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Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Titel: Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
Autoren: Martin Hablik
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dargestellt hätte wie den Papst; soweit reichte der Mumm der Redaktion dann selbstverständlich nicht.
    Nach dem Mohammed-Filmchen surfte die Titanic auf der Welle des Terrors und alles, was dabei herauskam, war nichts als ein lahmer Witz über Bettina Wulff. Sich beim geringsten Anlass die eigenen Hosen vollzuscheißen und diese dann zu schwenken wie die Fahne der Freiheit und herumzugockeln, als hätte man die Eier des Tigers; das ist dann doch schon wieder Satire. Erinnert mich an die Zeiten des Simplicissimus.
    Unbedingt mehr davon.

Unterschichten-TV
    Speziell auf die Schnittmenge der RTL2-/Hartz-IV-Generation angepasste Massenbespaßung, vergleichbar mit der gerade nach Europa schwappenden Modedroge „Krokodil“, nur nicht ganz so harmlos. Verursacht schwerste Hirnschäden, wie ein Vortrag von Charlotte Roach, die selbst einen in sich ruhenden Charakter wie Joachim Fuchsberger [374] in Versuchung führte, zur Ablenkung sein eigenen Gesicht zu verspeisen.
    Leistet mit der offenen Menschenverachtung seiner Ekel-Formate einen soliden Beitrag zur Verrohung der Gesellschaft, deren Mitte es schon längst erreicht hat.
    Unterschichten-TV ist die bedeutendste zivilisatorische Errungenschaft der Menschheit, quasi die Krone von 3,2 Milliarden Jahren Evolution. Egal, wohin wir uns nun auch wenden mögen: Vom Gipfel geht es nur noch bergab.
    Dennoch wäre es zu einfach, den Sendern die Schuld zu geben. Die Sender bedienen das Publikum, nicht mehr und nicht weniger: Je höher die Zuschauerquote, desto teurer kann man die Werbepausen verkaufen. Sendungen, die keine Quote bringen, werden gnadenloser wegselektiert als Mutter Natur es je könnte. Egal, wie unerträglich der Dreck in der Flimmerkiste einem halbwegs intelligenten Menschen auch erscheinen mag, das Publikum entscheidet, ob er gesendet wird oder nicht, und das wird er, und weil er das wird, stimmt offensichtlich auch die Quote. RTL2 ist durchaus ein Spiegel der Gesellschaft, so entsetzlich diese Vorstellung auch ist.

Utopie
    „Utopie“ hat einen leicht schalen Beigeschmack, wie der nette Traum eines Spinners, der durchaus seinen Reiz hat, aber wohl nie real werden kann, es ist nicht mehr und nicht weniger als der Entwurf einer (fiktiven) Gesellschaft, bzw. deren Ordnung. Per se ist eine Utopie erst einmal nicht schlecht, wie weltfremd sie auch erscheinen mag, denn auch die Demokratie war in Europa einst nur ein hübscher Traum.
    Utopien gab es bisher viele, einige wurden Realität, einige traurige Realität und einige lassen uns an Huxley denken, der sagte: „Vielleicht ist diese Welt die Hölle eines anderen Planeten.“
    Bevor wir uns jedoch in eine Utopie versteigen, sollten drei „Minimalfragen“ gestellt werden:
    (1) Ist die Utopie mit den dunkleren Seiten des Menschen in Einklang zu bringen? Der Mensch wird sich nicht allein dadurch verändern, dass man ihn als verändert definiert.
    (2) Was bedeutet die Utopie in letzter Konsequenz? Womöglich Vernichtungslager für diejenigen, denen sie nicht gefällt?
    (3) Wie kann die Utopie pervertiert werden? Wahrscheinlich die wichtigste Frage überhaupt.
    Natürlich kann und muss man noch viel mehr Fragen stellen und Szenarien durchspielen, aber diese drei sollten unbedingt dabei sein. Natürlich bieten diese Fragen keinen absoluten Schutz, denn viele Dinge konnte sich niemand auch nur schwammig vorstellen, bis sie dann Wirklichkeit wurden, doch womöglich hätten diese Fragen uns eine Menge erspart.
    Die meisten Utopien basieren leider auf einem Ideal, dem der Mensch nicht gerecht wird; dennoch sind sie bezaubernd genug, um daran festzuhalten, während man sich einredet, nicht die Utopie war fehlerhaft, sondern allein ihre Umsetzung. Kaum etwas dürfte mehr Menschen umgebracht haben, als Utopien, die schlichtweg nicht realitätstauglich sind, weil sie den „menschlichen Makel“ negieren.

Thomas Wieczorek
    Eine Art deutscher Michael Moore, nur kleiner. Viel, viel kleiner.

Wissenschaft
    Der größte Fehler der Wissenschaft ist ihre grässlich schlechte PR-Arbeit. Wissenschaftler sind in der öffentlichen Meinung heute mehr denn je „Nerds“, Leute, die so gar keinen Bezug mehr zu der Welt haben, mit der sich der Durchschnittsmensch herumärgern muss. Ich liebe „Big Bang-Theory“.
    Natürlich gibt es Wissenschaftler, die Klingonenscrabbel spielen (ja, auch ich besitze ich das Klingonisch-Englische Wörterbuch von Marc Okrand), natürlich gibt es Träumer unter ihnen und das muss auch so sein, denn ohne
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