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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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gähnte herzhaft. Neugierig steckte er den Kopf ein wenig hinter dem Vorhang hervor, um zu sehen, welchen Eindruck seine Vorstellung machte.
    Da entdeckte ihn der Steward und ging überrascht auf ihn zu. »Sehen Sie nur, ein Papagei! Hat man je so etwas gehört? Du bist ein kluger Vogel, Polly.«
    Kiki flog auf den Schrank und betrachtete die beiden erst mit einem Auge und dann mit dem anderen. Er machte den Gong nach, durch den auf dem Schiff zu den Mahlzeiten gerufen wurde, und brach schließlich in ein lautes Gelächter aus.
    »Was sagen Sie dazu?« rief der Steward erstaunt. »Das ist ja ein wunderbarer Vogel. Der Junge, dem er gehört, sollte sich schämen, ihn hier einzusperren.«
    »Er hat mir einen schönen Schreck eingejagt«, sagte die Stewardeß. »Ob er wohl Weintrauben mag? Der Papagei meiner Tante frißt sehr gern Trauben. Ich werde ihm ein paar holen.«
    Bald machte sich Kiki über die leckeren Weintrauben her, die sie ihm brachte. Als Jack nach einer Weile in die Kabine kam, um seinen Liebling zu besuchen, stand das Paar mit offenem Mund vor dem Papagei und sah begeistert zu, wie er die Kerne der Trauben über den Boden streute.
    »Unnützer Vogel!« rief Jack. »Komm sofort vom Schrank herunter und pick die Kerne hier auf!«
    »Kerne«, rief Kiki ausgelassen. »Gerne. Wie hab ich dich so kerne!«
    Jack unterdrückte ein Lächeln. »Hat er Sie geärgert?« fragte er die Stewardeß.
    »Nein, gar nicht. Er ist ganz entzückend. Du solltest ihn mit an Deck nehmen, damit er auch etwas zu sehen bekommt.«
    Das ließ sich Jack nicht zweimal sagen. Er setzte Kiki auf seine Schulter und spazierte zum Vergnügen der Passagiere mit ihm auf dem Schiff umher. Kiki war begeistert über das Aufsehen, das er erregte. Nur das Heulen der Schiffssirene erschreckte ihn immer so sehr, daß er jedesmal von Jacks Schulter floh und sich ängstlich in einer Ecke verkroch, wenn sie ertönte. Er wußte nicht, wo dieser fürchterliche Lärm herkam, und konnte sich nicht daran gewöhnen.
    An der Rettungsübung nahm er ebenfalls teil. Lucy meinte, er wäre ärgerlich, weil man ihm keine Schwimmweste gegeben hatte. Alle Passagiere legten ihre Schwimmwesten an und stellten sich neben ihrem Rettungsboot auf, während einer der Offiziere ihnen erklärte, was sie im Falle der Gefahr zu tun hätten. Lucy hörte mit großen Augen zu. Sie hoffte sehr, daß dieser Fall nicht eintreten möchte.
    »Morgen sind wir in Lissabon und werden dort an Land gehen«, sagte Frau Mannering zu den Kindern. »Ihr dürft euch auf keinen Fall von der Gesellschaft entfernen. Ich habe keine Lust auf Abenteuer irgendwelcher Art. Bleibt also immer bei mir, verstanden?«

Philipp macht eine Eroberung
    Die Tage vergingen immer rascher. Die Kinder gaben es auf, sie zu zählen, nachdem sie Lissabon verlassen hatten. Sie wußten nicht mehr, ob es Montag, Dienstag oder ein anderer Wochentag war. Nur die Sonntage bildeten eine Ausnahme. Dann versammelten sich die Passagiere in dem großen Gesellschaftsraum, und der Kapitän hielt eine kurze Andacht. Tagelang sahen sie kein Land. Ein Schwarm fliegender Fische, die aus dem Wasser tauchten und eine Zeitlang durch die Luft flogen, erregte großes Aufsehen auf dem Schiff.
    »Warum tun sie das?« fragte Lucy verwundert.
    »Sie werden sicher von einem hungrigen Raubfisch gejagt«, antwortete Philipp. »Würdest du nicht auch aus dem Wasser springen und zu fliehen versuchen, wenn dich ein großer Fisch verfolgte? Ich wünschte, einer von ihnen käme an Deck geflogen. Ich möchte sie gern einmal aus der Nähe betrachten.«
    »Einen fliegenden Fisch könntest du wenigstens nicht bei dir behalten, weil er in deiner Tasche ersticken wür-de«, meinte Dina. »Es kommt mir ganz sonderbar vor, daß du diesmal kein Tier mit dir herumschleppst. Sehr nett mal zur Abwechslung.«
    Aber Dina hatte sich zu früh gefreut, denn ein paar Ta-ge später hatte Philipp doch wieder ein Tier aufgelesen.
    Nach einem Besuch in Madeira legte das Schiff in Marokko an, und dort fand der Junge einen seltsamen kleinen Kameraden.
    Die Kinder waren begeistert von Marokko. Sie besuchten mit Vorliebe die Basare der Einheimischen, obwohl der Gestank dort fürchterlich war. Frau Mannering konnte es kaum ertragen und hielt sich dauernd ein Riechfläschchen vor die Nase. Auch Kiki drückte sein Mißfallen aus. Er hätte bestimmt den Schnabel gerümpft, wenn ihm das möglich gewesen wäre. So rief er nur immer wieder: »Puh! Puh!« Aber die Kinder hatten sich
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