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Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel

Titel: Das Reich der Dunkelelfen - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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Plans im Unklaren, und bevor Fehenius weiter nachbohren konnte, fragte er: »Wie entwickelt sich denn der junge Prinz?«
    »Prächtig!« Wie immer, wenn es um Kayne ging, schwelgte Fehenius in Vatergefühlen. »Ein kräftiger Knabe, und schon unglaublich klug für sein Alter. Dies wird erst sein zweiter Winter, aber er spricht bereits deutlich besser als alle gleichaltrigen Kinder der Adligen.« Stolz straffte Fehenius seine knochigen Schultern. »Er ist eben ganz mein Sohn.«
    »Natürlich, und so wie Elysia dich gelegentlich ansieht, würde es sie vermutlich nicht einmal stören, wenn sie es wüsste.«
    »Tatsächlich?« Noch einmal schien Fehenius um einen halben Kopf zu wachsen. »Ich wäre ihr zumindest ein besserer Ehemann als Darian es jemals war. Was meinst du, Samukal, sollte ich …«
    »Alles zu seiner Zeit.«
    »Du musst dir übrigens noch etwas einfallen lassen, denn wenn Kayne auf die Dracheninsel …«
    »Alles zu seiner Zeit«, wiederholte Samukal.
    »Du weißt sehr wohl, dass ich schon mehr als sechzig Sommer und Winter gesehen habe, und ob mich die Götter damit segnen, Kayne als erwachsenen Mann zu sehen, ist ungewiss. Da er kein wirklicher Nachfahre der Northcliffs ist, werden ihn die Drachen nicht segnen und unser kleiner Betrug fliegt auf.«
    »Sei versichert, mein Lieber, ich werde bezüglich der Drachen eine Lösung finden, und mich an deiner Stelle um Kayne kümmern, sollte dir etwas zustoßen.« Samukal lächelte. Er sah genau, wie misstrauisch sein Bruder ihn musterte – und das ganz sicher nicht zu Unrecht.

Kapitel 2
    Lichtstreif am Horizont
    Darian glaubte, erst vor wenigen Augenblicken die Augen zugemacht zu haben, als er eine vorsichtige Berührung am Kopf spürte.
    »Geht weg, ihr Mistdinger, lasst mich zumindest schlafen«, grummelte er.
    »Wach auf, Darian.«
    Die sanfte, nur zu vertraute Stimme gehörte Mia. Wohlig seufzend rollte er sich auf dem Boden zusammen, wobei er die Arme um sich schlang. Ein Traum, ein weiterer wertvoller Traum, den er nicht so schnell loslassen wollte.
    Allerdings rüttelte ihn jetzt jemand an der Schulter.
    »Verflucht, es kann doch nicht schon wieder Zeit zum Aufstehen sein«, grollte er, setzte sich widerstrebend auf – und erstarrte.
    »Mia!«
    »Nicht so hastig, damit niemand etwas merkt.«
    Auch beim zweiten Hinsehen konnte Darian es nicht glauben. Er vermutete, dass die Dunkelheit ihm einen Streich spielte, aber vor ihm, in einen langen Umhang gekleidet, stand die Nebelhexe Aramia, die Darian in England unter dem Namen Mia kennengelernt und in die er sich bereits dort unsterblich verliebt hatte. Mia fiel durch ihren schlanken und durchtrainierten Körper auf sowie ihre hüftlangen schwarzen Haare, die sie, wie auch heute, meist zu einem Zopf gebunden hatte. Eine braune Wildlederhose, hohe Stiefel, ein dunkelgrünes Hemd, Schwert und Dolch vervollständigten das Bild der perfekten Kriegerin. Sie sah aus wie Anfang oder Mitte zwanzig, hatte jedoch bereits über zweihundert Sommer gesehen, eine Tatsache, die auf ihr Dunkelelfenerbe zurückzuführen war.
    »Was? Aber …«
    Rasch legte Mia ihm einen Finger an die Lippen und schüttelte stumm den Kopf, dann bedeutete sie ihm, mit ihr zu kommen. Sie zog ihn aus der Höhle heraus, in der die Gefangenen schliefen. Die beiden Wachen, eine von ihnen war Urgol, lehnten an der Wand und schienen ebenfalls zu schlafen.
    »Ich habe Elementarwesen auf die Suche nach dir geschickt«, erklärte Mia hastig, wobei sie sich nervös umsah. »Komm, wir müssen verschwinden. Ich konnte die Wachen mit Hilfe der Bergsylphen ablenken und niederschlagen, aber sie werden nicht ewig schlafen, und sicher kommt irgendwann die Ablösung.«
    »Warte.« Darian war klar, dass sie jetzt keine langen Erklärungen abgeben konnten, aber er musste ihr etwas sehr Dringendes sagen. »Mein Bruder Atorian und Nordhalan sind hier, wir müssen sie mitnehmen!«
    »Wie bitte? Atorian?« Mia sah ihn verständnislos an, hielt sich jedoch nicht mit Fragen auf. »Gut, aber es wird schwierig zu dritt«, murmelte sie nach kurzem Nachdenken.
    »Ich kann sie nicht hier lassen.« Darian deutete in den dunklen Gang links hinter sich. »Dort hinten sitzt Nordhalan in einer Zelle, die mit Magie versiegelt ist, und wir bekommen sie nicht auf. Ich hole Atorian, dann treffen wir uns bei dem Zauberer.«
    »Sei vorsichtig«, flüsterte Mia und zögerte einen Moment. Dann drückte sie kurz seine Hand und eilte leise davon.
    Darian bahnte sich seinen Weg durch
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