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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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gemeinsam mit Ohaman, mir einen Trank zu verabreichen, der es für jeden Nichtmagiekundigen so aussehen ließ, als wäre ich tot. Auf der Nebelinsel erzählte sie mir alles, und ich war sehr aufgebracht darüber, was sie dir angetan hatten. Aber schließlich hat Lilith mich überzeugt, dass es für das Kind zu gefährlich wäre. Wir Nebelhexen dürfen keine Kinder bekommen, das ist streng verboten. Als dann all die furchtbaren Gerüchte über dich im Umlauf waren …« Sie unterbrach sich selbst. »Hätte ich nur gewusst, dass Fehenius dich abhängig gemacht hat, wäre ich auf der Stelle zu dir gekommen und hätte dir geholfen.«
    Für kurze Zeit war Darian nicht in der Lage, überhaupt zu antworten. Mias Worte wirbelten durch seinen Kopf, und er musste seine Gedanken zunächst sortieren. All die Jahre hatte er in dem Glauben gelebt, Mia wäre tot. Abermals fühlte er Zorn in sich aufsteigen. Er fragte sich, ob ein Kind all die schrecklichen Taten rechtfertigen konnte, die nur deswegen geschehen waren, weil Mia nicht an seiner Seite gewesen und er ein unwürdiger König gewesen war. Doch seine Wut verflüchtigte sich rasch, er durfte und konnte Mia nicht für seine Missetaten verantwortlich machen. Mia hatte richtig gehandelt, und wenn er es sich recht überlegte, hätte er sie in dem Wissen um das Kind wahrscheinlich selbst darum gebeten. Der Gedanke an ein Kind, ihrer beider Kind, löschte alle anderen Überlegungen einfach aus.
    »Ich … Wir … haben wirklich ein Kind?«, presste er schließlich hervor.
    »Ja, Darian, eine kleine Tochter.«
    »Wie heißt sie?« Seine Stimme war ganz heiser vor Erregung.
    »Leána.« Große Zärtlichkeit schwang in diesem einzigen Wort mit. »Ich habe sie nach einer der Frühlingsblumen auf unserer Insel benannt. Sie ist ein so fröhliches Mädchen und sie …« Ihre Stimme brach, und Darian fühlte Tränen auf seine Hand tropfen.
    Darian nahm Mia in den Arm und streichelte über ihre Haare. Auch er war ergriffen. Natürlich war ein Teil von ihm noch immer verletzt, und er wusste im Augenblick auch nicht, ob er Lilith je verzeihen konnte, dass sie ihn angelogen hatte – aber ihm war durchaus klar, in welcher Gefahr Mia und seine kleine Tochter geschwebt hatten. Vermutlich hatten Lilith und Mia erst abwarten wollen, wie sich alles entwickelte, und dann hatten die Dinge einfach ihren Lauf genommen. Monate vergingen, dann Jahre, und er war zu dem geworden, was … Er wischte seine Gedanken endgültig beiseite. »Hätte ich nur gewusst, dass du ein Kind hast. Ich verstehe jetzt, dass du mir in dem Zustand, in dem ich damals war, als ich dich wiedergesehen habe, nichts von ihr erzählt hast.«
    »Wie gesagt, wäre es nur um mich gegangen, ich hätte dir geholfen, das musst du mir glauben.«
    »Ich glaube dir.« Darian drückte sie fest an sich. »Wie ist sie? Erzähl mir von ihr.«
    »Leána hat dunkle Haare, so wie ich, und sie ist ein kluges, aufgewecktes Kind. Die Augen und das Lächeln hat sie von dir.«
    Während Mia weitererzählte, versuchte Darian sich seine kleine Tochter vorzustellen, die er noch niemals gesehen hatte – und vielleicht auch nie sehen würde, falls es ihnen nicht gelang, diesem Gefängnis zu entrinnen.
    »Aber Mia«, sagte er plötzlich empört, »wieso hast du sie denn allein gelassen. Falls uns beiden hier unten etwas geschieht …«
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Leána ist jetzt schon über fünf Sommer alt, sehr vernünftig, und Lilith und die anderen passen gut auf sie auf. Auf der Nebelinsel ist sie in Sicherheit, und ich wollte unbedingt zu dir. Ich habe ihr erklärt, dass ich ihrem Vater helfen muss und dass wir dann gemeinsam zu ihr kommen.«
    »Du hast ihr von mir erzählt?«, fragte Darian atemlos. »Was … Wie … Ich meine, ich war …«
    Mia unterbrach ihn mit einem Kuss. »Ich habe ihr gesagt, dass ihr Vater ein wunderbarer Mann ist. Mutig, klug und stark. Dass er nur im Augenblick Schwierigkeiten mit bösen Menschen hat und dass er, sobald er diese besiegt hat, sicher zu uns kommt.«
    »Oh, verdammt, Mia – sie hat ein vollkommen falsches Bild von mir!«
    »Hat sie nicht.« Darian spürte selbst in der Dunkelheit ihren Blick. »Du bist verraten und betrogen worden. Es war nicht deine Schuld, dass du von dem Azetá abhängig geworden bist, außerdem wolltest du alles wiedergutmachen. Leána wird sehr stolz auf dich sein.«
    »Falls wir hier lebend rauskommen.«
    »Das werden wir!«
    Obwohl Darian wusste, dass er eigentlich
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