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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin
Autoren: Duncan Lay
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vielen Orten zugleich geschehen, dass Gello außerstande sein wird, seine Männer zu konzentrieren. Bis dahin dürfen wir Gello keine Gelegenheit geben, uns in einen Kampf zu verwickeln.«
    »Und wie lange wird das alles dauern?«, fragte Barrett.
    »Das weiß ich nicht«, gab Martil zu, »aber es wird funktionieren. Es hat für uns in den rallorischen Kriegen funktioniert. Der Versuch, eine gewaltige Armee aufzustellen und es dann zu früh mit Gello aufzunehmen, wird nur dazu führen, dass wir abgeschlachtet werden.«
    »Aber wenn das Schwert Gellos Männer überzeugen kann, für uns zu kämpfen?«, konterte Barrett.
    Die Königin hob eine Hand. »Ich bin mir sicher, dass nicht genug Männer sich einfach durch die Erhebung des Schwertes uns anschließen werden. Schon der Anblick von Gellos Männern in Aktion rund um den Palast und in der Hauptstadt sagt mir, dass er Soldaten ausgewählt hat, die an seine blutigen Eroberungsträume glauben. Und ich habe gehört, dass er seine Soldaten bei ihrer Ehre verpflichtet, ihm zu gehorchen. Die meisten werden diese Gelübde nicht brechen, ganz gleich, wie stark der Ruf des Schwertes sein mag. Hauptmann Martil hat recht.«
    In Barretts Augen blitzte Zorn auf, aber sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Hört auf mich. Meine Berater – diejenigen, die ich von meinem Vater übernommen habe – waren alle Edelleute. Als Kommandant der Armee war Herzog Gello der höchstrangige unter ihnen. Sie alle sind einer nach dem anderen entweder Gellos Schmeicheleien erlegen und zu ihm übergelaufen oder haben die Stadt verlassen wie Graf Sendric; anderenfalls hätten sie um ihr Leben fürchten müssen. Ihr seid meine neuen Berater. Ich bitte Euch, mir Eure Erfahrung zur Verfügung zu stellen und meine Reaktion nicht zu fürchten.«
    Sie sah sich am Tisch um. »Das gilt auch für Euch, Bandit. Ich würde Eure Meinung zu schätzen wissen.«
    Conal räusperte sich. »Nun, Martils Plan kommt mir vernünftig vor. Wir müssen im Geheimen zu Werke gehen, verdeckt arbeiten, damit Gello nicht weiß, wie es um unsere wahre Stärke bestellt ist. Banditen legen sich auf die Lauer, überraschen und verziehen sich, wenn sie bedroht werden. Das funktioniert, anderenfalls wäre ich nicht hier, um euch darüber zu berichten.«
    Die Königin lächelte. »Sosehr es mir widerstrebt, mich der Ansicht eines Banditen anzuschließen, es hat Sinn. Morgen werden wir Graf Sendric besuchen. Er kann uns mit Männern, Waffen, Essen und Geld versorgen. Jetzt jedoch will ich hören, wie Martil an das Schwert gekommen ist und Barrett gefunden hat.«
    Also erzählte Martil, wie er nach Norden gereist war, nachdem er bei der rallorischen Armee seinen Abschied genommen hatte, und überspielte so gut wie möglich seine Verantwortung für die Zerstörung von Bellic und die Albträume, die ihm das beschert hatte. Es schien viel einfacher, über Karia zu sprechen, und er berichtete von Pater Nott, der ihnen gesagt hatte, dass sie nach Tetril reisen sollten.
    Darüber lächelte die Königin. »Ihr müsst zugeben, es scheint eine glückliche Fügung gewesen zu sein. Ihr findet Karia und bringt sie zu ihrem Onkel, der zufällig gerade getötet worden ist, während er das Drachenschwert an sich brachte. Der Priester muss etwas gesehen haben.«
    Martil stimmte widerstrebend zu. »Darüber würde ich auch gern ein Wörtchen mit ihm reden.«
    »Es ist faszinierend. Er vertraut seine Enkeltochter einem Krieger mit einem Ruf wie dem Euren an. Er muss etwas in Euch gesehen haben …«
    Martils Herz machte einen kleinen Satz, als sie sagte, sie sei von ihm fasziniert, und er bemerkte, dass Barrett ihn kalt musterte. Dem Zauberer hat dieses Kompliment offensichtlich nicht geschmeckt, dachte Martil selbstgefällig und erzählte dann noch, wie sie auf Barrett gestoßen waren und schließlich die Königin gerettet hatten. Dann war Conal an der Reihe. Die Königin war besonders daran interessiert zu hören, wieso er sich entschieden hatte, sich Martil anzuschließen.
    »Wie hast du dich gefühlt?«, fragte sie.
    Conal dachte darüber nach. »Majestät, ich würde Euch ja gern erzählen, dass ich ein goldenes Leuchten gesehen und den Drang verspürt hätte, Gutes zu tun und für kleine Tiere zu sorgen, aber es war nichts in der Art. Mein altes Leben hatte mit Danirs Tod ein Ende gefunden, und ich musste mich neu orientieren. Obwohl ich mir zugegebenermaßen wünsche, einen königlichen Straferlass und vielleicht die Chance zu erhalten, wieder
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