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Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Das Sehnen der Nacht (German Edition)

Titel: Das Sehnen der Nacht (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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bleiben. Für uns alle hier ist das so.«
      »Danke«, erwiderte sie. Der Gedanke tat ihr gut. »Ich muss Schluss machen.«
      »Halt dich aus allem raus, das gefährlich werden könnte«, warnte er sie ernst. »Und melde dich sofort bei uns, wenn du doch etwas brauchst. Okay?«
      »Ja. Mach ich.« Sie verabschiedete sich und klappte das Handy zu. Genau in diesem Augenblick kündigte die Navi-Stimme des Wagens an, dass sie ihr Ziel erreicht hatte.
      Gideon hatte ihr die Adresse des Clubs nicht gesagt, aber mit ihrem Talent für außersinnliche Wahrnehmung hatte sie in seinen Gedanken lesen können wie in einem offenen Buch. An dem Gebäude gab es keinen Hinweis auf Reivers Club, nur eine blutrote Tür mit einem Messingklopfer in der Form eines Wolfskopfes.
      Danika stellte den Wagen in einer Seitenstraße ab, dann ging sie zu Fuß zurück, um sich den Club genauer anzuschauen. Der Gedanke schoss ihr noch den Kopf, dass es sicher nicht ungefährlich war, sich an dieser Tür Eintritt zu verschaffen, doch da hatte sie die kalte Metallklinke schon sachte nach unten gedrückt.
      Das Gebäude war nicht verschlossen. Seltsam. Aber vielleicht gehörte zufällige Laufkundschaft am Tag ja zu Reivers Klientel. Sie zog die schwere Tür auf und trat in ein düsteres Foyer. Die Fenster waren von innen mit Läden verschlossen, sodass kein Tageslicht hereindringen konnte. Als Danika die Tür hinter sich schloss, stand sie im weichen Schein einer kannelierten Wandleuchte. Es war die einzige Beleuchtung. In dem Dämmerlicht nach jemanden zu rufen war sinnlos, falls überhaupt jemand hier war. Danika wollte sich nur kurz umschauen. Vielleicht fand sie etwas, das ihre Vermutungen, was Reivers Geschäfte betraf, bestätigte oder widerlegte.
      Sie durchquerte das Foyer mit ein paar Schritten und versuchte eine Tür an der rückwärtigen Wand zu öffnen. Sie war verschlossen, sogar verriegelt. Eine andere Tür schien ins Treppenhaus zu führen, doch sie war ebenfalls verschlossen. Von wegen sich mal kurz umschauen.
      Danika wollte gerade erleichtert Luft holen, als sie irgendwo im Innern des Gebäudes ein Geräusch hörte.
      Jemand oder etwas bewegte sich da. Sie war nicht alleine im Club.
      Sie drehte sich um und stürzte zur Eingangstür. Doch die war mit einem Mal verschlossen. Danika rüttelte und riss am Riegel, doch er rührte sich keinen Millimeter, egal, was sie auch anstellte. »Verdammt!«
      »Was haben Sie denn hier verloren?«
      Danika zuckte zusammen und schnellte herum.
      Er stand vor ihr.
      Nicht Reiver, sondern sein angsteinflößender Leibwächter mit dem wirren braunen Schopf und dem furchtbar vernarbten Gesicht. Der dunkle Anzug und die Waffen waren allerdings verschwunden. Barfuß und nur in lose sitzende Jeans gekleidet stand er vor ihr und sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett gekrochen. Der Anblick seiner muskulösen Brust und der starken Arme versetzte ihr einen Schlag. Die verschlungenen Bögen und Schnörkel seiner Dermaglyphen zogen sich über seinen Oberkörper und seine breiten Schultern. Als er auf sie zukam, veränderte sich die Farbe der genetischen Hautmuster des Stammes und verdunkelten sich vom Goldbraun seiner Haut zu dunkleren Tönen, die deutlich signalisierten, dass er nicht erfreut über ihre Anwesenheit war.
      Seine überlangen Haare reichten ihm bis über die Augen. Doch Danika musste seine zusammengekniffenen Augen nicht sehen, sie wusste auch so, dass er sie fixierte und dabei mit jeder Sekunde wütender wurde. Wütender und gefährlicher. Sie wandte den Blick von ihm ab und schaute beklommen hinter sich, zu der verschlossenen Tür.
      »Du gehörst hier nicht her, Mädel.«
      Vielleicht lag es daran, dass sie ihn in diesem Moment nicht ansah, aber als er redete – sie mit seinem schottischen Dialekt als Mädel ansprach –, da wurde ihr klar, dass sie diese samtig-raue Stimme kannte. Sie hatte diese Stimme in ihrem Kopf auf der Party gehört, als er einen tadelnden Gedanken geschickt hatte, weil sie Reiver belauschte. Und doch hatte er sie nicht verraten, obwohl er jede Gelegenheit dazu gehabt hätte.
      Und da war noch etwas an ihm, das ihr bekannt vorkam. Etwas, das von einem entfernten, aber zweifellos realen Ort zu ihr sprach.
      Sie musterte ihn wieder und versuchte, hinter dem bärtigen Kinn und dem von Kämpfen gezeichneten Gesicht den Mann zu sehen, der sich hinter der dichten Mähne verbarg. »Kennen wir uns nicht?«
      »Nein.«
      Seine kurze
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