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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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magisches Bollwerk der Patryn? Einen Ring aus Feuer, um sie vor ihren
Feinden zu schützen?
    Wenn sie die Schlacht um das Letzte Tor
verloren, waren sie gefangen. Gefangen im Labyrinth, zusammen mit Kreaturen,
die schlimmer waren als die roten Drachen und deren böse Macht noch stärker
werden würde.
    Haplo starb in dem Glauben, daß sie ihn nicht
liebte.
    »Marit.«
    Aus ihrer Versunkenheit aufgeschreckt, drehte
sie sich hastig herum und wäre beinahe abgestürzt.
    Hugh Mordhand hielt sie fest. »Sieh!« Er zeigte
nach oben.
    Sie schaute in die Richtung, konnte aber nichts
erkennen.
    »Warte. Laß die Wolke vorbeiziehen. Da, siehst
du jetzt?«
    In dem bleigrauen Zwielicht entdeckte Marit den
Drachen, der sich auf eine große schwarze Öffnung im Berghang zubewegte. Dann
senkte sich Dunkelheit wie ein Vorhang über das Bild. Als das nächste Mal die
Wolkendecke aufriß, war das Ungeheuer nicht zu sehen.
    Sie hatten das Lager des Drachen gefunden.
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Kapitel 3
Im Labyrinth
    Eine furchtbare Nacht stand ihnen bevor. Sie
stiegen zu der Höhle hinauf und hörten Alfred schreien.
    Er schrie nicht ohne Unterbrechung. Anscheinend
gewährte der Peiniger seinem Opfer Atempausen, um sich zu erholen. Während
dieser Ruheperioden hörte man in der Höhle die grollende Stimme des Drachen.
Was er sagte, war nur bruchstückhaft zu verstehen, doch er beschrieb seinem
Opfer in allen Einzelheiten, welche Folter er als nächstes zu erproben
gedachte. Schlimmer noch, er raubte ihm die Hoffnung, zermürbte seinen
Lebenswillen.
    »Abri… in Trümmern«, sagte der rote Drache unter
anderem. »Die Einwohner… erschlagen… von Wolfsmenschen, Tigermännern
überwältigt…«
    »Nein«, flüsterte Marit. »Nein, es ist nicht
wahr, Alfred. Glaub ihm nicht. Sei stark – sei stark.«
    Einmal währte Alfreds Schweigen länger als
gewöhnlich, und der Drache hörte sich ungehalten an, wie jemand, der
versucht, einen hartnäckigen Schläfer zu wecken.
    »Er ist tot«, meinte Hugh Mordhand finster.
    Marit kletterte weiter, ohne zu antworten.
Gerade als sie zu der Überzeugung kam, daß Hugh recht hatte, vernahm sie ein
langgezogenes Stöhnen und die triumphierende Stimme des Drachen. Hugh und
Marit tauschten einen grimmigen Blick, dann setzten sie ihren Weg fort.
    Ein schmaler Steig wand sich den Berghang hinauf
zum Eingang der Höhle, die ohne Zweifel jahrelang zahlreichen Bewohnern des
Labyrinths als Zufluchtsort gedient hatte – bis der Drache sie in Besitz nahm.
Der Pfad war nicht schwierig zu begehen, trotz des strömenden Regens, und
Marits Befürchtung, im Dunkeln die Spur zu verlieren, erwies sich als
unbegründet. In seiner Eile, die Höhle zu erreichen, hatte der verletzte Drache
Bäume umgeknickt und Felsen zertrümmert. Seine Prankenabdrücke bildeten
regelrechte Stufen.
    Marit war diese ›Hilfe‹ nicht geheuer. Sie hatte
den Verdacht, der Drache wußte, daß er verfolgt wurde, und er trieb sein Spiel
mit ihnen. Wie auch immer, sie harte keine andere Wahl, als sich darauf
einzulassen. Der rote Schein am Himmel, der wie Wetterleuchten zwischen den
aufgetürmten Sturmwolken zuckte, diente ihr als Ansporn, wenn sie verzweifelt
daran dachte, aufzugeben und umzukehren.
    Gegen Mitternacht hatten sie sich der Höhle so
weit genähert, wie Marit es für sicher hielt. Eine kleine Nische im Fels bot
wenigstens notdürftigen Schutz vor dem Regen; sie kroch hinein und winkte Hugh,
ihr zu folgen.
    Doch der Assassine hockte sich auf das fußbreite
Band, das zu der gähnenden schwarzen Öffnung im Berg führte. Im Schein ihres
Runenlichts konnte Marit den Ausdruck von ungezügeltem Haß auf seinem Gesicht
erkennen. Wieder einmal wurde es still, nach einer besonders langen Phase der
Marter.
    »Hugh, wir können nicht weitergehen«, beschwor
sie ihn. »Es ist zu gefährlich. Wir müssen warten, bis der Drache sich
entfernt.«
    Ein vernünftiger Plan, nur daß Alfreds Schreie
schwächer wurden.
    Hugh hörte ihr nicht zu. Er starrte mit
zusammengekniffenen Augen an der Bergflanke hinauf. »Ich würde mich klaglos in
diese elende Existenz fügen«, zischte er, »wenn ich nur dieses eine Mal die
Macht hätte zu töten!«
    Haß. Marit kannte das Gefühl gut. Entschlossen
streckte sie die Hand aus und zerrte den Assassinen zu sich in das Versteck.
    »Hör mir zu«, sagte sie eindringlich, auch um
sich selbst von der Richtigkeit ihres Handelns zu überzeugen. »Du reagierst
genau so, wie der Drache
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