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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS
Autoren: Tim Svart
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Haufen zu schießen, bevor er sich mit ihr richtig vergnügt hatte.
    Erneut ließ er seinen Blick über das Wasser schweifen, als er am gegenüberliegenden Ufer eine Bewegung bemerkte. Just in diesem Augenblick verließ eine Peron den Schilfgürtel und kletterte ans Ufer. Und wenn er sich nicht verdammt irrte, trug sie eine zweite Person vor sich her.
    Er lächelte.
    Vermutlich hatten sie ihren Wagen irgendwo dort hinten in der Nähe de s Zaun s geparkt. Und ja, sie hatten einen gehörigen Vorsprung. Aber es gab nur einen einzigen Weg, den sie mit einem Fahrzeug nutzen konnten. Und wenn sie nicht tiefer in den Wald hineinfahren wollten, wovon er nicht ausging, gab es nur eine Richtung, in die sie fahren konnten.
    Und er kannte die Abkürzung, die er nehmen musste, um ihnen den Weg abzuschneiden.
     

 
     
     
     
     
    KAPITEL 56
     
    Wütend trat Jonas gegen den linken Vorderreifen.
    Das konnte doch nicht wahr sein. Er war ein solcher Vollidiot. Warum hatte er nicht daran gedacht, den Schlüssel aus der Hosentasche zu nehmen, bevor er ins Wasser gestiegen war? Aber was nützte es? Das verfluchte Ding war hin und er musste sich wohl oder übel etwas anderes überlegen.
    Scheiß Elektronik.
    Er sah sich um.
    Hatte er etwas gehört? Ein Geräusch? War ihr Verfolger ihnen bereits dicht auf den Fersen? Was, wenn er sich im Schutz der Bäume an sie heranschlich und sie ohne Vorwarnung aus dem Hinterhalt erschoss?
    Nein, daran durfte er jetzt nicht denken.
    Er sah zu Vanessa. Sie lag am Boden und hatte die Augen geschlossen. Ihre Haut erschien ihm gespenstisch blass und er hoffte inständig, dass es lediglich am Licht des Vollmonds lag. Er musste sie von hier wegbringen. Sie benötigte unbedingt medizinische Versorgung. Dringend.
    Er betrachtete den Geländewagen, dessen verchromte Fensterumrahmung das Mondlicht wie ein Spiegel reflektierte.
    Wenn er sich einen schweren Stein suchte, konnte er eine der Seitenscheiben einschlagen, um wenigstens in das Innere des Wagens zu gelangen.
    Und dann?
    Wie sollten sie ohne Zündschlüssel den Wagen starten und von hier verschwinden? Zum ersten Mal in seinem Leben bereute er es, keinerlei kriminelle Erfahrung gesammelt zu haben. Ansonsten hätte er vermutlich eine Vorstellung davon gehabt, wie er den Wagen auch ohne Zündschlüssel hätte starten können.
    Trotz Wegfahrsperre.
    Der Zündschlüssel.
    Aber natürlich! Wieso er darauf nicht gleich gekommen war.
    Hektisch begann er, den Rand des Weges abzusuchen. Es musste doch mit dem Teufel zugehen, wenn er hier nicht fündig würde.
    Und tatsächlich. Schon nach wenigen Augenblicken fand er einen Stein, der für sein Vorhaben geeignet schien. Er hob ihn auf und schätzte, dass er gut und gerne zwei Kilo auf die Waage brachte.
    Auf der Unterseite seines Fundstücks wimmelte es von Käfern, Asseln und Tausendfüßlern. Aber die Krabbeltiere interessierten ihn nicht. Stattdessen ging er zurück zum Wagen, wo er den Stein mit voller Wucht gegen die Seitenscheibe der Beifahrertür hämmerte. Schon beim ersten Versuch zersprang die Sicherheitsscheibe in Millionen winzige Glaskrümel.
    Und in der gleichen Sekunde jaulte die Alarmanlage los.
    „So eine verfluchte Scheiße!“ Eine bessere Möglichkeit, ihren Verfolger zu seinem Wagen zu lotsen, hätte er sich wahrlich mit keinem noch so gescheiten Plan ausdenken können. Mit ohrenbetäubender Lautstärke hallte die Hupe durch die Nacht, während das gelbe Licht der Blinker wie das Feuer eines Leuchtturms in die Dunkelheit hinausstrahlte.
    Er beugte sich in den Wagen und riss die Klappe des Handschuhfaches auf. Nach kurzem Suchen wurde er fündig und lächelte wissend, als er den Ersatzschlüssel herauszog. Alle hatten sich immer wieder über diese Angewohnheit lustig gemacht, aber er hatte schon immer gewusst, warum er den Schlüssel ausgerechnet im Innern des Wagens aufbewahrte.
    Er drückte den Knopf, der die Türschlösser des Wagens entriegelte und den markerschütternden Hupton er Alarmanlage augenblicklich verstummen ließ. Erleichtert atmete er auf und öffnete die Beifahrertür, bevor er zu Vanessa hinüberlief und sich neben ihr auf den Waldboden kniete.
    „Vanessa, wach auf. Wir verschwinden. Jetzt wird alles gut. Vanessa. Hörst du mich?“ Er berührte sanft ihre Wange.
    Keine Reaktion.
    Ihr Kopf fiel kraftlos nach hinten, als er seine Arme unter ihren Körper schob und sie zum Wagen trug.
    Panik stieg ihn ihm auf und er legte sein Ohr an ihren Mund. Atmete sie? Er konnte es
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