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Das Prachtstück

Das Prachtstück

Titel: Das Prachtstück
Autoren: Brigitte Riebe
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Wie romantisch!«
    Â»Und originell! Diese atemberaubenden Wohnungen. Für immer dein – und ob ich mich noch daran erinnere!«
    Â»Wie zuverlässig mein Robbie immer war! Jedenfalls beinahe immer!«
    Â»Es ist ein Alptraum«, murmelte er unglücklich und starrte Linda an, als könne allein sie ihn daraus befreien. »Und ich wache sofort auf. Sag bitte sofort, dass es nicht wahr ist!«
    Â»Die Wahrheit ist, dass es nichts Öderes gibt als die Wahrheit, nicht, Fabian?«, erwiderte Sofie an ihrer Stelle. »Da lob’ ich mir doch deine kleinen, wunderbaren Geschichten. So nett ausgedacht, so süffig hingeworfen. Und stets fein säuberlich sortiert, damit möglichst viele gleichzeitig in den Genuss kommen. Mal ganz im Ernst: Hast du uns niemals verwechselt? Nein? Grenzt ja schon fast an echte Meisterleistung.«
    Â»Ist das alles auf deinem Mist gewachsen?«, fragte er tonlos. »Nein, mach dir keine Mühe! Ich weiß die Antwort bereits. Das kann eigentlich nur von dir stammen.«
    Â»Nicht ganz«, sagte sie. »Betrachte es eher als geglückte Teamleistung. Du weißt doch: Nur gemeinsam sind wir Frauen stark. Allerdings brauchen wir solche Sprüche nur so lange, wie es Typen wie dich gibt!«
    Â»Linda«, begann er hilflos, »Liebling! Lass dir um Himmels willen bitte alles erklären …«
    Die sagte noch immer kein Wort. Als einzige.
    Die anderen schrien inzwischen laut durcheinander.
    Â»Wieder vereint!«
    Â»Traum meiner einsamen Nächte!«
    Â»Immer wolltest du mir schreiben – weißt du noch?«
    Â»Und unsere Wienreise! Leider warst du im allerletzten Moment verhindert!«
    Â»Wie bei uns, als wir gemeinsam nach Cornwall fahren wollten!«
    Â»Und wir nach Elba fliegen!«
    Er hielt sich die Ohren zu. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben. Er drehte sich auf dem Absatz um und versuchte zu fliehen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Lumpi Wagner gemacht. Der starke, baumlange Kerl baute sich vor ihm auf und hinderte ihn am Weggehen.
    Â»Hiergeblieben, Herr Häusler!«, rief er. »Oder soll ich lieber Herr Wunder sagen? Mir scheint, diese reizenden Damen sind noch nicht ganz mit Ihnen fertig.«
    Â»Aber ich bin es! Was wollt ihr denn alle von mir?« Notgedrungen schaute er seinen Peinigerinnen wieder ins Gesicht. »Was habe ich euch denn bloß getan?«
    Â»Nichts«, erwiderte Sofie und kam langsam auf ihn zu. Ihr war auf einmal so übel, dass sogar das Gehen Schwierigkeiten bereitete. Aber sie würde sich nicht unterkriegen lassen. Weder jetzt. Noch in Zukunft. »Oder sagen wir lieber: so gut wie nichts. Eigentlich nur das Übliche, was Männer Frauen eben so antun. Ein bisschen konzentrierter als normal vielleicht, wenn wir präzise sein wollen. Lügen. Hinhalten. Ab und zu versetzen, wenn sich gerade etwas Besseres oder vielmehr eine Bessere bietet. Kleine Versprechungen, im rechten Moment schlichtweg vergessen. Enttäuschungen ganz unwesentlicher Natur. Verletzungen. Kränkungen. Wie es eben bei einem tollen Hecht wie dir unweigerlich vorkommt …«
    Â»Bin ich nicht«, sagte er leise. »Bin ich doch gar nicht. Nur ein ganz normaler Mann …«
    Â»Späte Einsicht, aber sie stimmt!«, bekräftigte Sofie. »Bisweilen jedoch scheinen dir dabei ein paar ganz wesentliche Dinge zu entfallen. Und damit das künftig anders wird, sind wir hier heute alle so nett beisammen.«
    Â»Linda!« Es war beinahe ein Schrei. »Und ich dachte, du bist ganz anders als diese, diese …«
    Er blieb stecken. Schaute sich gehetzt um.
    Â»Bin ich eben nicht.« Sie war aufgestanden. Kam langsam näher. Schaute ihm unablässig dabei in die Augen. »Leider. Keine Ikone. Auch kein wertvolles Gemälde, kein Bergsee, grünes Tal oder was du sonst immer noch an netten und wahrscheinlich ebenfalls gelogenen Schmeicheleien vorgebracht hast. Sondern eine ganz normale Frau. Nichts weiter. Auch wenn es dich enttäuscht – sorry!« Sie senkte ihre Stimme. »Außerdem muss ich dir sagen: Du hast deine Chance gehabt, Robert.«
    Â»Aber ich … du musst mir glauben … Bei uns ist es doch ganz anders … Du bist die einzige … wirklich …«
    Die anderen heulten im Chor auf. Jede von ihnen schien diesen Spruch aus seinem Mund schon gehört zu haben.
    Und, wie es klang, mehr als
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