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Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Titel: Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4
Autoren: Ravensburger
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heruntergeklappt.
    Jago schob es vorsichtig nach oben. Der Helm war leer. Natürlich. Jago lachte nervös.
    „Hey“, ermahnte er sich, „mach hier keinen auf Angsthase!“
    Der linke Arm der Rüstung war vorgestreckt, die Hand zu einer abwehrenden Geste erhoben. Als wollte sie Jago warnen, ja keinen Schritt weiterzugehen.

    Erst als Jago den Handschuh anleuchtete, sah er das Symbol auf der Innenfläche: einen Pfotenabdruck mit Zehen aus Flammen.
    „Die Feuerspur!“, rief er gefesselt. „Das Zeichen der Löwenritter!“
    Auf eins konnte man sich verlassen: Wo die Feuerspur auftauchte, war das Abenteuer nah.
    Quer über die Spur zog sich ein Strich. Ein Kratzer? Oder war die Feuerspur durchge­strichen – wie bei einem Verbotsschild? Vielleicht war das ein Hinweis auf den verbotenen Korridor, von dem Herr Lunte gesprochen hatte.
    „Verbote sind dazu da, gebrochen zu werden“, murmelte Jago, während er einen Finger nach dem anderen an dem Eisenhandschuh krümmte.
    Er hoffte, damit einen geheimen Mechanismus auszulösen. Nichts regte sich.
    Doch dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Ich kann auch anders. Lust auf eine Runde Armdrücken?“
    Mit voller Kraft drückte er den ausgestreckten Arm nach unten, brachte sein ganzes Körpergewicht zum Einsatz. „Ha, jetzt tut sich was!“
    Es quietschte und ratterte. Dann ertönte ein lautes Knack! und die Rüstung setzte sich in Bewegung. Als Jago auf den Boden leuchtete, entdeckte er eine schmale Rille. Eine Schiene für die Rüstung!
    Wahnsinn!, dachte er beeindruckt. Die uralte Löwenrittertechnik überraschte ihn jedes Mal aufs Neue.
    Die Rüstung glitt lautlos nach rechts und gab ein kleines Loch in der Wand frei. Jagos Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Gleich würde er alles erfahren.
    Er hob den Keil, presste die Spitze in das Loch, bis Funken aufstoben. Und schon löste sich eine viereckige Tür mit einem schauer­lichen Ächzen aus der Wand.

Abgestandene, modrige Luft schlug Jago entgegen. Vor ihm lag ein schmaler Korridor. Von der Wand am anderen Ende starrte ihn eine steinerne Fratze an, die wie der Kopf eines Dämons aussah.
    Auch der Boden hatte eine Besonderheit: Er bestand aus lauter Steinplatten. Jago stutzte. Standen da etwa Buchstaben drauf? Er ging in die Hocke und wischte feuchten Staub von einer Platte. Darunter wurde ein verschnörkeltes Q sichtbar.
    Als Jago auf die Platte drückte, ertönte ein Rascheln. Schnell zog er die Hand wieder zurück. Das Geräusch erstarb.
    Sind das Tasten?, fragte sich Jago. Vielleicht lösen sie eine Falle aus. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er kam sich vor wie der Held in einem düsteren Computerspiel.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Worauf ließ er sich hier ein? Was sollte er jetzt tun? Und vor allem: Wie konnte er heil zur Wand am anderen Ende gelangen? Auf gut Glück loszulaufen, erschien ihm zu gefährlich.
    „Bestimmt gibt es nur einen richtigen Weg“, murmelte er vor sich hin. „Und dafür muss ich über die passenden Platten gehen. Aber über welche?“
    Plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Blitz. „Die Buchstaben ergeben ein Wort – wie ein Passwort! Wenn ich auf die richtigen Platten trete, wird mir wahrscheinlich nichts passieren …“
    So musste es sein: Die flachen Steine bildeten ein gewaltiges Kreuzworträtsel! Schade, dass Phil nicht hier war. Kreuzworträtsel waren seine Stärke. Andererseits: Phil war nicht der Einzige, der graue Zellen im Kopf hatte.
    [ Lösung ]
    Jago ließ das Licht seiner Taschenlampe über die uralten Buchstaben gleiten und grübelte. Welches Wort könnten die Löwenritter benutzt haben, um ihr Geheimnis zu schützen? Jago nahm für seine eigenen Passwörter meistens Namen von Computerspielfiguren. Von Drachen zum Beispiel.
    Drachen kannten sie damals auch schon – und Jago fand tatsächlich ein D. Allerdings sah er in der zweiten Reihe darüber kein R, also schied Drache als Lösungswort schon mal aus.
    „Hmm”, machte er nachdenklich. „D-Z passt nicht. Und D-O?“ Sein Blick wanderte die Zeilen hinauf und mit einem Mal sah er das ganze Wort vor sich: DONNERKRAUT . Das hatte der alte Lunte in seinen Beschimpfungen benutzt!
    Jago hatte zwar keine Ahnung, was ein Donnerkraut sein sollte, aber es passte auch perfekt zu Donnerbrücke .
    Behutsam setzte er seinen linken Fuß auf die D-Platte. Kein Rascheln. Sehr gut.
    Buchstabe für Buchstabe wagte sich Jago vorwärts. Alles blieb ruhig. Endlich erreichte er die dünne Holzleiste vor der
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