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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)
Autoren: Manfred Rebhandl
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umgehend nach einem Journalisten-Frühstück – Bier und Zigarette, dann Schnaps. Und weil er erst gar nicht versucht hatte, irgendwas zu leugnen, kriegte er es. Dann fing er an zu weinen und sagte: „Sie hat mich benutzt!“
    Herrgott, irgendwann musste man in so einem Verhör auch mal „Sie hat mich benutzt!“ sagen dürfen!
    * * *
    Irgendwann kamen wir uns dann vor wie in einer deutschen Gerichtsshow. Der Junge lieferte uns anstandslos die Hard Facts, während es mit Silke selbst so eine abgefahrene Psycho-Scheiße war, dass wir unbedingt den Experten beiziehen mussten.
    Vor ein paar Jahren war Willi in seinem Kino ein zappeliger, nervöser Spinner mit runder Brille und wurbeligem Haar aufgefallen, der immer dann in Reihe 19, Sitz 19 saß, wenn Willi Slutty Couch-potatoes, Dirty Couch Sluts oder Devoted Couch-Schizzos und so einen Scheißdreck ins Programm nahm.
    Wie sich herausstellte, hieß der Kerl Kubelka und war tatsächlich Hirnschlosser, also fragten wir ihn, ob er dem guten alten Herschel die Birne wieder zusammenschrauben konnte, so unter Freunden: „Setz dich einfach mal hinter ihn und schau ihn dir genau an, okay?“
    „Okay.“
    Es war gar nicht so einfach, die beiden in einen gemeinsamen Film zu bringen, der Brillenträger stand nicht auf anal und Herschel nicht auf Couch-Filme. Schließlich einigten wir uns darauf, dass sie sich gemeinsam Dirty Brown Assholes Destroyed Vol. 19 anschauen sollten, was Herschel sowieso gefiel, dem Seelenklempner aber auch, weil darin die Zahl 19 vorkam. Der hatte da nämlich so einen Spleen mit einem Typen namens Freud, und der wohnte in einem Haus mit der Nummer 19, weiß der Teufel, so ungefähr hat er uns das jedenfalls mal erklärt.
    Kubelka setzte sich also ganz unauffällig hinter Herschel und beobachtete ihn, und nach der eingehenden Analyse berichtete er uns, dass Herschel die braunen Arschlöcher einfach nicht mehr aus seinem Kopf kriegte, weil er mit bestimmten Leuten, die er „braune Arschlöcher“ nannte, schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Er sagte: „Das ist nichts Sexuelles bei ihm, eher was Politisches. Er projiziert das Verdrängte in die reale Umsetzung eines Kinofilms mit dem entsprechenden Titel, wodurch er das Gefühl hat, sich an von ihm subjektiv als solche empfundenen verdammten dreckigen braunen Arschlöchern rächen zu können, während diese stellvertretend von irgendwelchen männlichen Pornodarstellern so richtig destroyed werden und vor Schmerzen schreien. Was er hier macht, ist also gut für ihn, besser als jede Therapie.“
    Willi fragte: „Was willst du uns damit eigentlich sagen, du verdammter Spinner?“
    Daran erinnerte ich mich jetzt wieder.
    Ich rief also Kubelka an und bestellt ihn hierher, damit er sich die Braut mal genauer anschauen sollte. Nach zwei Stunden mit der Lady im Käfig war er selbst so erledigt, dass er mich fragte, ob ich ihm ein paar von Lemmys Tabletten geben konnte. Ich gab sie ihm, und nachdem er sich wieder halbwegs beruhigt hatte, erklärte er uns die Sache so: „Ihr müsst euch Darjeeling-Silke mehrfach gespalten vorstellen. Sie ist erstens eine Frau, ein Topf, der sich extrem schwertat, einen passenden Deckel zu finden. Bei ihrem beschissenen Aussehen und stacheligen Wesen kein Wunder, da staute sich viel Frust bei ihr auf über die gesamte Männerwelt, darum ist sie im Tiefsten dagegen , dass es Männer überhaupt gibt.“
    Guttmann schüttelte den Kopf und sagte: „Verdammte Lesbe!“
    „Zweitens ist sie eine werdende Mutter, welche für ihr noch zu gebärendes Kind eine Welt erträumt, die schlicht perfekt ist, wobei perfekt nichts anderes bedeutet als in ihren Augen perfekt. Aber die Welt ist nun mal nicht perfekt, darum ist sie dagegen .“
    „Was ich immer sage: Das größte Problem auf dieser Welt sind diese verdammten Mütter!“
    Es war Guttmann, der das sagte. Er hatte da nämlich so eine private Sache mit seiner eigenen Mutter laufen, über die er nur schwer hinwegkam. Sie hatte ihn gestillt, bis er zwölf war, nur um dann mit einem anderen durchzubrennen und ihn ins Heim zu stecken. Seither hatte er nicht mehr aufgehört zu essen. So jedenfalls hat es mir Kubelka mal erklärt, der nun weiter berichtete: „Drittens verabscheut sie zugewanderte Schläger und Drogendealer und betrachtet sie als Gefahr für das Heranwachsen ihrer noch ungeborenen Kinder, darum ist sie im Tiefsten dagegen , auch wenn sie sich nach außen hin weltoffen und interessiert gibt. Als linksalternative
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