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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS
Autoren: Tim Svart
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Fortschritte.
    „Ich muss immer wieder an dieses andere Pärchen denken. Wie leicht hätte es für uns genauso ausgehen können.“
    „Da hast du recht. Mir gehen die beiden auch nicht aus dem Kopf.“
    „Hat die Polizei eigentlich eine Spur von diesem Kid gefunden?“
    „Soweit ich weiß nicht. Aber sie werden ihn kriegen. Ganz sicher. Bisher haben sie nur die Leiche seines Bruders auf dem Waldweg gefunden. Und natürlich die Toten im Schloss.“
    „Das mordende Geschwisterpaar. Gruselig, oder? Klingt fast wie in einem Horrorfilm. Und dann die Geschichte mit diesem Brunnen und dem Geheimgang. Grauenvoll.“
    „Vor allem frage ich mich, wo die beiden noch überall Leichen versteckt haben.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Ich fürchte schon. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Schloss ihr erstes Versteck gewesen ist. Ich habe da so ein Gefühl, dass sie dieser Beschäftigung schon etwas länger nachgegangen sind. Und die Polizei hat auch so etwas angedeutet.“
    Vanessa legte ihren Kopf an seine Schulter.
    „Und deine Kamera?“
    „Ist bei der Polizei. Als Beweisstück. Sie lag noch auf dem Bett im Schlafzimmer.“
    „Glaubst du, dass ihnen die Bilder gefallen?“ Sie kicherte leise.
    „Ich hoffe, dass sie die Sache professionell und rein dienstlich angehen. Aber ja, ich bin mir sicher, dass ihnen die Bilder gefallen werden. Apropos, da gibt es etwas, das ich dich die ganze Zeit schon fragen wollte.“
    „So? Was denn? Willst du mir einen Antrag machen?“
    „Nein. Jedenfalls noch nicht. Aber wer weiß…“ Er lächelte.
    „Was denn dann?“
    „Als ich die, du weißt schon, aus deiner Handtasche geholt habe, habe ich etwas entdeckt. Zufällig.“ Das letzte Wort betonte er auffällig.
    „Natürlich, zufällig.“ Sie knuffte ihn mit dem Griff ihrer Krücke in die Seite.
    „Ehrlich. Es war wirklich nur ein dummer Zufall.“
    „Ist ja schon gut. Ich gehe nicht davon aus, dass du Zeit und Lust hattest, in Ruhe meine Sachen zu durchsuchen. Schließlich wusstest du ja, dass ich im Schloss sehnsüchtig auf dich gewartet habe. Also, was ist los?“
    „Das Foto. Da war so ein Foto, auf dem du ein Baby auf dem Arm hast. Da habe ich mich gefragt, ob du vielleicht…“
    Vanessa begann laut zu lachen. „Und da hast du dich gefragt, ob ich vielleicht ein Kind habe, von dem ich dir nichts erzählt habe? Ist es das?“
    Sie machte eine kurze Pause und wartete auf eine Reaktion von Jonas.
    Der schluckte schwer, sagte aber nichts.
    „Das Baby heißt Lily“, fuhr Vanessa fort. „Sie ist die Tochter meiner besten Freundin. Mein Patenkind. Zufrieden?“
    Jonas lächelte verlegen. Auf eine ähnliche Erklärung hatte er gehofft, aber jetzt, da er tatsächlich mit ihr konfrontiert wurde, kam er sich irgendwie dämlich dabei vor.
    „Jonas? Versprichst du mir etwas?“
    „Was du willst.“
    „Bist du sicher?“ Sie sah ihn an. Ihre Augen spiegelten den im Meer versinkenden Feuerball wider und ihre Haut schimmerte in einem zarten Bronzeton. Eine braune Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht und Jonas schob sie zärtlich hinter ihr Ohr.
    „Was immer du willst“, wiederholte er und zog sie ganz nah zu sich heran. Er spürte die Wärme ihres Körpers, als sie sich an seinen Brustkorb schmiegte.
    „Bitte lass mich nie wieder alleine.“
    „Das habe ich dir doch schon einmal versprochen, wenn ich mich nicht irre. Ist das alles?“
    „Im Augenblick schon. Mal sehen, was mir noch so einfällt. Aber fürs Erste würde es mir reichen.“
    „Versprochen. Hoch und heilig.“
    Sie sahen sich lange an, bevor Jonas sich zu ihr hinunter beugte. Ihre Lippen schmeckten salzig, als er sie küsste.
     
    Die junge Rothaarige stand an der Theke des Schnellrestaurants und wartete, bis die ganz in Braun gekleidete Bedienung ihr einen Burger, eine Portion Pommes und einen Pappbecher mit irgendeinem Softgetränk auf das Tablett gepackt hatte.
    Auf der Suche nach einem freien Tisch durchquerte sie das Restaurant. Ihr Körper war perfekt. Die schlanken Beine steckten in quietschbunten Leggins und die türkisfarbenen High Heels ließen sie noch länger wirken, als sie es ohnehin schon waren. Unter dem eng geschnittenen Shirt zeichneten sich üppig die Cups ihres BHs ab. Und die zahlreichen Sommersprossen auf ihrer süßen Nase verliehen ihrem weichen Gesicht eine ganz besondere Note.
    Sie ließ sich an einem Tisch am Fenster nieder, von dem aus sie auf den Parkplatz hinausblicken konnte. Abgesehen von ihrem Roadster standen
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