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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel
Autoren: Matthew Reilly
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Gefecht, das oben an der Pyramide im Gange war.
    Auf der Plattform herrschte das reinste Chaos.
    Die amerikanischen Truppen, neben denen die Halicarnassus aufragte wie ein Raumschiff, wurden von den Feuerstößen aus dem linken MG-Turm, mit denen Pooh Bear sie eindeckte, niedergemäht, soweit sie sich nicht hinter den Samsonite-Koffern und dem Schlussstein in Deckung warfen oder auf die unteren Etagen des Gerüsts zurückzogen.
    Mitten in diesem Durcheinander warf sich Wizard über Lily, um sie mit seinem Körper abzuschirmen.
    Del Piero rannte über die Plattform, hechtete neben dem engen Gang auf den Boden und wollte nach Alexander greifen, der noch immer unter dem Schlussstein lag.
    »Nicht so schnell, Pater!«, sprach ihn jemand von hinten an. Del Piero drehte sich um –
    – und starrte in die Mündung einer Glock-Pistole, die Marshall Judah auf ihn angelegt hatte.
    Womm!
    Die Pistole ging los, und das Blut des Priesters spritzte auf den goldenen Schlussstein.
    Von einer Kerntruppe aus CIEF-Männern umringt, stand Judah vor dem Schlussstein, durch den er vor Pooh Bears MGs gedeckt war, warf einen Blick auf seine Uhr und dann zum Himmel.
    In diesem Moment rückte der Zeiger auf die zwölfte Mittagsstunde vor, und es geschah.

    Es sah aus, als schieße ein Laserstrahl vom Himmel.
    Ein kerzengerader Strahl aus gleißend weißem Licht stach vom Himmel, von der Oberfläche der Sonne, und bohrte sich, von einem gewaltigen Wumm begleitet, in den Schlussstein auf der Spitze der großen Pyramide.
    Der Schlussstein wiederum fing diesen Strahl aus geballter Energie mit seinen Kristallen ein – so dass er an Ort und Stelle verharrte, als wäre die Pyramide durch diese überlange, völlig gerade Linie aus leuchtend weißer Energie mit der Sonne verbunden.
    Es war ein atemberaubender Anblick: Die Pyramide – umgeben von der großen hölzernen Plattform, neben der die Halicarnassus schwebte, die ihrerseits von hin und her kurvenden Helikoptern umschwärmt wurde – schien den funkelnden weißen Strahl aus purer Energie, der vom Himmel stach, förmlich in sich aufzunehmen.
    Es war unglaublich, unvorstellbar, übernatürlich.
    Aber es war auf eine sonderbare Art richtig. Genau zu diesem Zweck war die große Pyramide von Giseh, die ihr Geheimnis über so viele Jahrhunderte hinweg gewahrt hatte, einst errichtet worden.

    Die Plattform war in Licht und Donnerhall gehüllt.
    Hier, im Epizentrum des Sonnenstrahls, war dessen Schein geradezu blendend. Und der Lärm war ohrenbetäubend – das gewaltige Donnern des Sonnenstrahls in Verbindung mit dem Röhren der Retrostrahler und den heulenden Triebwerken der Halicarnassus (die sich auf gleicher Höhe wie die Plattform befanden) übertönte jedes andere Geräusch.
    Und inmitten des ganzen Getöses stand Marshall Judah. Er hatte einen Arm in Richtung des goldenen Schlusssteins erhoben, Handteller nach oben, und stimmte dann in einer uralten Sprache, die seit Tausenden von Jahren kein Mensch gehört hatte, einen Gesang an.
    Das Ritual der Macht.

    Das Ritual der Macht war acht Zeilen lang.
    Als Judah seinen Gesang anstimmte, ereigneten sich mehrere Dinge gleichzeitig.
    Pooh Bear.
    Er lieferte sich einen Privatkrieg mit den vier amerikanischen Hubschraubern. Er hatte einen Apache mit MG-Schüssen ausgeschaltet und gerade eine Hellfire auf den aufsteigenden Super Stallion abgefeuert. Die Rakete durchschlug die vordere Cockpitverglasung des Super Stallion, als der große Hubschrauber auf Höhe der Plattform war.
    Der CH-53E explodierte in einem riesigen Feuerball, kippte zur Seite und sackte durch, bevor er endgültig neben der Plattform abschmierte, mit seinen wirbelnden Rotorblättern die unteren Etagen des hölzernen Gerüsts nur um Zentimeter verfehlte und auf die schräge Südflanke der großen Pyramide krachte.
    Auf dieser schiefen Ebene blieb er mit eingedrückter, geborstener Zelle liegen, genau an der Stelle, an der die Stützen des Gerüsts auf der Pyramide verankert waren, doch seine Rotoren drehten sich noch immer.
    Judah hatte mittlerweile zwei Zeilen vorgetragen …
    Pooh Bear drehte seinen MG-Turm herum und hatte gerade einen amerikanischen Black Hawk ins Visier genommen, als er zu seiner Überraschung sah, wie der Hubschrauber eine Rakete auf einen der eigenen Apaches abfeuerte.
    Dann sah Pooh Bear die Piloten des Black Hawk: Zoe und Fuzzy. In dem allgemeinen Durcheinander vorhin hatten sie ihre Fesseln abgestreift, den Black Hawk entführt und sich ins Gefecht
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