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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)
Autoren: Manfred Rebhandl
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sagen, schließlich war er der Brotha von Happiness, und ich dachte: Her brotha is my brotha .
    Aber der Lovegod hielt anscheinend gar nicht viel vom engen Korsett einer keuschen Bruderschaft, er legte mir plötzlich seine gußeiserne Hand auf den Schenkel und begann, ihn sanft zu streicheln und zu massieren, dabei wurde er immer drängender, und schließlich sagte er: „You can be more than my brotha ...“
    Ich dachte: Aber das bin ich doch schon für Happiness!
    Dabei schaute er so komisch auf den Dildo, den ich noch immer in der Hand hielt, und dann fragte er mal ins Blaue hinein: „Do you wanna know why they call me Lovegod?“
    Offen gestanden nicht. Aber ich brachte nur ein halbwarmes „I think about it“ heraus, weil ich ihn irgendwie nicht verletzen wollte nach allem, was wir zusammen erlebt hatten.
    Da läutete die Schelle ausnahmsweise mal genau zum richtigen Zeitpunkt, und ich hatte einen guten Grund, zu Lovegod „Sorry, the telephone rings, just a moment, please!“ zu sagen.
    Es war Manni von der Tanke oben, er sagte: „Es geht mich ja nichts an, Rock, aber da kauft gerade eine etwas ältere Lady einen Kanister Benzin nach dem anderen und schleppt ihn von hier weg.“
    Ich sagte: „Und warum hilfst du ihr nicht?“
    Er sagte: „Weil sie die Kanister nicht zu ihrem Auto bringt, was durchaus meine Sache wäre, sondern zu Willi’s Pornhouse hinauf, was eure Sache ist. Ich dachte nur, das solltest du wissen.“
    „Oh, das ist nett von dir.“
    „Sie kauft übrigens auch gerade ein Feuerzeug.“
    „Danke. Noch etwas?“
    „Sie hat eine unglaubliche Titte, eine wirklich unglaubliche Titte.“
    Ich fragte: „Eine?“
    „Ja, eine.“
    Die Umstände zwangen mich, Lovegod zu bitten, seine Hand von meinem Schenkel zu nehmen: „Other time very nice, but now no.“
    Ich drückte ihm die ausgemachte Vergütung für den Rambazamba bei den Daltons in die Hand und erklärte ihm dann noch schnell den Weg hinauf zum Bräunen solange du willst um 8,88.
    „What the fuck is it?“
    „It is a solarium, you understand ‚solarium‘?“
    „Hell, yeah, man! But I don’t need a fuckin’ solarium, I am a fuckin nigga!“
    „But you can assfuck there.“
    Da strahlte er wie ein frisch geputzter Atommeiler, und seine Zähne erhellten die dunkle Nacht. Das Zeug, das die Jungs sich einwarfen, sollte man vielleicht doch mal probieren. Aber ob man dann je wieder aufhören konnte, so zu strahlen?
    Ich sagte noch „See you later, alligator!“, und dann fuhr ich los. Ich tat mir, wie gesagt, immer recht schwer, mit einem vernünftigen Satz aus solchen Gesprächen auszusteigen.
    * * *
    Frauen waren so einfallsreich, wenn es darum ging, der Männer liebste Spielzeuge zu zerstören oder schlicht ihren Lebensinhalt. Willi kannte einen, der hatte seinen Ferrari nicht wiedererkannt, nachdem er seiner Alten eröffnet hatte, dass sie nicht mehr sein Typ war; ein anderer fand sein heiß geliebtes Rapid-T-Shirt mit allen Unterschriften der Meistermannschaft zerschnitten und verbrannt im Garten, in dem er sich dann ein Zelt aufbauen musste, weil sie den besseren Anwalt hatte. Und so weiter!
    Nur wenige Mädels waren reif und vernünftig genug, sich einfach abservieren zu lassen, wenn ihre Zeit gekommen war. Aber was trieb Hildchen an?
    Ich legte den Gang ein und raste die Friedmanngasse hinauf, da sah ich sie schon, wie sie in aller Seelenruhe die Benzinkanister an der Fassade des Pornhouse entleerte. Gerade hatten wir unseren Tempel vor dem Zugriff der Daltons gerettet, da war er schon dem Angriff einer mit allen Wassern gewaschenen jüdischen Weltklasselady ausgesetzt. Hildchen hatte da gewiss noch ein Hühnchen mit Herschel zu rupfen wegen der ganzen Zeit, die er bei Willi dem Schwein verbracht hatte, und wegen dem ganzen Haushaltsgeld, das er bei den Huren ließ. Aber musste sie deswegen gleich Willis Lebenswerk abfackeln, unser aller Heimat und Zuflucht?
    Es umgab sie eine Aura der wilden Entschlossenheit, wie man das wohl nannte, sie wollte irgendetwas zu Ende bringen. Im Krieg waren das die Leute, die man immer vorausschickte. Sie brauchte jetzt nur noch ihr Feuerzeug finden, dann würde es losgehen. Ich stellte mich zu ihr und fragte: „Kann ich helfen?“
    An der rechten Seite hing ihr enges Top etwas herunter, als habe man ihr die Luft darin ausgelassen. Sie semmelte mir die Handtasche über den Scheitel, und weiß der Teufel, was in der drinnen war, aber es tat richtig weh. Benommen lag ich auf dem Boden und
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