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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin
Autoren: Duncan Lay
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schlugen einander auf den Rücken und winkten den Städtern auf den Mauern zu, die das Geschehen beobachteten.
    »Nur weil ihr jetzt Norstaliner seid, heißt das nicht, dass ihr die Disziplin vergessen könnt!«, blaffte er, und sofort trat Stille ein, und die Männer standen wieder stramm.
    Er lächelte. Obwohl er nie wieder Rallorer hatte führen wollen, war jeder Einzelne von ihnen ein kampfgestählter Krieger, ein Überlebender von einem Dutzend Schlachten. Seine Aufgabe war soeben erheblich leichter geworden. »Salutiert eurer Königin!«, donnerte er und deutete auf Merren, die ihr Pferd vorantrieb, damit sie sie besser sehen konnten.
    Sofort ließen sich mehr als tausend Männer auf ein Knie fallen, und tausend Schwerter blitzten zu einem förmlichen Salut auf.
    »Wir schaffen ein neues Norstalos, eines, in dem Männer und Frauen in Frieden leben können. Also, als Neu-Norstaliner werdet ihr die perfekten Männer sein, um für uns zu kämpfen! Ihr sollt wissen, dass ihr euch damit die unsterbliche Dankbarkeit dieses Landes verdienen werdet. Was immer auch geschieht, ich werde niemals vergessen, dass ihr den Frieden, den ihr euch um einen so hohen Preis verdient habt, aufgegeben habt, um herzukommen und in unserer Zeit der Not für uns zu kämpfen. Ich bin stolz auf euch alle!«, sagte Merren.
    Da standen sie auf und jubelten, und Martil hielt sie nicht zurück.
    »Oberleutnant Nerrin!«
    »Aber Herr, ich bin nur ein …«
    »Nerrin, du hast es geschafft, ein Regiment Rallorer durchs ganze Land zu bringen und sie an Gellos Patrouillen vorbeizuführen. Du bist jetzt Oberleutnant. Bring alle anderen Offiziere oder Wachtmeister mit, die du gefunden hast. In einer Woche werden wir unsere Pläne zur Befreiung des Nordens des Landes besprechen.«
    »In einer Woche, Herr?«
    Martil lächelte. »Zuerst müssen wir Gello den Krieg erklären.«

12
    Die Nachricht von Havricks Niederlage traf Gello wie ein Donnerschlag. Seine erste Reaktion war Entsetzen, nackte Angst, dass er wieder versagt hatte. Im Nu fühlte er sich an jenen schrecklichen Tag zurückversetzt, als er außerstande gewesen war, das Drachenschwert zu ziehen. Er konnte nicht schon wieder verlieren! Dann kam der Zorn. Er würde sich nicht besiegen lassen! Er würde triumphieren – ganz gleich, was geschah. Er würde tun, was immer notwendig war, um sich den Sieg zu sichern. Dies würde ihn nicht aufhalten.
    Die Fuhrleute des Trosses, die Ersten, die mit der Nachricht der Niederlage zurückkehrten, wurden ausführlich befragt, bevor sie ausgepeitscht und gehängt wurden. Als die Soldaten, die die rechte Hand verloren hatten, schließlich zurückkamen, stand ihnen das gleiche Schicksal bevor.
    In der Zwischenzeit schmiedete der Herzog seine Pläne. Das eine, was ihn tröstete, war die Tatsache, dass die Garnisonen der beiden anderen nördlichen Städte Späher weit in Richtung Sendric geschickt hatten und dass es keine Anzeichen dafür gab, dass eine Armee sich näherte, um die eine oder andere von ihnen anzugreifen. Er war doppelt erleichtert gewesen, dass er die Barden des Landes unter solch strenger Kontrolle hatte. Die Nachricht von dieser Niederlage hätte die Unterstützung für Merren dramatisch anwachsen lassen können. Aber er hatte dafür gesorgt, dass die Barden darüber schweigen würden. Es war nur ein weiterer Fleck auf seiner Ehre, der entfernt werden musste. Seine Cousine konnte dies nicht bewerkstelligt haben – es musste ihr zahmer Rallorer gewesen sein. Nun, jedwedes Verlangen, das er gehabt hatte, mit Hauptmann Martil zu sprechen, war jetzt erloschen. Sie würden für das bezahlen, was sie getan hatten. Er rief seine Hauptleute, um über das Wie zu sprechen.
    »Wir könnten einfach die Armee zusammenziehen und nach Norden marschieren«, erklärte Hauptmann Feld. »Sie mögen in der Lage gewesen sein, Havrick, diesen Narren, zu besiegen, aber auf keinen Fall können sie sich gegen uns behaupten.«
    Gello brütete über einer Landkarte. »Es hat den Vorteil der Einfachheit, aber es bedeutet, dass wir den Griff lockern müssen, mit dem wir das Land halten. Nachdem wir die Stadträte abgeschafft und die Milizen aufgelöst haben, gibt es nichts, was die Städte daran hindert, sich gegen uns zu erheben, wenn wir die Männer aus unseren Garnisonen abziehen. Und wenn das ihr Plan ist? Wir ziehen die Truppen aus jeder Stadt ab und marschieren nach Norden, nur um festzustellen, dass diese Rebellen in den schutzlosen Städten erscheinen. Das war es
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