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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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Schiff lassen.«
    Jack starrte sie ganz entsetzt an. »Aber Kiki kann doch nicht allein zu Hause bleiben. Er würde krank vor Sehn-sucht werden.«
    »Nun, ich werde mich erkundigen, ob du ihn mitnehmen darfst«, versprach Frau Mannering. »Falls es aber nicht erlaubt sein sollte, mußt du dich damit abfinden, Jack. Ich habe genug Arbeit mit den Vorbereitungen für diese Reise gehabt und kann Kikis wegen nicht wieder alles um-werfen. Es erscheint mir recht zweifelhaft, ob er mitkommen darf. Die anderen Passagiere würden sich über einen kreischenden Papagei beschweren.«
    »Kiki kann still wie ein Mäuschen sein«, versicherte Jack. In diesem Augenblick bekam Kiki einen Anfall von Schlucken. Er verstand es ausgezeichnet, einen Schluckauf nachzumachen, und ärgerte Frau Mannering gern damit.
    »Laß das, Kiki!« rief sie streng. Kiki warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Dann hustete er kurz und trocken, genau so wie der Gärtner immer zu husten pflegte.
    Frau Mannering mußte wider Willen lachen. »Der Vogel ist wirklich zu komisch. Wo habe ich denn nur den Zettel mit meinen Notizen gelassen? Ich hatte mir doch aufgeschrieben, was noch alles vor der Reise zu erledigen ist.«
    »Eins, zwei, drei, los!« rief Kiki. Jack konnte ihn noch gerade rechtzeitig daran hindern, den Pistolenschuß knallen zu lassen. Als Frau Mannering aus dem Zimmer gegangen war, sprach er ernsthaft auf seinen Liebling ein.
    »Diesmal werde ich vielleicht ohne dich fahren müssen, Kiki. Denn wir können unsere Reisepläne deinetwegen nicht wieder ändern. Aber ich werde alles tun, um dich mit auf das Schiff zu bekommen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Kiki spürte mit sicherem Instinkt, daß es sich um eine ernsthafte Sache handelte. »Gott erhalte den König!« sagte er feierlich. »Armer Polly, unartiger Polly!«
    Die letzten beiden Tage vor der Abreise erschienen den Kindern unerträglich lang. Lucy seufzte. »Warum ver-geht die Zeit nur immer so furchtbar langsam, wenn man auf etwas wartet? Ach, wäre es doch erst Donnerstag!«
    Jacks Freude wurde ein wenig gedämpft, weil er Kiki nicht mitnehmen durfte. Frau Mannering hatte eine Antwort auf ihre Anfrage erhalten. Es war nicht gestattet, Pa-pageien mit an Bord zu bringen. Das tat allen vier Kindern leid. Jack war nachdenklich und still, quälte Frau Mannering jedoch nicht mit Klagen. Mitleidig erbot sie sich, mit einer Frau zu sprechen, die Kiki während seiner Abwe-senheit versorgen könnte. »Sie hat früher selber einen Papagei besessen und würde ihn gewiß gern zu sich nehmen«, sagte sie.
    Aber Jack wollte nichts davon wissen. »Vielen Dank, Tante Allie. Ich werde Kiki schon irgendwo unterbringen.
    Wir wollen nicht mehr davon sprechen.«
    Frau Mannering berührte das Thema also nicht mehr.
    Sie war in den letzten Tagen sehr nachgiebig und sagte kein Wort, wenn Kiki beim Tee die Rosinen aus dem Kuchen pickte.
    Am Mittwoch fuhr die kleine Gesellschaft in Frau Mannerings Wagen nach Southampton. Ein zweites Auto mit dem Gepäck folgte. Die Kinder waren furchtbar aufgeregt.
    Jeder von ihnen hatte etwas zu tragen. Lucy ließ die ihr anvertraute Tasche nicht aus den Augen. Sie wollten in Southampton in einem Hotel übernachten und dann am nächsten Morgen um halb neun aufs Schiff gehen. Um elf Uhr sollte das Schiff abfahren.
    Nachdem sie im Hotel gegessen hatten, schlug Frau Mannering vor, ins Kino zu gehen. Sie wußte genau, daß es keinen Zweck hatte, die Kinder um die gewöhnliche Zeit ins Bett zu schicken. Das Reisefieber würde sie doch nicht schlafen lassen.
    »Hast du etwas dagegen, daß ich einen Schulfreund von mir besuche?« fragte Jack. »Er wohnt in Southampton, und ich möchte ihn gern überraschen.«
    »Das kannst du tun«, antwortete Frau Mannering.
    »Komm aber nicht zu spät zurück. Willst du auch mitge-hen, Philipp?«
    »Wer ist es denn?« fragte Philipp. Aber Jack murmelte nur etwas und war schon aus der Tür.
    »Was hat er gesagt?« fragte Philipp verwundert.
    »Ich habe 'Schweinchen' verstanden«, sagte Dina.
    »Schweinchen? Das ist ja komisch!« Philipp zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich jemand, der sich für Vögel interessiert. Ach, ich gehe lieber ins Kino. In dem Film kommen wilde Tiere vor.«
    Frau Mannering ging also mit Philipp und den beiden Mädchen ins Kino. Jack war ohne weitere Erklärungen verschwunden. Als sie zurückkamen, saß er schon wieder im Hotel und las in einem Reiseführer, den Frau Mannering gekauft hatte.
    »Da bist du ja schon, Jack«,
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