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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates
Autoren: John Connolly
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sicher, ob er dem zustimmen sollte. Er hatte den Porsche wirklich gemocht, aber auch dieses Fahrzeug war großartig.
    »Meinst du, du kannst so ein Auto fahren?«, fragte Maria.
    »Ich bin schon Porsche gefahren«, antwortete Nurd. »Und ich habe mich gar nicht dumm angestellt.«
    Samuel dachte noch einmal darüber nach, ob er das Auto Nurd wirklich geben sollte. Sein Vater würde durchdrehen, wenn er es herausbekam.
    »Du passt gut darauf auf, ja?«, sagte Samuel zu Nurd. »Es ist so ein schönes Auto.«
    »Samuel«, mischte sich Maria ein. »Er wird damit durch ein transdimensionales Portal fahren und, wenn alles klappt, mitten in der Hölle landen. Falls es aber schiefgeht, werden von ihm nur winzig kleine Krümelchen übrig bleiben, die durch ein Wurmloch geschleudert werden, oder er wird zu einem winzig kleinen Punkt zusammengepresst. Es ist nicht ganz fair, ihn unter diesen Umständen zu bitten, gut auf das Auto aufzupassen.«
    Samuel nickte. »Vielleicht ist es besser, wenn wir nicht wissen, was damit passiert.«
    Samuel gab Nurd den Reserveschlüssel für das Auto. Nurd kletterte auf den Fahrersitz und steckte den Schlüssel ins Zündschloss, während Samuel das Garagentor öffnete, das auf eine Wiese hinter dem Haus führte. Maria stand neben dem offenen Beifahrerfenster und sprach zum letzten Mal mit Nurd.
    »Weißt du, wohin du fahren musst?«
    »Dem großen blauen Licht entgegen«, sagte Nurd. »Das ist nicht schwer zu finden.«
    »Ja, das denke ich auch. Du musst aber ganz schön aufs Gas treten, wenn es funktionieren soll.«
    »Das ist kein Problem«, versicherte Nurd.
    »Also gut. Viel Glück dann«, sagte Maria. »Und Nurd?«
    »Ja?«
    »Bitte, lass uns nicht im Stich.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Dein Vater kriegt bestimmt einen Nervenzusammenbruch, wenn er das herausfindet, meinst du nicht?«, sagte Maria zu Samuel, als der zu ihnen trat.
    »Wenn Nurd scheitert oder wenn du dich irrst, dann wird mein Vater noch ganz andere Probleme haben, über die er sich den Kopf zerbrechen kann«, sagte Samuel.
    »Kann sein«, antwortete Maria, »aber er wird trotzdem Zeit finden, dich umzubringen.«
    »Das ist mir egal«, antwortete Samuel. Er hatte keine Angst, aber er war auch nicht mehr so wütend wie früher. Auf ziemlich üble Art und Weise rächte er sich gerade an seinem Vater, der ihn und seine Mutter verlassen hatte. Wenn sie noch nicht quitt waren, dann würden sie es bald sein.
    »Gib uns ein paar Minuten Zeit, dann fahr los«, sagte Samuel zu Nurd. »Wir werden diese scheußlichen Viecher am Gartentor ablenken, nur für den Fall, dass sie deinetwegen gekommen sind.«
    Nurd umklammerte das Lenkrad. »Ich werde bis hundert zählen«, versprach er.
    Samuel nickte. »Sehr gut. Und wie Maria schon gesagt hat: Lass uns nicht im Stich.«
    Er tätschelte das Auto ein letztes Mal zum Abschied.
    »Wird sich dein Vater sehr ärgern?«, fragte Nurd.
    »Er wird sich damit abfinden. Es ist ja schließlich für einen guten Zweck.«
    »Ich hoffe, er versteht das«, sagte Nurd. »Du bist jemand … der es verdient hat, dass man ihn versteht.«
    »Ich wünschte, du könntest hierbleiben«, sagte Samuel. »Ich würde dich gern besser kennenlernen.«
    »Du warst der erste Mensch, der nett zu mir war … der allererste«, sagte Nurd. »Was auch passiert, das vergesse ich dir nie.«
    Sie reichten sich die Hand und dann umarmte Samuel Nurd, und nachdem sich seine Überraschung gelegt hatte, umarmte Nurd auch Samuel. Zum ersten Mal spürte Nurd, wie es ist, traurig zu sein, weil man sich von einem Freund verabschieden muss, und obgleich es ihn schmerzte, war er Samuel dankbar, dass er durch ihn erfahren durfte, wie es war, ein Mensch zu sein.
    »Komm, gehen wir und helfen den anderen«, forderte Maria Samuel auf. »Das wird dich auf andere Gedanken bringen.«
    »Ich glaube, es wird mich wirklich auf andere Gedanken bringen, wenn mich eine Spinne oder Kröte frisst …«, sagte Samuel.
    Die Dämonen hatten sich nicht von der Stelle bewegt. Sie starrten einfach zum Haus hinüber. Am meisten beunruhigte Samuel die riesenhafte Spinne; ihre Mundwerkzeuge bewegten sich unablässig und aus ihnen troff ein glasklares Gift, das die Blätter schwarz werden ließ. Der Anblick ließ bei Samuel sämtliche Alarmglocken schrillen und ihn überkam ein unwiderstehlicher Fluchtinstinkt. Er hatte sich schon immer vor Spinnen gefürchtet, schon als ganz kleines Kind. Er wusste selbst nicht, warum. Nun hatte er es mit einer Spinne zu tun,
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