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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk
Autoren: Nora Roberts
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Wort gesagt zu haben. »Aber das macht nichts«, setzte er leise hinzu. »Es wäre schlimm, wenn du ganz und gar perfekt wärst.«
    Er trat auf sie zu, berührte sie jedoch nicht. »Ich habe niemals vorgehabt, dich zu hintergehen. Trotzdem habe ich es getan. Und jetzt muss ich dich bitten, mir zu verzeihen, auch wenn du nicht akzeptieren kannst, wer und was ich bin.«
    Sharon blickte auf ihre Hände herab. »Es hat weniger etwas mit akzeptieren als mit verstehen zu tun«, sagte sie ruhig. »Über den Präsidenten der Baufirma Riverton weiß ich nichts. Ich kannte nur den Mann, der das Haus vom alten Farley gekauft hatte.« Sie blickte zu ihm auf. »Er war grob und ungehobelt mit einem Anflug von Nettigkeit, die er zu verbergen suchte. Ich habe ihn geliebt.«
    »Der Himmel weiß, warum«, bemerkte Victor, während er über ihre Beschreibung nachdachte. »Ich kann dir versprechen, dass ich noch immer grob und ungehobelt bin. Aber ich kann auch sehr nett sein.«
    Sharon lachte ein wenig hilflos und wandte sich ab. »Victor, es hat mich einfach alles zu sehr getroffen. Wenn ich ein bisschen Zeit hätte, mich daran zu gewöhnen, über alles nachzudenken … ich weiß es nicht. Als ich noch annahm, du seist nur …« Sie hielt inne und hob etwas verlegen die Hände. »Es schien alles so einfach zu sein.«
    »Hast du mich nur geliebt, weil du glaubtest, ich sei arbeitslos?«
    »Nein!« Es fiel Sharon nicht leicht, sich zu erklären. »Weißt du, ich habe mich nicht verändert«, setzte sie nachdenklich hinzu. »Ich bin noch immer so, wie du mich kennengelernt hast. Aber was könnte der Präsident von Riverton mit mir anfangen? Ich kann nicht einmal einen Martini mixen.«
    »Sei doch nicht albern.«
    »Das ist nicht albern. Sei einmal ehrlich. Ich würde niemals in deine Welt passen. Du kannst aus mir keine elegante Frau machen.«
    »Was erzählst du da nur für einen Unsinn!« Plötzlich wurde er ärgerlich. Er packte sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. »Elegant! So ein Quatsch! Von eleganten Frauen habe ich genug. Ich lasse mich nicht von dir abweisen, weil du irgendwelche lächerlichen Vorstellungen über meinen Lebensstil hast. Wenn du glaubst, ihn nicht akzeptieren zu können, gut. Dann trete ich eben zurück.«
    »Was?«
    »Ich habe gesagt, ich trete zurück!«
    Sharon schaute ihn erstaunt an. »Du meinst das wirklich ernst«, sagte sie verwundert.
    Er schüttelte sie ungeduldig. »Ja, ich meine es ernst. Glaubst du tatsächlich, die Firma bedeutet mir mehr als du? Wie kannst du das von mir denken?«
    Aufgebracht stieß er sie von sich und ging zum Fenster. »Du machst mir keine Vorwürfe wegen meines Verhaltens, du willst nicht die schmutzigen Details aus meiner ersten Ehe hören, du verlangst nicht, dass ich vor dir auf dem Boden krieche, was ich sogar getan hätte. Stattdessen plapperst du irgendwelchen Unsinn über Martinis und Eleganz.« Er ließ noch ein paar unfeine Flüche fallen und starrte aus dem Fenster.
    Plötzlich überkam Sharon das Verlangen, laut herauszuplatzen vor Lachen. »Victor, ich …«
    »Halt den Mund!«, befahl er. »Du bringst mich noch an den Rand des Wahnsinns.« Mit einer heftigen Bewegung riss er seinen Mantel vom Stuhl. Sharon bekam es schon mit der Angst zu tun, weil sie fürchtete, er würde aus dem Laden stürmen. Doch er zog nur einen Umschlag aus der Manteltasche und warf dann den Mantel auf den Stuhl zurück.
    »Hier.« Er hielt ihr den Umschlag hin.
    »Victor …«, fing sie noch einmal an.
    Aber Victor wollte nichts hören. Er nahm ihre Hand und drückte ihr den Umschlag auf die Handfläche. »Öffne ihn«, sagte er knapp.
    Weil sie es für klüger hielt, ihn nicht noch mehr zu reizen, gehorchte Sharon ohne weiteren Widerspruch. Stumm vor Staunen öffnete sie den Umschlag und betrachtete die beiden Flugtickets.
    »Mir hat mal jemand erzählt, die Fidschi-Inseln seien der ideale Ort für die Flitterwochen«, bemerkte Victor. »Ich hoffe, die Dame hat ihre Meinung inzwischen nicht geändert.«
    Sharon blickte zu ihm auf. All die Liebe, die sie für ihn empfand, erkannte er in ihren Augen. Das genügte Victor. Heftig zog er sie in seine Arme, um ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss zu verschließen.
    Sharons Antwort war wild und ungehemmt. Sie konnte nicht genug von ihm bekommen. »Oh, du hast mir so gefehlt«, flüsterte sie. »Du sollst mich lieben, Victor. Komm mit mir nach oben und liebe mich.«
    Er schmiegte sein Gesicht an ihren Hals. »Du hast mir
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