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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
Autoren: Steven Erikson
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entschuldigenden Geste die Arme. »Lass uns das beiseiteschieben. Das ist doch alles Geschichte. Die Unvergängliche Dankbarkeit ruht sicher und geborgen in meinem Hafen. Die Fracht ist entladen, und deine Geldbörse prall gefüllt. Ich nehme an, du brennst darauf, unsere gesegnete Insel zu verlassen.«
    »So was in der Art«, antwortete sie. »Leider sieht es so aus, als hätten wir Schwierigkeiten, die … äh … Erlaubnis zu bekommen. Momentan blockiert das verdammt nochmal größte Schiff, das ich je gesehen habe, die Hafeneinfahrt, und eine schlanke Kriegsgaleere steuert den Hauptpier an, um dort anzulegen. Weißt du«, fügte sie mit einem weiteren flüchtigen Lächeln hinzu, »es fängt irgendwie an, wie eine … nun ja … Blockade auszusehen …«
    Die Messerspitze verschwand aus Brullygs Rücken, und Masan Gilani kam um den Stuhl herum, während sie die Waffe wieder in die Scheide schob. Als sie nun sprach, tat sie das in einer Sprache, die Brullyg noch nie zuvor gehört hatte.
    Läppchen hob erneut die Armbrust, zielte auf Brullyg und antwortete Masan in der gleichen Sprache.
    Skorgen, der neben dem Fass gekniet und mit einem Handballen auf den Zapfhahn eingeschlagen hatte, stand auf. »Im Namen des Abtrünnigen, was geht hier vor, Brullyg?«
    Von der Tür her erklang eine Stimme. »Nur dies. Dein Kapitän hat Recht. Unsere Warterei ist zu Ende.«
    Der Soldat namens Gurgelschlitzer lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen. Er grinste Masan Gilani an. »Sind das nicht gute Neuigkeiten? Jetzt kannst du deine köstlichen Kurven und all das nehmen und zum Pier runtertänzeln - ich bin mir sicher, Urb und die anderen vermissen sie schon ganz furchtbar.«
    Shurq Elalle, die immer noch auf ihrem Stuhl saß, seufzte vernehmlich. »Ich glaube nicht, dass wir diesen Raum so bald wieder verlassen werden, mein Hübscher. Warum holst du uns nicht ein paar Krüge und schenkst uns ein?«
    »Sind wir Geiseln?«
    »Nein, nein«, antwortete sein Kapitän. »Gäste.«
    Mit deutlich stärker schwingenden Hüften als notwendig, schlenderte Masan Gilani aus dem Zimmer. Brullyg stöhnte leise.
    »Wie ich vorhin schon gesagt habe«, murmelte Shurq, »Männer ändern sich nicht.« Sie blickte Galt an, der sich den anderen Stuhl herangezogen hatte. »Ich nehme an, ihr werdet nicht zulassen, dass ich diesen ekelhaften Wurm erwürge?«
    »Tut mir leid, nein.« Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Zumindest nicht jetzt gleich.«
    »Also, wer sind eure Freunde da unten im Hafen?«
    Galt zwinkerte ihr zu. »Wir haben ein bisschen was zu erledigen, Kapitän. Und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Insel ein wunderbares Hauptquartier abgibt.«
    »Dein Letherii hat sich aber bemerkenswert verbessert.«
    »Das muss an der netten Gesellschaft liegen, Kapitän.«
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Gurgelschlitzer, der immer noch am Türrahmen lehnte. »Totstink sagt, sie steht auf der falschen Seite vom Tor des Vermummten, ganz egal, was du siehst oder zu sehen glaubst.«
    Galt erbleichte langsam.
    »Ich weiß nicht so recht, was er damit meint«, sagte Shurq Elalle, die glutvollen Augen auf Galt gerichtet, »aber mein Appetit ist lebendig wie eh und je.«
    »Das ist… widerlich.«
    »Ich nehme an, es erklärt die Schweißperlen auf deiner Stirn.«
    Galt wischte sich hastig über die Stirn. »Die ist ja noch schlimmer als Masan Gilani«, beklagte er sich.
    Brullyg rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts. Darin waren diese verdammten Malazaner Meister. Meine Freiheit hätte wirklich ein bisschen länger währen können. »Beeil dich ein bisschen mit dem Bier, Hübscher.«
     
    Festzustellen, dass man allein dastand - von allem losgelöst -, während eine unglückliche Armee sich unruhig wand, war der schlimmste Alptraum eines Befehlshabers. Und wenn du sie zu diesem Zeitpunkt auch noch dazu gebracht hast, sich geradewegs in die Wildnis eines Ozeans zu begeben, kann es eigentlich nicht mehr viel schlimmer kommen.
    Die Wut hatte sie vereint. Für eine gewisse Zeit. Bis die Wahrheit einzusickern begann, wie Dasselfliegen-Maden unter die Haut. Ihr Heimatland wollte sie töten. Sie würden ihre Familien nicht wiedersehen - keine Frauen, keine Männer, keine Mütter, keine Väter. Keine Kinder, die man auf den Knien reiten lassen konnte, während man sich so seine Gedanken machte - sich fragte, in die Augen welches Nachbarn man jetzt wohl schaute. Keine Abgründe, die es zu
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