    Guzmans Waffe schwang herum.
    »Zurück oder ich durchbohre seine Kehle!«, warnte Austin. Er drückte etwas stärker zu. Blut tröpfelte an Halcons Hals herunter.
    »Tun Sie, was er sagt«, keuchte Halcon, der kaum sprechen konnte, weil ihm die Luft abgeschnürt wurde.
    »Stecken Sie die Waffe ein«, befahl Austin. Er wusste, dass Guzman sich niemals ganz von der Pistole trennen, sondern eher einen Kopfschuss versuchen oder zunächst Zavala niederstrecken würde. Guzman lächelte und ließ die Waffe zurück in das Holster gleiten. Seine Miene schien einen Hauch von Bewunderung auszudrücken. Dann wies Austin seinen Gefangenen an, die Waffe fallen zu lassen.
    Langsam zog sich Kurt rückwärts aus der Kammer zurück und zerrte seinen menschlichen Schild die Treppe hinunter in die Hauptkammer. Zavala hielt sich dicht neben ihm. Guzman folgte ihnen gemessenen Schritts. Sie stiegen zwischen den Trümmern hindurch und blieben in dem Lichtstrahl stehen, der durch das Loch in der Decke hereinfiel.
    Halcon hatte sich von seiner Überraschung erholt. »Sieht aus wie eine Pattsituation«, sagte er mit krächzender, aber trotziger Stimme.
    Ein Schwall Wasser platschte von oben auf sie herab. Alle außer Austin schauten empor.
    »Es handelt sich nicht um Regen, falls Sie das vermuten sollten. Das Donnern, das Sie vor ein paar Minuten gehört haben, stammte von Sprengladungen. Ich habe per Fernzündung den Damm in die Luft gejagt, der den Zufluss zum See blockiert hat. Millionen Liter strömen jetzt in das Becken.«
    »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte Halcon herablassend.
    »Vielleicht sollten Sie das, Don Halcon«, sagte Guzman. »Mr. Austin hat hinsichtlich der Fernzündung anscheinend nicht
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