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Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)

Titel: Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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Überzeugung.
    »Hast du echt nichts mit Silke?«
    »Ich schwöre es«, sagte Ingo und schwor dabei nicht einmal einen Meineid, denn er kannte das Mädchen ja nicht einmal. Aber Rita war ihm sehr sympathisch. Kaum vorzustellen, dass sie sich prostituierte. In diesem Zusammenhang hätte er ihr gerne noch etliche Fragen gestellt. Aber seine plötzliche Neugierde könnte vielleicht zu auffällig werden.
    Beim ersten Mal blieb das Treffen so, wie es zwischen Hajo und Rita immer gewesen war. Sie trafen sich ein weiteres Mal. Und beim dritten Treffen lagen sie nachmittags um halb fünf bei Rita in der Wohnung in den Betten. Rita war selig. Sie hatte das erreicht, wovon sie immer geträumt hatte: Nämlich ihren Hajo zurückzuerobern.
    Rita war ungewöhnlich temperamentvoll und beanspruchte Ingo ziemlich.
    »Das Mädchen ist die Wucht«, erzählte Ingo seinem Bruder. »Ich möchte eigentlich die andere auch gern kennenlernen.«
    »Von Silke lässt du die Pfoten«, drohte Hajo. »Sie gehört mir!«
    Und so begann ein sehr aufregendes Spiel. Manchmal trafen sich die Brüder fast zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten mit den Mädchen. Dadurch verschwand das gegenseitige Misstrauen. An einem Tag war es gar so, dass Rita und Silke gemeinsam in die Innenstadt fuhren, sich auf der Mönkebergstraße trennten und sich dann mit ihren Kavalieren trafen.
    In Pöseldorf verfehlten sie sich einmal um Haaresbreite, und dann ereignete sich im Café Schindler etwas, das Rita fast an ihrem Verstand zweifeln ließ. Die Mädchen waren zusammen in die Stadt gefahren. Rita hatte noch ein paar Einkäufe getätigt.
    Als sie bei Schindler um die Ecke bog, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Dort am Schaufenster standen Silke und Hajo. Hajo hatte seinen Arm um die Hüften des Mädchens gelegt und gab ihm eben einen zärtlichen Kuss.
    Rasch trat Rita einen Schritt zurück. Vor ihren Augen drehte sich alles. Sogar das Wasser schoss ihr plötzlich in die Augen. Als sie wieder um die Ecke blickte, war das Spukbild verschwunden.
    Na warte, dachte sie. Mit raschen Schritten betrat sie das Kaffeehaus. Sie traf sich mit Hajo gewöhnlich im ersten Stock. Dort gab es, verborgen hinter Grünpflanzen, einen verschwiegenen Tisch, von dem aus man einen schönen Blick über die Binnenal-ster hatte.
    Und wieder wollte Rita ihren Augen nicht trauen: Da saß Hajo. Er blätterte in einer Illustrierten, war kein bisschen außer Atem und begrüßte sie lächelnd.
    »Hallo Schatz«, sagte er. »Du bist zehn Minuten zu spät!«
    »Bist du schon so lange hier?«
    »Aber ja«, sagte der Mann und lächelte. »Ich bin immer pünktlich.«
    »Aber ich habe ...«
    »Was?«
    »Ach nichts«, sagte sie. »Ich fang schon an blöd zu werden.
     

     
       »Sag mal«, begann Rita lauernd zu fragen, als sie am Abend mit Silke zusammen war und auf einen Kunden wartete. »Du warst doch heute mit Hajo zusammen?«
    Silke fuhr erschrocken hoch und blickte Rita ganz entgeistert an. Dann aber glättet sich ihr Gesicht. Sie legte die Zeitung, in der sie eben geblättert hatte, ganz ruhig aus der Hand.
    »Hör zu, mein Schatz«, meinte sie. »Es wird Zeit, dir reinen Wein einzuschenken, auch wenn es dir nicht gefallen sollte: Ich habe was mit Hajo. Schon seit einiger Zeit. Ich werde mit dem Strich Schluss machen. Wir wollen heiraten, sobald er mit der Doktorarbeit fertig ist.« Ritas Gesicht war blass geworden. »Warum sagst du denn nichts?«
    »Wenn ich es dir sage, kippst du aus deinen Pantoffeln«, erklärte Rita tonlos.
    »Na, was denn? Red schon!«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich dir nicht wehtun will.«
    Silke kniff die Augen zusammen. »Du Schlange«, sagte sie dann. »Du gemeine Schlange!«
    »Wieso ich?« fragte Rita. »Er bumst schon 'ne ganze Weile mit mir herum. Erst heute Nachmittag ...«
    »Heute?« schrie Silke.
    »Ja, heute! Hat er etwa mit dir auch?«
    »Ja«, flüsterte Silke vernichtet. Auf Einzelheiten kamen sie nicht zu sprechen, denn sonst hätten sich durchweg Unstimmigkeiten der Zeit ergeben.
    »Das kann doch nicht sein!« flüsterte Rita.
    »Du hast ihn dir eingewickelt«, begann Silke loszuheulen.
    »Hör mit dem Flennen auf!« gebot Rita. »Er nimmt uns beide nicht ernst, der Scheißer. Wir sind eben Nutten für ihn. Dirnen, die er nicht einmal bezahlen muss. Na, kommst du drauf?«
    Silke schniefte durch die Nase. »Ich glaube schon, dass er so was fertigbringt!«
    »Ein Wunder, dass er es so durchhält«, sagte Rita fast bewundernd. »Erst
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