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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Arno Strobel
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gekreuzten Knochen darunter aufgemalt.
     
    Vier Wochen später lernt Manu in einer kleinen, schäbigen Bar, die sie tagelang jeden Abend besucht hat, Zlatko Beslic kennen. Manu merkt schnell, dass der fast eins neunzig große Mann mit der geschwungenen Narbe auf der Stirn derjenige sein kann, den sie gesucht hat. Sie zeigt Interesse für ihn, und schon nach ein paar Treffen weiß sie, dass er der Richtige für das ist, was sie seit langem plant.
    Zlatko Beslic hat einen Krieg überlebt. Einen Krieg, aus dem er nie recht zurückgekehrt ist. Der ihn gleichgültig gemacht hat. Und eiskalt.
    Als Manu ihm ihre Geschichte erzählt, sagt er ohne Zögern zu, ihr zu helfen.

40
    – 07 : 44  Uhr
    »Der Kerl hat
dir
geholfen? Heißt das,
du
hast das alles geplant?« Die endgültige Erkenntnis, dass Manuela für all das verantwortlich war, was in dieser Nacht und an den Tagen davor geschehen war, raubte Frank fast den Verstand.
    »Ja«, antwortete Manuela und richtete die Waffe nun auf ihn.
    »Aber … warum?«
    »Warum?« Frank sah, dass Tränen über ihre Wange liefen. »Weil wir alle schuldig sind. Festus hat noch gelebt. Ich war da. Auch als Jens’ Vater kam und ihn umgebracht hat. Mit einem Stein. Er hat ihn erschlagen.«
    Sie machte eine Pause, als wolle sie Frank die Möglichkeit geben, diese neue Information zu verarbeiten. »Was?«, fragte er ungläubig. »Jens’ Vater? Aber … warum sollte er das getan haben?«
    »Vielleicht, weil er nicht wollte, dass Festus die Gelegenheit bekam, zu erzählen, was passiert war.
    Aber es ist egal,
warum
dieses Monster ihn erschlagen hat. Wir alle sind schuld. Alle zusammen und jeder einzeln. Dafür müssen wir bestraft werden. Jens, weil er seinem Vater alles verraten hat, Torsten, weil die Idee von ihm stammte. Und du, weil du es zugelassen hast. Du trägst die doppelte Schuld. Du hast die Mutprobe nicht verhindert und dann auch noch beschlossen, feige wegzulaufen, als wir Festus hätten retten können.«
    »Und du?«, fragte Frank, als Manuela nicht weiterredete. »Du glaubst, die Rächerin für Festus spielen zu müssen, aber was ist mit dir? Bist du der Meinung, dich trifft keine Schuld?«
    Frank wagte einen schnellen Blick nach unten. Er suchte die Waffe, mit der der Kerl ihn bedroht hatte, aber Zlatko war so zu Boden gefallen, dass die Hand mit der Pistole unter seinem Körper begraben worden war. Frank hatte keine Chance, an sie heranzukommen.
    »Doch, aber ich habe schon bezahlt. Mein ganzes Leben lang.«
    »Denkst du, wir nicht? Glaubst du vielleicht, es wäre ein einziger Tag vergangen, an dem ich mir keine Vorwürfe gemacht habe?«
    Manuela antwortete nicht, sondern sah ihn nur gleichgültig an.
    »Und warum hast du dann nicht einfach zugelassen, dass dein Handlanger mich umbringt? Warum hast du mir geholfen und sogar deinen Helfer erschossen? Wenn ich doch die größte Schuld trage?« Frank schöpfte ein wenig Hoffnung, während er das sagte. Vielleicht hatte sie ja eingesehen, dass es falsch war, was sie tat. Vielleicht meldete sich doch noch ihr Gewissen, jetzt, wo sie ihm in die Augen sehen musste.
    »Du wirst das erleiden, was du Festus angetan hast. Dich zu erschießen ginge zu schnell. Und Zlatko hat seine Aufgabe erfüllt. Er ist schon seit vielen Jahren tot. Ich habe ihm damit einen Gefallen getan. Ich habe ihn befreit.«
    Frank wurde schwindlig. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen einen wilden Reigen durch den Raum. Er hatte keine Vorstellung, was genau Manuela damit meinte, aber dass es furchtbar werden sollte, schien klar.
    »Manuela, du machst doch für dich damit nichts besser, sondern alles nur noch schlimmer«, versuchte er, sie umzustimmen. Er sprach viel zu schnell, sie würde seine Panik bemerken. Aber welche Rolle spielte das noch?
    Manuela erhob sich und machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    Kurz vor ihrem toten Helfer blieb sie stehen.
    »Wir brauchen nicht zu diskutieren. Festus findet keinen Frieden. Lass uns gehen.« Sie deutete mit der Waffe zum Durchgang, der zur Schleuse führte.
    »Wohin? Raus?«
    »Ja.«
    Frank versuchte sich vorzustellen, was Manuela mit ihm vorhatte, wenn sie die Anlage verlassen hatten. Nur mit Mühe konnte er verhindern, in Panik auszubrechen. Wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben wollte, diese Sache zu überleben, musste er einen klaren Kopf bewahren.
    »Los!« Manuela ging um Zlatko herum und zielte dabei weiterhin auf Franks Brust.
    Frank wandte sich um und ging los.
    Als er kurz vor der geöffneten
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