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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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der Verfolger wurden lauter, und schon bald sah man den unsteten Lichtschein von Fackeln, die sich rasch näherten.
    Darian und seine Gefährten verhielten sich ganz still und wagten kaum zu atmen, als kurz darauf mindestens fünfzehn Männer polternden Schrittes durch den schmalen Gang unter ihnen kamen.
    Die Wachen fluchten, als es immer enger wurde.
    »Wo sind die denn hin?«
    »Weiß nicht, haben sich wohl in Luft aufgelöst.«
    »Blödsinn, wahrscheinlich waren wir auf der falschen Spur.«
    »Die Trolle passen hier sowieso nicht durch, los, drehen wir um.«
    Als ein sehr großer Mann seine Fackel hob, fiel sein Lichtschein bis an den Rand der kleinen Höhle.
    Die Verfolgten hielten den Atem an und drückten sich noch dichter an die kühle Wand der Höhle.
    »Ich glaube, da ist …«, setzte der Wächter an, doch dann griff er sich schreiend ins Gesicht.
    »Was hast du denn, Wudgan?«
    »Da war irgendein Vieh«, heulte er auf und schlug wild um sich.
    »Wahrscheinlich nur ein Tiefengnom«, vermutete einer seiner Gefährten.
    »Los jetzt, wir gehen zurück, hier können sie nicht durchgekommen sein.«
    Grummelnd entfernten sich die Männer, und Darian und seine Gefährten atmeten erleichtert auf, als der Lichtschein verschwand und sich erneut Dunkelheit in der Höhle ausbreitete.
    »Was war das?«, flüsterte Darian, nachdem er sich sicher war, dass ihn die Wachen nicht mehr hörten.
    »Eines meiner ach so nutzlosen Elementarwesen«, antwortete Mia mit einer Spur von Schärfe in der Stimme in Atorians Richtung.
    Dieser stieß lautstark die Luft durch die Nase aus, rang sich dann jedoch zu einem »Danke« durch.
    »Wir sollten uns hier ausruhen und später weitergehen«, schlug Nordhalan vor.
    Die anderen stimmten seinem Vorschlag zu, obwohl es sie alle drängte, den Berg zu verlassen. Doch laut Mia würde das ohnehin einige Tage in Anspruch nehmen. Hier in der kleinen Höhle konnten sie sich bequem ausstrecken und waren halbwegs sicher vor ihren Verfolgern.
    »Dein Bruder mag mich nicht«, stellte Mia flüsternd fest. »Was tut er eigentlich hier? Und wieso lebt er überhaupt noch?«
    Darian rutschte näher an sie heran, dann erzählte er ihr leise von der verrückten Verwechslungsgeschichte: Irrtümlicherweise hatte man Atorians Hauptmann damals für ihn gehalten, und er selbst war unerkannt im Gefängnis von Rodgill gelandet. Nach einer Weile hörte man das gedämpfte Schnarchen von Atorian und Nordhalan und plötzlich machte sich eine gewisse Befangenheit zwischen Mia und Darian breit.
    »Warum hast du zugelassen, dass mich alle glauben gemacht haben, du wärst tot?«, fragte Darian verletzt.
    Seufzend nahm Mia seine Hand, und wenngleich er sich so lange Zeit danach gesehnt hatte, sie wieder zu spüren, war es ihm jetzt beinahe unangenehm. »Es ist nicht ganz einfach zu erklären.«
    »Ich weiß, ich habe unglaublich viele Fehler gemacht und es tut mir leid, was ich damals auf der Nebelinsel zu dir gesagt habe. Trotz allem verstehe ich nicht, weshalb du mir das angetan hast. All die Jahre habe ich um dich getrauert und mir die Schuld an deinem Tod gegeben.« Lange verdrängte Gefühle von Wut, Enttäuschung und Unverständnis flammten in ihm auf. Er konnte nicht anders und entzog ihr seine Hand.
    »Ich wollte dir nicht wehtun«, begann sie zögerlich. »Wäre es nur um mich allein gegangen, hätte ich alle Gefahren auf mich genommen und wäre bei dir geblieben. Aber so war es nicht.«
    »Dann erklär es mir endlich!« Darian verstand nicht, wovon Mia sprach. »Fang jetzt bloß nicht an, etwas von der Verantwortung für das Volk von Northcliff zu erzählen, dass sie keine Nebelhexe als Königin akzeptiert hätten und …«
    Mia unterbrach ihn und streichelte ihm so zärtlich über die Wange, dass er innehielt.
    »Das wollte ich gar nicht sagen. Ich war nicht allein, sondern hatte die Verantwortung für ein weiteres Leben zu tragen.«
    »Was?!«
    »Ich war schwanger, als ich durch das Portal ging.« Als Darian lautstark Luft holte, fügte sie rasch hinzu: »Ich wusste es nicht, aber Lilith spürte es, als sie uns fand. Sie hat alles getan, um uns zu retten. Ich bin erst auf der Nebelinsel wieder aufgewacht, und selbst da wusste Lilith nicht, ob wir beide überleben würden. Es war ein sehr kleiner und schwacher Lebensfunke in meinem Schoß. Lilith hatte geahnt, dass Fehenius mich als Druckmittel gegen dich einsetzen wollte, und für unser Kind wäre es noch weitaus gefährlicher gewesen. Also beschloss sie
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