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Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates

Titel: Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates
Autoren: John Connolly
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taten, vorsichtiger zu Werke gehen würden als die Leute vom CERN .
    »Ich möchte immer noch Kricketprofi werden«, sagte Tom nach ihrem Besuch. »Von Kricket verstehe ich wenigstens etwas. Und kein Mensch hat je aus Versehen während eines Testspiels das Portal zur Hölle geöffnet …«
    Biddlecombe verschwand allmählich aus den Schlagzeilen und darüber freuten sich alle in der Stadt. Sie wollten ja nichts weiter als ihr altes, beschauliches, hübsches Städtchen wiederhaben, und genau das bekamen sie auch.
    Mehr oder weniger jedenfalls.
    Als eines Tages drüben bei Miggins Tümpel ein Junge, der Robert Oppenheimer hieß, mit Steinen auf die Enten warf, änderte sich kurzfristig etwas daran. Robert hatte gerade ein paar Vögel getroffen und suchte nun noch mehr Steine, als er plötzlich am Bein gepackt und hoch in die Luft gehoben wurde, sodass er über dem Weiher baumelte. Am Ende eines langen Tentakels erschien ein Auge, das ihn, na ja, beäugte.
    Dann sagte eine überaus höfliche Stimme: »Junge, ich wünschte sehr, du würdest das unterlassen. Die Enten schätzen das nicht, und, ehrlich gesagt, ich bin auch nicht sonderlich versessen darauf. Wenn du weitermachst, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als dich auseinanderzunehmen und verkehrt herum wieder zusammenzusetzen. Wie du dir sicher vorstellen kannst, wird das ganz schön unangenehm werden. Habe ich mich klar und verständlich ausgedrückt?«
    Robert nickte, auch wenn es ihm etwas Schwierigkeiten bereitete, denn er hing ja immer noch mit dem Kopf nach unten über dem See. »Ja, klar und verständlich«, krächzte er.
    »Nun sei ein guter Junge und entschuldige dich bei den Enten.«
    »Entschuldigung, Enten«, sagte Robert.
    »So ist’s recht, und jetzt hau ab. Und tschüss.«
    Robert wurde überraschend sachte wieder am Rand des Tümpels abgesetzt. Die Enten beobachteten ihn und quakten. Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte gewettet, sie lachten ihn aus.
    Mit der Zeit berichteten auch andere Leute von solch merkwürdigen Begebenheiten am Weiher, aber statt die Vorfälle offiziell untersuchen zu lassen oder Eintrittskarten für den See zu verkaufen, schwiegen sich die Bewohner von Biddlecombe einfach darüber aus und machten wenn möglich einen großen Bogen um den kleinen See.
    Im Lehrerzimmer der Montague-Rhodes-James-Schule saß Mr Hume und betrachtete aufmerksam eine Nadelspitze. Während der Halloween-Unruhen hatte sich Mr Hume in einen Schrank einschließen müssen, weil eine Bande von handbreitgroßen Dämonen, die sich als Elfen verkleidet hatten, ihn durch das Schlüsselloch hindurch anschrie. Diese Erfahrung hatte ihn sehr mitgenommen, und als er hörte, dass auch Samuel Johnson in die Sache verwickelt war, fragte er sich, ob der Junge nicht vielleicht doch etwas wusste, was er selbst nicht wusste.
    Also betrachtete er die Nadel und wunderte sich.
    Auf der Spitze der Nadel hielten zwei Engel, die inmitten von vielen anderen tanzenden Engeln, einen sehr netten Walzer hingelegt hatten, plötzlich inne, blickten einander an und einer sagte zum anderen: »Schau jetzt nicht hin, aber dieser Typ ist wieder da …«
    Eines Abends, fast einen Monat nach den Vorkommnissen an Halloween, als sich schon alle auf Dezember und Weihnachten freuten, war Samuel im Bad und putzte sich die Zähne. Von der Tür her sah ihm Boswell zu.
    Eine Pfote war noch in Gips, doch ansonsten war er wieder ganz der Alte.
    Samuel hatte gerade ein Bad genommen und der Spiegel war vom Wasserdampf beschlagen. Er rieb eine Stelle trocken und sah sein Bild im Spiegel – und dahinter sah er noch jemanden.
    Es war Mrs Abernathy.
    Samuel blickte sich ängstlich um. Er war allein im Badezimmer, trotzdem war Mrs Abernathy im Spiegel zu sehen. Ihre Lippen bewegten sich, doch was sie sprach, verstand Samuel nicht. Während er sie noch anstarrte, kam sie näher an den Spiegel heran. Sie streckte einen Finger aus und schrieb von der Rückseite auf den beschlagenen Spiegel. Als sie fertig war, konnte man fünf Worte lesen. Dort stand:
    ES IST NOCH NICHT VORÜBER .
    In ihren Augen flackerte ein blaues Licht auf, dann war sie verschwunden.

Kapitel dreiunddreißig
    in welchem wir Nurd Lebewohl sagen. Vorerst …
    I n der Großen Ödnis starrte Wermut auf den Aston Martin, mit dem Nurd in sein Reich zurückgekehrt war.
    »Was ist denn das?«, fragte Wermut.
    »Ein Auto«, sagte Nurd. »Ein Aston Martin.«
    Nurd war überrascht, dass es das Auto heil bis in die Große Ödnis
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