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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)
Autoren: Steven Erikson
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angriff, tat sie es mit einem wilden, nur verschwommen wahrnehmbaren Wirbel aus Waffen. Er fing jeden Hieb mit seinem Tulwar ab, und jeder Hieb erschütterte seinen ganz Arm, ließ Schmerz durch seine Knochen zucken. Er taumelte unter dem Ansturm zurück. Drei Schritte, fünf, zehn. Das war alles, was er tun konnte, um sich zu verteidigen. Und er wusste, dass es nicht lange so bleiben konnte.
    Der Erlöser wollte, dass er gegen das hier standhielt?
    Er kämpfte weiter, verzweifelt.
    Sie stöhnte, ein leiser, sehnsüchtiger Laut. Ein Laut der Lust. Keulenköpfe schlugen auf seine Waffe ein, Schwertklingen, Speerschäfte, Kriegsflegel, Dolche, Sensen – ein Dutzend Arme schwangen diese Waffen gegen ihn. Die Wucht der Schläge dröhnte durch seinen Körper.
    Er konnte nicht standhalten. Er konnte nicht …
    Die Schneide einer Axt grub sich in seine linke Schulter, änderte dann leicht die Richtung und krachte ihm seitlich ins Gesicht. Er spürte, wie sein Wangenknochen und die Augenhöhle nach innen wegbrachen. Geblendet stolperte Domänenser voran, versuchte einen verzweifelten Gegenangriff, schlug mit dem Tulwar zu. Die Schneide grub sich in Holz, ließ es zersplittern. Etwas traf ihn hoch oben an der Brust, brach ein Schlüsselbein. Als sein Waffenarm plötzlich leblos nach unten sackte, griff er hinüber und nahm das Schwert in die andere Hand. Blut strömte von seiner Schulter – er verlor jegliche Kraft.
    Eine andere Schneide hackte in ihn hinein, und er taumelte, fiel dann auf den Rücken.
    Salind trat heran, so dass sie direkt über ihm stand.
    Er starrte nach oben, in ihre dunklen, glitzernden Augen.
    Kurz darauf senkte Nimander sein Schwert. Der Sterbende Gott hatte recht – das hier war sinnlos. »Zeige dich, du verdammter Feigling!«
    Plötzlich war Aranatha neben ihm. »Er muss herbeigerufen werden«, sagte sie.
    »Du erwartest, dass er uns seinen Namen nennt?«
    Der Sterbende Gott sprach. »Wer ist hier? Wer ist hier?«
    »Ich bin diejenige«, sagte Aranatha, »die dich herbeirufen wird.«
    »Du kennst mich nicht. Du kannst mich nicht kennen!«
    »Ich kenne den Weg, den du genommen hast«, sagte sie. »Ich weiß, dass du mit dem gesprochen hast, der Locke genannt wurde, unten auf dem Boden des Abgrunds. Und du hast dir vorgestellt, du könntest das Gleiche tun, könntest für dich selbst einen Körper erschaffen. Aus Holz, aus Schnüren, aus Ton …«
    »Du kennst mich nicht!«
    »Sie hat dich weggeworfen«, sagte Aranatha, »oder etwa nicht? Das Bruchstück von dir, was hinterher noch übrig war. Kindlich unsauber, verlassen.«
    »Du kannst das nicht wissen – du warst nicht dabei!«
    Aranatha runzelte die Stin. »Nein, ich war nicht dabei. Doch … die Erde hat gezittert. Kinder sind aufgewacht. Da war große Not. Du warst der Teil von ihr … den sie nicht gewollt hat.«
    »Sie wird bezahlen! Und was dich angeht – ich kenne dich jetzt – und es ist zu spät!«
    Aranatha seufzte. »Ehemann, Blutschverschworener zu Nachtfrost«, intonierte sie, »Kind der Thelomen Tartheno Toblakai, Bellurdan Schädelzerschmetterer, ich rufe dich herbei.« Und sie streckte die Hand aus, rechtzeitig genug, damit etwas hart in sie einschlagen konnte – eine mitgenommene, missgestaltete Puppe, ein Arm abgeschlagen, beide Beine an den Knien abgebrochen, ein Gesicht, das kaum erkennbar war, anscheinend von Feuer versengt. Aranatha sah Nimander an. »Hier ist dein Sterbender Gott.«
    Rings um sie begann die Szenerie sich aufzulösen, an den Rändern wegzubröckeln.
    »Er sagt nichts«, sagte Nimander und beäugte die verstümmelte Puppe.
    »Nein«, sagte sie. »Seltsam.«
    »Bist du dir sicher, dass du ihn hast, Aranatha?«
    Sie sah ihm in die Augen und zuckte die Schultern.
    »Was hat er damit gemeint, dass er dich gekannt hat? Und wie … woher wusstest du seinen Namen?«
    Sie blinzelte und starrte dann stirnrunzelnd die Puppe an, die sie immer noch in einer Hand hielt. »Nimander«, sagte sie mit piepsiger Stimme, »so viel Blut …«
    Skintick griff nach Clip, zog ihn nah zu sich heran, musterte das Gesicht, die starrenden Augen, und sah etwas flackernd zum Leben erwachen. »Clip?«
    Der Krieger veränderte den Blick, bemühte sich, sich auf etwas zu konzentrieren, und machte dann ein finsteres Gesicht. Seine Worte waren kaum mehr als ein hässliches Krächzen. »Scheiße. Was willst du?«
    Geräusche, Bewegung, und dann war Nimander da, kniete sich auf die andere Seite von Clip. »Wir scheinen Erfolg gehabt zu
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