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Das Sündenbuch: Historischer Roman (German Edition)

Das Sündenbuch: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Sündenbuch: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Beate Maly
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ist kein vernünftiger Kapitän mehr zum Aufbruch bereit. Ich werde Euch dabei helfen, ein passendes Schiff zu finden.«
    »Ihr könntet mitkommen«, schlug Jana vor. »Angeblich kennen die Völker der Neuen Welt bessere Behandlungsmethoden gegen Eure Krankheit als wir hier in Europa.«
    Ferdinand verzog den Mund. »Falls Ihr das teure Tropenholz meint, das ist so nutzlos, wie es teuer ist.«
    »Vielleicht wird es nur nicht richtig angewendet?«, gab Jana zu bedenken.
    »Kann sein. Aber ich bin schon sehr schwach. Eine anstrengende Reise könnte meinen raschen Tod bedeuten.«
    »Und hier?«, fragte Conrad provokant.
    »Hier sieche ich langsam dahin und warte darauf, dass ich noch schwächer werde«, sagte Ferdinand und merkte wohl, wie armselig er klang. Zu seiner Verteidigung sagte er: »Immerhin kann ich in diesem Haus den Luxus eines weichen Betts und Carmens vorzügliche Küche genießen.«
    »Du bist bequem geworden«, sagte Conrad bitter.
    »Ich bin krank und habe Schmerzen«, erwiderte Ferdinand. »Aber ich werde darüber nachdenken.«
    »Brauchst du ebenfalls noch Bedenkzeit?«, fragte Conrad und blickte Jana erwartungsvoll an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Alles, was ich brauche, bist du an meiner Seite.« Strahlend sah sie Conrad an und fügte dann leiser hinzu: »Und einen riesigen Eimer für die Reise auf dem Schiff.«
    »Das wird sich einrichten lassen«, sagte Conrad und ergriff ihre Hände. »Meinst du, wir finden in Lissabon einen Priester, der bereit ist, einen Katholiken und eine Protestantin, die beide vom Glauben nicht viel halten, zu vermählen?«, fragte Conrad.
    »Wenn nicht, kann uns der Kapitän auf hoher See trauen«, sagte Jana.
    »Solange du hinterher nicht behauptest, die Seekrankheit hätte deinen Verstand vernebelt!«
    »Meine Entscheidung ist längst gefallen«, sagte Jana, und Conrad wusste, dass sie es ernst meinte.

Nachwort
    Die Idee zu dieser Geschichte lieferte eine ORF-Dokumentation über das »Voynich-Manuskript«, ein Schriftstück, das vermutlich zwischen 1404 und 1438 in Norditalien entstanden ist. Der Text ist in einer unbekannten Schrift und Sprache geschrieben und gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Auf der ersten Seite befindet sich der Namenseintrag »Jakub Tepence«, was darauf schließen lässt, dass der böhmische Hofpharmazeut einst Besitzer des Manuskripts war. Aus einem Brief geht hervor, dass Rudolf II. von Habsburg einem unbekannten Händler die unglaublich hohe Summe von 600 Dukaten für ein seltsames Manuskript bezahlt hat. Man vermutet, dass es sich dabei um eben dieses Manuskript handelte. Heute ist das Schriftstück Bestand der Beinecke Rare Book and Manuscript Library der Yale-Universität und kann dort auf besonderen Wunsch besichtigt werden.
    Nach der Sendung stellte ich mir vor, dass das Manuskript, das seit Jahrhunderten Wissenschaftler beschäftigt, vielleicht gar keine Geheimnisse birgt, sondern bloß der Streich von betrunkenen jungen Männern in Geldnot war, und schon war die Idee für das Sündenbuch da.
    Wie immer habe ich mich bemüht, geschichtlich belegte Ereignisse mit einer fiktiven Handlung zu verbinden. Während die politische Situation in Europa den historischen Tatsachen entspricht und die Orte, die Jana und Conrad aufsuchen, alle tatsächlich existieren, ist die »Fraternitas Secreta«, die geheime Bruderschaft des Vatikans, meiner Phantasie entsprungen, um der Geschichte zusätzliche Spannung zu verleihen.
    Die Schatzkarte von El Dorado wurde bis heute nicht gefunden, auch wenn behauptet wird, dass Sir Walter Raleigh sie einst besessen haben soll.
    Wie immer möchte ich mich bei all den Menschen bedanken, die mit guten Ideen zum Entstehen des Buches beigetragen haben. Allen voran bei meinem Vater, der die wundervolle Idee mit der Schatzkarte von El Dorado hatte.
    Außerdem möchte ich Julia Wagner vom Ullstein Verlag und meiner Agentin Franka Zastrow danken, denen die Geschichte auf Anhieb gefallen hat. Und natürlich Uta Rupprecht, die mit ihrem sorgfältigen Lektorat wie immer tolle Arbeit geleistet hat.
    Last, but not least danke ich meinem Mann, der mein größter Fan ist und mich immer wieder zum Weiterschreiben motiviert, auch dann, wenn ich selbst davon überzeugt bin, dass dieses Buch nie fertig werden wird.
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